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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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die Andrew Jackson mit Hilfe des Jefferson-Codes verschlüsselt hatte.
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    Er fing ganz links mit der Scheibe an, die mit der Eins nummeriert war, und drehte diese, bis er den Buchstaben G fand. Dann machte er mit der nächsten Scheibe weiter und fand das Y. So suchte er die entsprechenden Buchstaben der verschlüsselten Zeile einen nach dem anderen zusammen.
    Der Hubschrauber näherte sich den Außenbezirken von Charlottesville und überflog die Universität Virginia. Carbonell erwartete ihn ein paar Meilen weiter. Sie hatten vereinbart, während der Flucht auf Handy- oder Funkkontakt zu verzichten, um die Gefahr zu verringern, dass sie belauscht wurden oder man ihnen folgte. Der Pilot gehörte zu den Mitarbeitern der NIA und stand loyal zu seiner Chefin.
    Wyatt begriff nun, warum die Scheiben so dicht an dicht auf dem Stab saßen. Die Reibung hielt sie an Ort und Stelle fest, sobald der gewünschte Buchstabe gefunden war.
    Unten breitete sich grünes Geäst aus, während sie westwärts flogen, wo noch mehr Wald lag.
    Ihm blieb nur wenig Zeit.
    Daher suchte er weiter die Buchstaben zusammen.
    Hale schluckte den Inhalt seines zweiten Glases runter, ohne Zeit auf die Auswahl zu verschwenden. Er wartete fünf Sekunden ab, da er wusste, dass das Gift unglaublich schnell wirkte.
    Sein Vater hatte ihm von einer früheren Herausforderung erzählt, zu der es vor langer Zeit mit Abner Hale gekommen war. Nach dem gescheiterten Mordanschlag auf Andrew Jackson und der Entwertung der Kaperbriefe des Commonwealth hatte die Spannung zwischen den vier Kapitänen ihren Höhepunkt mit einer Herausforderung eines Hale von einem Surcouf erreicht. Damals war Kentucky Bourbon der Drink der Wahl gewesen. Beim zweiten Durchgang, nach dem Drink also, den Hale gerade runtergekippt hatte, hatte Abner die Augen verdreht und war tot umgefallen. Das war nicht in dem Zimmer geschehen, in dem sie sich jetzt befanden, aber doch innerhalb des Grundrisses des jetzigen Hauses und in einem Salon, der dem, in dem sie sich derzeit aufhielten, gar nicht so unähnlich war. Abner Hales Tod hatte die Spannungen innerhalb des Commonwealth gemildert. Sein Nachfolger, Hales Urgroßvater, war gemäßigter und nicht durch das Stigma der Tat seines Vaters belastet.
    Auch das war typisch für die Piratengesellschaft.
    Jeder Mann bewies selbst, was er wert war.
    Der Whiskey in Hales Magen setzte sich.
    Kein Gift.
    Die Aussichten für Bolton hatten sich gerade verschlechtert.
    Jetzt standen seine Chancen nur noch eins zu zwei.
    Wyatt erblickte den Landeplatz etwa eine Meile entfernt. Ein in der Entwicklung stecken gebliebener Industriepark mit einem asphaltierten Parkplatz, der sich vor einer Anzahl verfallener Metallgebäude ausbreitete. Zwei SUV s warteten. Eine einzelne Person stand auf dem Asphalt und blickte zu ihnen herüber.
    Andrea Carbonell.
    Er fand den sechsundzwanzigsten Buchstaben.
    Ein R.
    Mit den Fingerspitzen drückte er gegen die äußerste linke und die äußerste rechte Scheibe und drehte alle sechsundzwanzig Scheiben miteinander herum. Er wusste, dass irgendwo auf der Walze unter den sechsundzwanzig verschiedenen Buchstabenreihen eine mit einer kohärenten Nachricht sein sollte, die die ganze Länge der Walze entlanglief.
    Eine Vierteldrehung weiter sah er sie.
    Fünf Worte.
    Er vertraute sie seinem Gedächtnis an und brachte die Scheiben dann wieder durcheinander.
    Knox sah, wie Edward Bolton sich mit seiner zweiten Wahl herumschlug, und als der Kapitän sich zwischen den verbliebenen drei Gläsern entschied, bemerkte er zum ersten Mal ein Zögern.
    Allein schon vom Zusehen flatterten Knox die Nerven.
    Er hatte sich nie träumen lassen, dass er tatsächlich einmal Zeuge einer Herausforderung werden würde. Sein Vater hatte ihm von früheren Vorfällen dieser Art erzählt, aber nie war man dabei so weit gegangen wie diesmal. Gerade das war ja der Sinn einer Aktion mit einem so unberechenbaren Ausgang. Streitet euch nicht. Arrangiert euch. Doch noch nie hatte ein Kapitän sich als feige erweisen wollen, und so hielt Edward Bolton durch, obwohl er wusste, dass eines der verbliebenen Gläser sich als tödlich erweisen würde.
    Hale starrte Bolton mit seinen glänzenden dunklen Augen lebhaft und ohne zu blinzeln an.
    Bolton setzte ein Glas an die Lippen.
    Mit offenem Mund kippte er sich den Inhalt in den Rachen und schluckte.
    Fünf Sekunden vergingen.
    Nichts geschah.
    Surcouf und Cogburn atmeten tief aus.
    Bolton grinste,

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