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Die Wandersängerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Wandersängerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Wandersängerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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Hurtig flocht sie die Bänder in ihren dicken blonden Zopf. Natürlich tat sie das nicht, um Matthias zu gefallen. Sie wollte einfach hübsch aussehen. Auch eine Zofe hatte das Recht, sich fein zu machen. Rasch zog Annelies noch mit etwas Asche die Augenbrauen nach. Dann schlüpfte sie hinaus auf den Hof.
    Obwohl sich dort nicht mehr ganz so viele Menschen tummelten wie am Morgen, herrschte immer noch reger Betrieb. Alle waren geschäftig. Niemand achtete auf die Zofe, die über Pfützen sprang und den Hunden auswich, bis sie schließlich vor dem Schafstall stand. Starker Tiergeruch drang in ihre Nase. Annelies kniff die Augen zusammen und lauschte in die Dunkelheit.
    »Pst, hierher!«, hörte sie eine Stimme. Ihr Herz setzte einen Augenblick aus, nur um dann noch schneller zu schlagen. Hastig sah sich die Zofe erneut um, aber niemand schien sich um sie zu kümmern. Sie schlüpfte durch das Tor.
    »Bist du es, Matthias?«, fragte sie in die Dunkelheit hinein. Da hielt ihr plötzlich jemand von hinten die Augen zu.
    »Dreimal darfst du raten.«
    Diese Stimme würde sie überall erkennen. »Matthias, Matthias und noch einmal Matthias.«
    Der junge Mann gab ihre Augen frei und wirbelte sie herum. »Richtig …, richtig …, richtig …« Nach jedem Wort gab er ihr einen Kuss, zuerst auf die Fingerspitzen, dann auf den Ellbogen und zuletzt auf den Hals. Die Zofe musste kichern, weil sein Bart kitzelte. Matthias bemerkte es und strich mit seinem Kinn über ihren Nacken. Annelies versuchte, sich ihm zu entwinden, und schon kugelten sie lachend in eine Heuraufe. Glucksend krabbelten sie wieder heraus. Annelies klopfte sich die Grashalme von der Schürze. Inzwischen hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. »Da siehst du, was du angerichtet hast«, jammerte sie gekünstelt. »Wie ich nur aussehe!«
    »Entschuldigt, mein Fräulein«, neckte sie Matthias, »lasst mich nur rasch behilflich sein.« Schon begann er an ihrem Dirndl herumzuzupfen. Mit einem Mal hielt er inne, stellte sich auf die Zehenspitzen und inspizierte ihren Ausschnitt. »Was sehe ich denn da, ein Hälmchen zwischen diesen stattlichen Früchten des Paradieses.«
    Und ehe sich Annelies versah, fasste er ihr einfach zwischen die Busen. Energisch klopfte sie ihm auf die Finger.
    »He, nicht so dreist«, schimpfte Annelies. »Diese Früchte kann man nicht so einfach pflücken.«
    Matthias machte ein enttäuschtes Gesicht. »Aber sie sind herrlich anzusehen, da kann ich nicht widerstehen. Schau doch nur, wie sie sich mir entgegenrecken. Sie wollen geherzt werden.«
    Entschlossen zog der Rotbart das Mädchen an sich. Ein wohliger Schauder ließ Annelies erbeben. Was für ein herrliches Gefühl!
    »Oh, Annelies«, flüsterte Matthias an ihrem Hals, »ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich hörte, dass du mit deiner Herrin hierherkommen würdest.«
    Er fasste nach ihren Hüften und presste sie an seine. Annelies fühlte, wie etwas zwischen seinen Beinen hart und groß wurde. Plötzlich wurde ihr bange. Er war so ein stattlicher Mann, und sie hatte schon so viel davon gehört, wie es sich anfühlte, wenn … Magda hatte ihr anvertraut, bei ihr hätte es ganz schön wehgetan, und Karli, ihr Verlobter, war viel schmächtiger als Matthias. Matthias verjagte ihre Sorgen mit kleinen Küsse, mit denen er ihren Hals bedeckte.
    »Wunderbare, schöne Annelies«, murmelte der Stallknecht. Seine Zunge fuhr zwischen ihre Lippen und liebkoste ihre kleinen, weißen Zähne. Er schmeckte nach Dünnbier und Zwiebelfleisch. Sie öffnete ihren Mund und trank seinen Atem, der rasch und heftig ging. Seine Hände wurden fordernder. Sie griffen nach ihrem Gesäß und vergruben sich zwischen ihren Schenkeln. Annelies wusste, sie sollte jetzt gehen. Wenn es sich nur nicht so gut anfühlen würde!
    Scheinbar mühelos hob er sie hoch und trug sie hinüber ins Heulager. Vorsichtig legte er sie auf eine Wolldecke. Ihre zaghaften Einwände erstickte er mit einem weiteren Kuss. Dann war er auch schon über ihr. Seine Hände schoben ihren Rock nach oben, und seine Lippen platzierten kleine Küsse auf ihre Brüste. Ein Schauer durchlief das Mädchen. Sein Körper vibrierte. Es hörte sich aufstöhnen. Das also war es, wovon die anderen Mädchen immer verstohlen berichtet hatten. So fühlte sich Lust an. Welche Wonne! Sie musste es auskosten! Matthias schien nicht mehr von dieser Welt zu sein. Seine Augen leuchteten, seine Haut fühlte sich heiß an. Energisch drückte er mit seinen

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