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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Liste gesehen zu haben. Dort fand sich aber kein Eintrag.«
    »Wo haben Sie diesen Antrag gesehen?« warf Ramsey ein, bevor Chandler dieselbe Frage stellen konnte.
    »Irgendwo«, sagte Sara und schaute ganz elend drein.
    »Sara«, sagte die Knight barsch, »es hat keinen Zweck, jemanden zu decken. Sagen Sie uns einfach die Wahrheit. Werfen Sie dafür nicht Ihre Karriere weg.«
    »Ich weiß nicht mehr, wo ich ihn gesehen habe, ich habe ihn einfach irgendwo gesehen. Vielleicht zwei Sekunden lang. Und ich habe nur den Namen >Harms< gesehen, nicht, was in der Akte stand«, sagte Sara starrsinnig.
    »Aber wenn Sie vermutet haben, daß es ein Berufungsantrag war, der nicht ordnungsgemäß verzeichnet worden war«, sagte Perkins, »hätten Sie ihn doch in den Postraum bringen und eintragen lassen können.«
    Was sollte sie darauf antworten? »Ich hatte gerade keine Zeit, und eine weitere Gelegenheit bot sich nicht.«
    »Sie hatten gerade keine Zeit?« Ramsey schien jeden Augenblick explodieren zu wollen. »Wie ich gehört habe, haben Sie sich erst vor kurzem im Postraum nach diesem >verschwundenen< Antrag erkundigt. Da hatten Sie immer noch keine Zeit, ihn eintragen zu lassen?«
    »Zu diesem Zeitpunkt wußte ich nicht, wo der Antrag war.«
    »Hören Sie, Miss Evans«, sagte McKenna energisch, »entweder, Sie sagen es uns, oder wir erfahren es von einer anderen Quelle.«
    Sara ging zum Gegenangriff über. »Ich mag Ihren Tonfall nicht, und noch weniger, daß Sie mich so behandeln.«
    »Es liegt wohl in Ihrem Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten«, sagte McKenna, »und endlich damit aufzuhören, die Fiske-Brüder zu schützen.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, daß Michael Fiske diesen Antrag entwendet hat und Sie irgendwie in diese Sache verwickelt sind«, klärte Chandler sie auf.
    »Wenn er den Antrag an sich genommen hat, und Sie haben davon gewußt, aber geschwiegen, haben Sie sich eines schwerwiegenden Verstoßes gegen das Berufsethos schuldig gemacht, Miss Evans«, sagte Ramsey.
    »Sie haben all diese Fragen doch nur gestellt, weil John Fiske Sie dazu angestiftet hat, nicht wahr?«
    »Es mag Ihnen zwar unglaublich vorkommen, aber ich kann durchaus selbständig denken und handeln, Agent McKenna«, erwiderte sie hitzig.
    »Sie wissen, daß Michael Fiske eine Lebensversicherung von einer halben Million Dollar abgeschlossen und seinen Bruder als Begünstigten eingetragen hat?«
    »Ja, das hat er mir gesagt.«
    »Und Sie wissen auch, daß John Fiske kein Alibi für die Tatzeit hat?«
    Sara schüttelte den Kopf und lächelte verkniffen. »Sie verschwenden kostbare Zeit, wenn Sie versuchen, den Mord an Michael seinem Bruder anzuhängen. Er hat nichts damit zu tun, und er setzt alles daran, Michaels Mörder zu finden.«
    McKenna steckte die Hände in die Taschen und betrachtete sie einen Moment lang. Dann änderte er seine Taktik.
    »Würden Sie sagen, daß die Fiske-Brüder sich nahestanden?«
    »Was meinen Sie mit >nah    McKenna verdrehte die Augen. »Das, was man im allgemeinen darunter versteht, mehr nicht.«
    »Nein, ich glaube nicht, daß sie sich besonders nahestanden. Und?«
    »Wir haben die Versicherungspolice in Michael Fiskes Wohnung gefunden. Erklären Sie mir mal, warum er eine so hohe Lebensversicherung abgeschlossen und seinen Bruder, dem er gar nicht so nahe stand, zum Begünstigten gemacht hat. Warum nicht seine Eltern? Wie ich herausgefunden habe, könnten sie das Geld sehr gut brauchen.«
    »Ich weiß nicht, was Michael gedacht hat, als er seinen Bruder einsetzte. Das werden wir wohl nie erfahren.«
    »Vielleicht hat Michael die Versicherung gar nicht abgeschlossen.«
    Einen Moment lang war Sara wie betäubt. »Was meinen Sie damit?«
    »Wissen Sie, wie einfach es ist, eine Lebensversicherung auf eine andere Person abzuschließen? Man muß sich nicht durch ein Foto ausweisen. Eine Krankenschwester kommt ins Haus und nimmt einem die Maße und eine Blutprobe ab. Man fälscht ein paar Unterschriften und bezahlt die Prämien über ein Konto, das man unter falschem Namen eingerichtet hat.«
    Sara riß die Augen auf. »Behaupten Sie etwa, John hätte sich als sein Bruder ausgegeben, um eine Lebensversicherung auf ihn abzuschließen?«
    »Warum nicht? Damit wäre doch viel klarer, warum zwei entfremdete Brüder einen so starken finanziellen Pakt geschlossen haben.«
    »Sie kennen John Fiske offensichtlich nicht.«
    McKenna betrachtete sie auf eine Art und Weise, die ihr entnervend

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