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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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lächeln, wie sie es sagte, so mädchenhaft, mit so offenem Staunen. Sie tranken Bier und rauchten noch eine Zigarette, nachdem sie sich mehrmals und unter beträchtlichem Gelächter bemüht hatten, sie in der steifen Brise anzuzünden. Sie sprachen über Dinge, die nichts mit den derzeitigen Ereignissen zu tun hatten, und waren beide erleichtert, daß sie dazu imstande waren, wenn auch nur für kurze Zeit.
    »Sie haben ein nettes Lächeln«, sagte Sara. »Sie sollten es öfter zeigen.«
    Als sie zurückfuhren, hatte Fiske vom ungewohnten Umgang mit dem Tau eine Blase an der Innenseite des Daumens.
    Sie vertäuten das Boot und holten die Segel ein. Sara ging zum Haus und kam mit neuem Bier und einer Tüte Salsa-Chips zurück. »Ich will mir nicht nachsagen lassen, daß ich meinen Gästen nichts anbiete.«
    Sie setzten sich auf das Boot und tranken, verputzten die Chips und beobachteten die Flugzeuge, die über ihnen donnernd ihre Abgase ausstießen, während in ihrem Kielwasser dann absolute Stille folgte, als wären alle Geräusche in einem Vakuumstaubsauger verschwunden. Der Wind frischte auf, und als der nächtliche Sturm heranrollte, sackte die Temperatur plötzlich ab. Sie beobachteten, wie die Wolken sich an den Rändern schwarz färbten und dann Blitze über den Horizont zuckten. In ihrem Tank-Top zitterte Sara ein wenig, und Fiske legte den Arm um sie. Sie lehnte sich gegen ihn. Dann fielen ein paar Regentropfen, und Sara sprang auf. Mit Fiskes Hilfe holte sie die Vinylplanen heraus und breitete sie über die offenen Teile des Bootes aus.
    »Wir gehen besser rein«, sagte sie.
    Sie gingen zum Haus und liefen die letzten paar Meter, als plötzlich ein Wolkenbruch einsetzte.
    »Morgen haben wir einen langen Tag vor uns«, sagte Sara und schaute auf die Küchenuhr, während sie ihr nasses Haar mit einem Papiertuch abtrocknete.
    »Besonders, nachdem wir letzte Nacht gar nicht geschlafen haben«, sagte Fiske und gähnte. Sie schalteten das Licht aus und gingen nach oben.
    Sara sagte gute Nacht und ging in ihr Schlafzimmer. Fiske beobachtete durch die Türöffnung, wie sie das Fenster öffnete und mit der Brise auch etwas Regen einließ. Der Strahl eines Blitzes flackerte durch den Himmel und schlug irgendwo in die Erde ein. Der Donner war ohrenbetäubend. So viel Kraft, dachte Fiske. Er ging durch den Korridor ins Gästezimmer und zog sich aus. In Shorts und T-Shirt setzte er sich aufs Bett und lauschte dem Regen.
    Sein Zimmer war stickig, doch er machte keine Anstalten, ein Fenster zu öffnen. Das Haus war zu alt, um eine zentrale Klimaanlage zu haben; nicht einmal an die Fenster waren Airconditioner montiert. Offensichtlich zog Sara es vor, sich von der Brise vom Fluß abkühlen zu lassen. Eine Wanduhr tickte die Sekunden ab. Er ertappte sich dabei, wie er seinen Puls damit verglich. Sein Herz schlug schnell, pumpte Liter von Blut durch seinen Körper.
    Er zog die Hosen wieder an, erhob sich und ging den Korridor entlang. Ihr Zimmer war jetzt dunkel, doch die Tür stand noch offen. Windstöße bewegten die Vorhänge hin und her. Er blieb auf der Schwelle stehen und beobachtete sie, wie sie im Bett lag, nur von einem Laken bedeckt.
    Sie beobachtete ihn, wie er sie beobachtete. Er konnte die Ränder ihrer Pupillen sehen. Wartete sie auf ihn? Wollte sie, daß er diesmal zu ihr kam? Er ging zögernd in den Raum, als sei es das erste Mal, daß er das Schlafzimmer einer Frau betrat. Sie bewegte sich nicht und sagte auch nichts, ermunterte, aber entmutigte ihn auch nicht.
    Er legte sich neben sie, und sie rutschte augenblicklich zu ihm hinüber, als wolle sie ihm keine Gelegenheit lassen, seine Entscheidung zu überdenken, vor ihr zu fliehen. Sie war nackt. Ihr Körper war warm, ihre Haut glatt; die Brüste waren etwas feucht und voller Wärme, es war noch immer fürchterlich schwül. Sie hatte den Haarknoten geöffnet, und das Haar fiel ihr ins Gesicht. Sie preßte die Lippen zusammen und öffnete sie wieder; ihre Finger streichelten ihn sanft am ganzen Körper.
    Sie küßten sich, zuerst leicht, dann mit größerer Tiefe. Sie schickte sich an, ihm das T-Shirt auszuziehen, streichelte seine Brust, rieb ihren Bauch an dem seinen. Er drückte ihre Hand zur Seite und zog das Hemd wieder herunter. Während der Regen auf das Dach trommelte und am Fenster abglitt, streifte Fiske die Shorts ab, richtete sich auf die Ellbogen auf und schob sich auf sie.
    Sara erwachte früh, als die ersten Strahlen des Sonnenlichts gerade

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