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Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Dabei spähte sie immer wieder zu Martha hinüber und versuchte zu erkennen, was diese so auszeichnete, dass sie den Männern ins Auge stach. Marthas Brüste waren größer als die ihren und der Hintern ausladender. Dafür hatte sie selbst eine schmälere Taille, kleinere Füße und eine reinere Haut.
    Noch nie hatte Klara sich so intensiv mit einem anderen Mädchen verglichen wie an diesem Tag, aber sie kam zu keinem Ergebnis, wer von ihnen anziehender war. Mit einem Achselzucken vertrieb sie diese Gedanken wieder und trocknete sich ab. Da ihre Sachen nass waren, wickelte sie sich in eines der beiden Leintücher, die Grete ihnen bereitgelegt hatte, und drehte sich zu Martha um.
    »Brauchst du noch lange?«
    »Nein, ich bin fertig!« Martha schlug grinsend ihr Leintuch um sich und fragte: »Wollen wir so zu Herrn Tobias gehen?«
    »Um Gottes willen, nein!«, fuhr Klara auf. »Er würde uns für wer weiß was halten.«
    Martha lächelte nur. Ihre Freundin mochte ein mutiges und kluges Mädchen sein, doch was Männer betraf, hielt sie sie für reichlich unbedarft. Ihr ging es darum, rechtzeitig in Tobias’ Kammer zu gelangen, damit sie ihn nicht wecken musste. Aus dem Schlaf geschreckte Männer wurden leicht böse, und das wollte sie nicht riskieren.
    »Was machen wir mit unseren Sachen?«, fragte sie, um keine Zeit zu verlieren.
    »Die wollte Grete draußen aufhängen, damit sie trocknen«, erklärte ihr Klara.
    »Dann können wir in unsere Kammer zurückkehren. Hunger habe ich keinen mehr, nur noch ein wenig Durst.«
    »Vielleicht bringt Grete uns etwas«, antwortete Klara und öffnete die Tür.
    Draußen war alles still. Doch als sie nach vorne lauschten, bekamen sie mit, dass Tobias nicht mehr der einzige Gast in dem hier befindlichen Schankraum sein konnte. Einen Augenblick lang meinte Klara sogar die Stimme ihres Onkels zu vernehmen, zuckte aber mit den Achseln. Wenn er wirklich gekommen war, sollte er ruhig den Markt in dieser Stadt beschicken. Sie würde am nächsten Tag weiterziehen, damit Martha und Tobias weniger Zeit blieb zu sündigen.
    Sie schnaubte kurz, trat in die ihnen zugewiesene Kammer und setzte sich auf das Bett, das sie mit Martha teilen musste.
    »Wo willst du liegen, vorne oder hinten?«, fragte sie ihre Freundin.
    »Vorne, wenn es genehm ist«, antwortete Martha, denn sie wollte, wenn sie zu Tobias ging, nicht über Klara hinwegsteigen müssen.
    Diese erkannte die Absicht, sagte sich aber, dass sie weder Marthas noch Tobias’ Hüterin wäre, und legte sich nach hinten. Da fiel ihr etwas ein.
    »Gibt es hier ein Nachtgeschirr? Nicht, dass wir so, wie wir jetzt sind, zum Abtritt gehen müssen.«
    Martha schaute unter das Bett und nickte. »Da ist ein Topf. Meinst du den?«
    »Ja!« Klara schloss die Augen und befahl sich, nicht mehr an Tobias zu denken. Es gab sicher genug junge Burschen, die zu ihr und ihrem Stand passten. Doch als sie darüber nachdachte, war die Auswahl nicht gerade groß. Auf Anhieb fiel ihr nur Fritz Kircher ein, und der rannte hinter ihrer Base her.
    Ich darf mich nicht auf Katzhütte versteifen, sagte sie sich. Es gibt auch noch andere Orte in der Gegend. Vielleicht findet sich sogar jemand in Königsee. Dieser Gedanke erinnerte sie jedoch an Tobias, und den wollte sie doch tunlichst vergessen.
    Mittlerweile fand auch Martha, dass sie ein Stündchen schlafen sollte, um ausgeruht zu sein, wenn sie in die Kammer des jungen Mannes schlich. Sie legte sich daher zu Klara, zog die Decke über sie beide und war rasch eingeschlafen. Klara hingegen lag noch lange wach. Als sie endlich wegdämmerte, zog draußen bereits die Nacht herauf. Kaum hatte ein Traum sie gefangen genommen, wurde sie wieder wach, denn ihre Freundin stieg gerade aus dem Bett.
    Martha huschte nackt, wie sie war, zur Tür und horchte nach draußen. Obwohl sie noch ein wenig schlaftrunken war, glaubte sie, jemanden auf dem Flur zu hören. Tatsächlich ging die Tür nebenan. Lächelnd öffnete sie die eigene Tür, sah kurz hinaus und bemerkte, dass Tobias gerade in seiner Kammer verschwand.
    Nach einem letzten Blick auf Klara, die sie noch immer schlafend wähnte, verließ sie das Zimmer und trippelte zu der benachbarten Tür. Dort klopfte sie leise und atmete erleichtert aus, als sofort geöffnet wurde. Tobias streckte ihr den Arm entgegen und zog sie hinein.
    »Ich dachte mir, dass du heute Nacht zu mir kommen würdest«, sagte er leise, während er die Tür zumachte und den Riegel vorschob.
    »Lange kann ich

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