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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Ostportikus und sahen etwa eine Viertelmeile entfernt einen Hubschrauber landen.
    Viel zu weit weg, um irgendetwas zu unternehmen.
    Nach nur einer Minute unter den Bäumen wurde das Rotorendröhnen wieder lauter, und der Hubschrauber stieg in den Morgenhimmel auf und flog Richtung Westen davon.
    Malone begriff, dass er ohne die Walze unmöglich in Erfahrung bringen konnte, was Andrew Jackson getan hatte. Und da nur eine einzige Walze existierte, war der Codeschlüssel gerade davongeflogen.
    »Wir können den Hubschrauber verfolgen, oder?«, fragte Cassiopeia.
    »Nicht schnell genug. Er wird irgendwo nicht weit von hier landen und seinen Passagier absetzen.«
    »Den Mann, der auf mich geschossen hat?«
    Er nickte.
    Der Museumsdirektor eilte zusammen mit Edwin Davis auf sie zu. Malone kehrte ins Haus zurück und ging direkt in Jeffersons Studierzimmer.
    Die anderen folgten ihm.
    Er kam zu dem Tisch, auf dem eine leere Glasglocke lag.
    »Die Scheiben der Fenster draußen stammten noch aus dem neunzehnten Jahrhundert. Die Rahmen kommen original aus Jeffersons Zeit. Das alles ist unersetzlich.«
    »Das hier ist doch wohl kein Weltkulturerbe?«, versuchte Malone einen Scherz zu machen.
    »Doch, seit 1987.«
    Malone lächelte. Stephanie würde sich köstlich darüber amüsieren. Wie viele Weltkulturerbestätten hatte er bereits beschädigt? Vier? Fünf?
    Er hörte, wie im ganzen Haus die Fenster geöffnet wurden, und sah, dass der Rauch sich verzog. Jemand Neues tauchte auf. Eine Frau mittleren Alters mit dunkelrotem Haar und Sommersprossen. Sie wurde ihm als die leitende Kuratorin vorgestellt, die die Verantwortung für die Ausstellungsstücke des Museums hatte. Als sie sah, dass die Walze verschwunden war, war sie sichtlich erbost.
    »Es ist die einzige auf der ganzen Welt«, erklärte sie.
    »Wer war hier?«, fragte Edwin Davis Malone.
    »Ein alter Freund, der offensichtlich einen Groll gegen mich hegt.«
    Malone winkte Davis und Cassiopeia, mit ihm in die Bibliothek zu kommen, während die Kuratorin und der Museumsdirektor sich im Studierzimmer unterhielten. Er erzählte ihnen von Jonathan Wyatt und sagte dann: »Zum letzten Mal habe ich ihn vor acht Jahren während der Anhörung gesehen, bei der es um seine Entlassung ging.«
    Davis holte sofort sein Handy heraus, rief an, hörte kurz zu und legte wieder auf.
    »Er ist jetzt ein freiberuflicher Agent«, berichtete Davis. »Arbeitet für jeden, der ihn bezahlt. Lebt jetzt in Florida.«
    Malone dachte an die codierte Nachricht in dem Brief zurück, den Jackson geschrieben hatte. Sechsundzwanzig Buchstaben und fünf Symbole.
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    »Ohne die Walze ist die abschließende Nachricht nicht zu entschlüsseln«, erklärte er. »Wir sind hier fertig. Jetzt müssen wir uns auf Stephanie konzentrieren.«
    »Mr. Malone«, sagte eine Frauenstimme.
    Er drehte sich nach der Sprecherin um.
    Es war die Kuratorin.
    »Wenn ich recht verstehe, galt Ihr Interesse der Verschlüsselungswalze.« Sie kam durch die Türöffnung des Raums auf ihn zu.
    Er nickte. »Deswegen sind wir gekommen. Wir brauchen sie, aber wie Sie ja sagten, ist es die einzige auf der Welt.«
    »Das einzige Original auf der Welt, richtig«, entgegnete sie. »Aber nicht die einzige Walze.«
    Malone hörte aufmerksam zu.
    »In der Museumsschule unten im Besucherzentrum wollten wir die Kinder hautnahe Erfahrungen mit Thomas Jeffersons Welt machen lassen. Daher haben wir von vielen seiner Erfindungen und Gerätschaften Kopien anfertigen lassen. So konnten die Kinder alles selbst anfassen. Dort unten befindet sich eine Walze. Ich selbst habe die Reproduktion veranlasst. Sie ist aus Kunststoff und sieht dem Original ähnlich. Es sind sechsundzwanzig Scheiben, in deren Rand jeweils sechsundzwanzig Buchstaben eingraviert sind. Ich hatte ja sonst keine andere Vorlage, und so habe ich die Herstellungsfirma beauftragt, die Scheiben genau nach Jeffersons Modell zu kopieren.«
    50
    Bath, North Carolina
    Hale beobachtete, wie Knox die notwendigen Vorbereitungen traf. Sechs Gläser wurden von der Bar geholt und in einer Reihe auf einen der Tische gestellt. In jedes Glas wurde ein Schuss Whiskey gegossen. Die Kapitäne betrachteten den Inhalt. Bolton bedeutete mit einem Nicken seine Zustimmung zum Weitermachen. Ein herausgeforderter Kapitän konnte sich jederzeit zurückziehen und seine Niederlage eingestehen.
    Aber heute würde es nicht so sein.
    In eines der Gläser tropfte Knox ein paar Tropfen

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