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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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riß sich los und stürzte hinab. Josh trat auf das Gas und übernahm wieder das Lenkrad. Sie preschten an dem Baum vorbei.
    »Fahr zu!« schrie Tremaine Rayfield an.
    Doch Rayfield trat auf die Bremse, und fünfhundert Kilo Ast prallten genau vor ihnen auf die schmale Fahrbahn. Tremaine wurde fast aus dem Jeep geschleudert.
    »Verdammt, warum hast du angehalten?« Tremaine schien drauf und dran zu sein, die Maschinenpistole auf den Mann neben ihm zu richten.
    Rayfield atmete schwer. »Weil das verdammte Ding uns sonst zerschmettert hätte! Der Jeep hat kein Hardtop, Vic.«
    Josh sah nach vorn und dann nach rechts, wo das Bachbett etwas breiter wurde. Er trat hart auf die Bremse, scherte nach links aus, schwang den Wagen herum, fuhr nach rechts und gab Gas. Der Campingwagen brach durch das Unterholz, hob etwas vom Boden ab, als er über eine flache Rinne fuhr, und landete auf einer Lichtung. Als der Wagen wieder aufsetzte, prallte Rufus mit dem Kopf gegen den Himmel des Fahrerhauses.
    »Verdammt, was machst du da?«
    »Halt dich einfach nur fest.«
    Josh gab wieder Gas, und Rufus schaute gerade noch rechtzeitig auf, um die kleine Hütte zu sehen, die sein Bruder Sekunden vor ihm ausgemacht hatte. Er warf einen Blick zurück und sah genau das, was er erwartet hatte. Nämlich nichts. Aber es würde nicht lange dauern, bis Tremaine und Rayfield den Jeep um das Hindernis bugsiert hatten.
    Hinter der Hütte lag eine Straße. Er hatte also recht gehabt. Wo sich im Wald eine Hütte befand, gab es normalerweise auch eine Straße. Er zog den Wagen auf die andere Seite des alten Gebäudes herum - und fluchte laut auf. Ja, da war eine Straße. Aber die Durchfahrt wurde von einer großen, stählernen Barrikade versperrt. Und auf beiden Seiten der Barrikade befand sich undurchdringliches Buschwerk. Josh schaute zurück. Sie saßen in der Falle. Er hätte vielleicht noch abhauen können, aber Rufus war viel zu langsam, und er würde seinen Bruder nicht zurücklassen.
    Er kniff die Augen zusammen und betrachtete die Hütte. Der Jeep würde in höchstens einer Minute hier sein. Er konnte jetzt schon das Feuer der Maschinenpistole hören, mit dem ihre Verfolger den großen Ast zerfetzten, damit der Jeep die Bruchstücke zur Seite schieben konnte.
    Kurz darauf bretterte das Geländefahrzeug über die Rinne und landete auf der Lichtung. Rayfield trat sofort auf die Bremse, als er die Hütte sah.
    »Wo sind sie?« fragte er.
    Tremaine suchte die Umgebung mit dem Fernglas ab und entdeckte die Straße, die sich durch den Wald schlängelte. »Da lang!« rief er und zeigte in die Richtung.
    Rayfield gab Gas, und der Jeep schoß um die Ecke der Hütte. Er sah sofort, daß die Straße blockiert war, und trat wieder auf die Bremse. Mit einem Aufheulen des Motors raste der Campingwagen vorwärts, der sich auf der anderen Seite der Hütte verborgen hatte, prallte in die Seite des Jeeps, warf das Fahrzeug auf die Seite und schleuderte Rayfield und Tremaine hinaus.
    Rayfield landete auf einem Stapel verrotteter Baumstümpfe, und sein Kopf stand in einem unnatürlichen Winkel vom Körper ab. Er bewegte sich nicht mehr.
    Tremaine ging hinter dem umgestürzten Jeep in Deckung und eröffnete das Feuer, zwang Josh damit, den Kopf hinter dem Armaturenbrett in Sicherheit zu bringen und den Campingwagen zurückzusetzen. Dann erstarb der Motor. Dampf quoll aus der Kühlerhaube, und die Vorderreifen waren platt.
    Rufus gab ihm Deckung, und Josh sprang hinaus. Nach einem weiten Satz landete er auf den Knien und rollte sich ab, hechtete weiter, bis er es zum Heck des Wagens geschafft hatte, und riskierte dann einen Blick. Josh konnte die Spitze der Maschinenpistole sehen. Tremaine hatte seine sichere Position also nicht verlassen, legte wahrscheinlich - genau wie Josh es gerade tat - ein neues Magazin ein und nahm sich einen Augenblick Zeit, um die taktische Lage abzuklären.
    Joshs Herz hämmerte, und er rieb sich die Augen, um Erde und Schweiß zu entfernen. Er hatte sowohl auf fremdem als auch auf amerikanischem Boden schon viele Kämpfe bestanden, aber der letzte war fast dreißig Jahre her. Außerdem spielte das sowieso keine Rolle: Man hatte jedesmal entsetzliche Angst davor, sterben zu müssen. Wenn jemand auf einen schoß, trug das nicht gerade dazu bei, daß man klarer denken konnte. Man reagierte in erster Linie instinktiv.
    Aber Josh hatte einen Vorteil. Sie waren zu zweit, und ihr Gegner war allein. Josh spähte wieder um das Heck des Wagens, lief

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