Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
Paw Island ist eine Schießerei im Gang.«
    Das wollte sie nicht hören.
    »Ich warte auf die neuesten Informationen, bevor ich entscheide, was zu tun ist.«
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. 21.20 Uhr. »Kaiser sollte inzwischen zu Hause sein. Sie hat uns gesagt, es würde nicht später als 20.30 Uhr.«
    »War schon jemand in ihrem Haus?«
    Sie nickte. »Ein paar unserer Leute sind vor Kurzem reingegangen.«
    »Was ist mit dem Gefangenen? Redet er immer noch nicht?«
    »Kein Wort.«
    »Morgen wird ein teurer Anwalt mit den besten Verbindungen auftauchen und verlangen, dass er auf Kaution freikommt. Das wird man ihm nicht verweigern können. Das Commonwealth kümmert sich um seine Leute.«
    Ein leises Klingeln ertönte aus Davis’ Manteltasche. Er zog sein Handy heraus und trat von Cassiopeia weg.
    Ein Agent kam aus Kaisers Haustür, näherte sich ihr und sagte: »Ich denke, das hier sollten Sie sehen.«
    Hale war überrumpelt worden. Er hatte zugelassen, dass diese Frau ihn verführte, und dabei immer gemeint, die Oberhand zu haben.
    »Wie lange hörst du meine Telefongespräche schon ab?«, fragte sie.
    Die auf Hales Unterleib gerichtete Pistole machte klar, dass lügen keine gute Idee wäre. »Mehrere Monate.«
    »Ist das der Grund, weshalb du dich an mich herangemacht hast? Um mehr über den Präsidenten herauszufinden?«
    »Anfangs ja. Aber das hat sich im Laufe der Zeit geändert. Ich muss sagen, unsere Verbindung war sehr erfreulich.«
    »Charme funktioniert bei mir nicht mehr.«
    »Shirley. Du bist doch erwachsen. Hast du noch nie jemanden benutzt, um an das heranzukommen, was du haben wolltest?«
    »Was willst du denn, Quentin?«
    Draußen tobte das Unwetter ungebremst weiter.
    »Dass meine Familie das behalten kann, wofür sie dreihundert Jahre lang gearbeitet hat.«
    Malone betrat die Überreste eines Raums, der wohl einmal ein großer Saal gewesen war. Die meisten Wände und die Decke waren verschwunden. Auf einem einsehbaren Wehrgang über ihm bemerkte er niemanden. Oben am Himmel leuchtete ein immer heller werdender Mond, und ein kühler Wind fegte von Ost nach West.
    Sein Mund war vor Anspannung trocken, und ein leichter Schweißfilm bedeckte seine Brust.
    Er schlich sich zu einem riesigen Kamin auf der anderen Seite, der von einer baufälligen Kamineinfassung umrahmt war. Mitten unter einem Rauchfang öffnete sich eine Grube, die vielleicht drei Meter breit und zweieinhalb Meter tief war. Er wusste, dass dieses Loch für die heiße Asche gedacht gewesen war, die dort hinuntergekehrt wurde, um leichter entfernt werden zu können. Der lotrechte Schacht darüber leitete den Rauch zum Dach hinauf. Er trat in den Kamin und blickte in die Grube, die sich unter ihm auftat. Nichts als Dunkelheit, allerdings hörte er die Brandung lauter. Er hätte seine Taschenlampe benutzen können, um mehr in Erfahrung zu bringen, doch das wäre nicht klug.
    Der Rauchfang über ihm mochte ihm eine Möglichkeit bieten, im Verborgenen zum Dach hinaufzuklettern.
    Er legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben.
    Eine Schuhsohle traf seine Stirn.
    Er taumelte rückwärts, behielt aber die Waffe in der Hand.
    Er sah Sternchen, erkannte aber trotzdem, dass eine schwarze Gestalt aus dem Rauchfang in die Kaminöffnung sprang.
    Die Gestalt stürzte sich auf ihn, und sie krachten auf einen Trümmerhaufen.
    Schmerz schoss durch seinen rechten Arm, und die Pistole entfiel seiner Hand.
    Cassiopeia betrat Shirley Kaisers hell erleuchtetes Haus und folgte dem Agenten durch die Eingangshalle in die Küche und einen von ihr abgehenden Arbeitsraum, der in eine Waschküche und zur Garage führte. Auf einem Einbauschreibtisch mit Granitplatte standen ein Computer, ein Drucker und ein WLAN -Router. Daneben lagen Briefpapier, Kulis, Stifte und anderes Büromaterial, alles in einem aufeinander abgestimmten Blumendruck.
    »Wir hatten beschlossen, die Kamera oben zu entfernen«, berichtete ihr der Agent. »Daher sind wir hereingekommen. Unsere Übertragungsleitung war die Internetverbindung des Hauses. Bei dieser Gelegenheit haben wir das hier gesehen.«
    Er zeigte auf den Computer.
    Sie blickte auf den Bildschirm und las: Gauldin Charters.
    Näheres Hinsehen enthüllte, dass die Gesellschaft Privatflüge aus Richmond zu verschiedenen Städten der Ostküste anbot.
    »Wir sind der Sache nachgegangen«, erklärte der Agent. »Kaiser hat heute einen Charterflug gebucht und ist vor mehreren Stunden aufgebrochen.«
    »Wohin ist sie geflogen?«
    »Zum

Weitere Kostenlose Bücher