Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
und das Gebäude wie ausgestorben.
    Josh Harms klopfte an die Tür und wartete. Dann klopfte er noch einmal, diesmal etwas lauter. Josh hatte Rufus im Wagen gelassen, den er in einer Seitenstraße geparkt hatte, während er sich in der Gegend umsah. Er hatte den kleinen Raum gefunden, in dem der Reinigungsservice seine Utensilien aufbewahrte, und diesen Plan für den Fall ausgebrütet, daß er jemandem begegnete. Er klopfte noch einmal an Riders Kanzleitür, wartete ein paar Sekunden, spitzte die Lippen und pfiff leise. Binnen zwanzig Sekunden war Rufus, der Josh mittlerweile in das dunkle Haus gefolgt war, bei seinem Bruder. Er trug keine Montur der Putzkolonne; in dem kleinen Lagerraum hatte sich keine gefunden, die Rufus auch nur annähernd gepaßt hätte.
    Josh holte seine Dietriche hervor, und nach wenigen Sekunden waren sie auf der anderen Seite der Kanzleitür, im Empfangsbereich.
    »Wir müssen schnell machen. Es könnte jemand kommen«, sagte Josh. In seinem Gürtel steckte die Pistole, mit einem vollen Magazin geladen.
    »Ich sehe hier nach, du in Samuels Büro.« Rufus durchsuchte bereits mit Hilfe der Taschenlampe, die er aus dem Wagen mitgebracht hatte, einen Aktenschrank.
    Josh ging in Riders Büro. Dort zog er zuerst die Vorhänge zu, nachdem er einen forschenden Blick auf die Straße geworfen hatte. Dann holte er seine Taschenlampe hervor und machte sich an die Arbeit. Er stieß auf die abgeschlossene Schreibtischschublade und brach sie auf. Er pfiff leise, als seine Hand sich um den Umschlag schloß, der mit Klebeband an der Unterseite der Schublade befestigt war. »Rufus, ich hab’ was gefunden.«
    Sein Bruder eilte zu ihm und öffnete den Umschlag. Im Licht der Taschenlampe überflog er die Papiere.
    »Du hast mir noch immer nicht gesagt, wie diese Briefe dir helfen können, deinen Arsch zu retten.«
    »Das weiß ich auch noch nicht genau, aber mir ist es ganz lieb, daß ich sie schon mal habe.«
    »Na gut, verschwinden wir von hier, bevor jemand uns hat.«
    Sie waren kaum im Vorzimmer, als sie hörten, wie sich die
    Schritte zweier Personen näherten. Die Harms-Brüder warfen sich einen raschen Blick zu. Josh zog die Pistole und entsicherte sie. »Cops. Sie wissen, daß wir hier sind.«
    Rufus blickte seinen Bruder an und schüttelte den Kopf. »Das sind keine Cops. Und die Army ist es auch nicht. Das Gebäude ist verlassen. Die Cops wären mit Blaulicht und Sirene gekommen, und wir hätten schon längst das Klirren von Glas gehört, weil sie Tränengaskanister durchs Fenster geworfen hätten. Komm mit.« Rufus schlich mit Josh zurück in Riders Büro und schloß leise die Tür. Jetzt konnten sie nur noch warten.

KAPITEL 43
    Chandler ging durch Michael Fiskes Wohnung. Er kniete nieder und untersuchte die Delle im Boden, die John Fiskes Schlag mit dem Wagenheber hinterlassen hatte. Hätte der Hieb sein Ziel gefunden, wäre das Geheimnis vielleicht schon aufgeklärt. Chandler erhob sich wieder und schüttelte den Kopf. So einfach war es nie.
    Seine Männer schlossen soeben die Untersuchung der Wohnung ab. Überall lag schwarzes Kohlenstoffpulver zum Einstäuben herum; es sah wie Zauberstaub aus, was es in gewisser Hinsicht auch war. Die Beamten hatten Michael Fiskes Fingerabdrücke abgenommen, um feststellen zu können, welche anderen sich in der Wohnung befanden. Auch die seines Bruders würden sie sich besorgen müssen. Da John Fiske in Virginia als Anwalt praktizierte, würden die Fingerabdrücke der dortigen Staatspolizei vorliegen. Auch die Abdrücke von Sara Evans mußten genommen werden, denn zweifellos war die Frau ebenfalls in dieser Wohnung gewesen. Chandler schaute die Diele entlang. Vielleicht im Schlafzimmer? Doch seine Nachforschungen hatten ergeben, daß Mike Fiske und Sara Evans nur gute Freunde gewesen waren.
    Chandler hatte sich mit Murphy und dessen Mitarbeitern getroffen; sie waren alle Fälle durchgegangen, die Michael bearbeitet hatte, ohne auf irgend etwas Auffälliges zu stoßen. Aber es dauerte zu lange, die Ermittlungen in diese Richtung fortzusetzen. Menschen starben.
    John Fiskes Weigerung, Chandler ins Vertrauen zu ziehen, hatte Folgen gehabt. Fiske hatte richtig vermutet: Chandler hatte ihn vom Informationsfluß abgeschnitten. Doch beim FBI hatte Chandler fair gespielt. Obwohl er McKenna nicht mochte, hatte er ihm mitgeteilt, was er herausgefunden hatte, ihm auch die neuesten Informationen über Rufus Harms’ Flucht gegeben und über Michael Fiskes Anrufe im

Weitere Kostenlose Bücher