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Die Wanderbibel

Titel: Die Wanderbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Kehle , Mario Ludwig
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wird auf normale Werte einreguliert, der Blutzuckerspiegel sinkt, und die Blutfettwerte wer den nach unten gedrückt. Beim Bergaufgehen trainieren wir nicht nur unser Herz-Kreislauf-System. Regelmäßiges Aufwärtsgehen senkt die Cholesterinwerte. Das schädliche Cholesterin wird abgebaut, und das gute HDL-Cholesterin nimmt zu. Es gibt offenbar kaum ein Organ, das nicht vom Wandern profitiert.
    Sogar bei Depressionen, Neurosen und psychosomatischen Beschwerden werden durch Wandern die Symptome zumindest gemindert. Eine Studie der Universität Tübingen belegt, was viele Sportler ganz unwissenschaftlich berichten, und zwar eine Stimmungsaufhellung und Stimmungsstabilisierung durch regelmäßigen Ausdauersport. Und bei Kindern, die unter dem sogenannten »Zappelphilipp-Syndrom«, das politisch-medizinisch korrekt auch als »Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS)« bezeichnet wird, bewirkt Wandern offenbar Wunder. Da können sich die Eltern in vielen Fällen nach einiger Zeit sogar die einschlägigen Medikamente sparen.
    Und last but not least vermutet die Wissenschaft sogar bei Demenz, Diabetes und Krebs positive Effekte.
    Wandern hilft sogar gegen den Alptraum Nummer eins jeder Frau: Cellulitis, dieser unschönen Dellenbildung der Haut, die hauptsächlich im Bereich von Oberschenkeln, Hüften und Gesäß auftritt. Wir Männer sind, Gott sei Dank, nur äußerst selten von Cellulitis betroffen, haben wir doch das Glück, eine völlig andere Bindegewe bestruktur zu besitzen und müssen uns daher nur in Aus nahmefällen mit einer »Orangenhaut« in unserer Körpermitte auseinandersetzen.
    Eine äußerst geschäftstüchtige Kosmetikindustrie wirft Jahr für Jahr unzählige Cremes, Sprays, Tinkturen und Lotionen auf den Markt, die meist auf so schöne Namen wie »Good-Bye-Cellulitis« hören und eine deutliche Verbesserung der wenig attraktiven Dellen in einigen Wochen versprechen. Im Gegensatz zu diesen meist ziemlich teuren vermeintlichen Wunderwaffen, die nach Aussage von Fachverbänden (wie etwa der »Gesellschaft für Ernährungsmedizin«) nur wenig Hoffnung für die Orangenhaut geplagte Weiblichkeit, wohl aber für den Jahresumsatz der Hersteller bieten, ist Wandern das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Cellulitis erfolgreich zu bekämpfen.
    Wandern fördert nämlich, wie bereits erwähnt, nicht nur die Durchblutung, sondern sorgt bei konsequentem Training auch dafür, dass in der Unterhaut der Problemzonen die Fettzellen kleiner werden bei gleichzeitiger Stärkung der angrenzenden Muskelschichten. Folge: Haut und Bindegewebe werden gestrafft, und die unschönen Dellen verschwinden. Und im Gegensatz zum Joggen sind die Bewegungen beim Wandern auch noch erschütte rungsfrei. Erschütterungen schädigen nämlich das Binde gewebe.
    Männer haben eine ganz andere Problemzone: den Bauch. Wo aber kommt des prallen Bäuchleins Füllung her? Ist’s ein Bierbauch? Eine Haxenwampe? Oder gar ein Knödelfriedhof?
    Folgt man neueren Erkenntnissen italienischer Wissen schaftler sind es – als hätten wir es nicht geahnt – mal wieder die Gene, die für den männertypischen Bierbauch verantwortlich sind. Angeblich soll eine bestimmte Genvariation und nicht das beliebte Hopfengetränk den Kugelbauch verursachen. Diese genetische Vorbelastung führt zu Übergewicht und zum Fettansatz rund um den Bauch. Die italienischen Forschungsergebnisse bieten bewegungsarmen Wampenträgern jedoch kein hundertprozentiges Alibi in Sachen Essen ohne Grenzen beziehungsweise Sportverweigerung. Im eher Kleingedruckten der Studie wird nämlich mitgeteilt, dass Faktoren wie Ernährung und Sport ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Bierbauchbildung spielen. Also kann Mann der Wampe durch regelmäßige Bewegung auch bei miesen Genen ein Schnippchen schlagen. Und was wäre dazu besser geeignet als – wer hätte das gedacht – Wandern.
    Regelmäßige Wandertouren können durchaus positive Spuren an der Hüfte hinterlassen. Wandern kurbelt – wie erwähnt – den Stoffwechsel an. Folge: Überzählige Kalorien werden verbraucht, überschüssiges Fett wird verbrannt.
    Allerdings darf der Abnehmeffekt beim Wandern nicht überschätzt werden. Wissenschaftler haben errechnet, dass ein rund siebzig Kilogramm schwerer Mensch beim gemütlichen Wandern in ebenem bis leicht hügeligem Gelände gerade mal 300 Kilokalorien pro Stunde verbrennt. Das ist zwar deutlich mehr, als man beim Kartoffelschälen (160 Kilokalorien) oder beim Staubsaugen

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