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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Männer, die vor dreihundert Jahren gelebt hatten. Ein Mann, der alle und jeden herausforderte und sich einzig darum scherte, was seine Leute von ihm dachten. Die seinen mussten heute Nacht stolz auf ihn sein. Er hatte Seite an Seite mit ihnen gekämpft. Und nun würde er die Konfrontation mit Andrea Carbonell suchen, um das zu Ende zu bringen, was sie begonnen hatte. Er hoffte, dass es Knox gelingen würde, sie zu töten, und dass die beiden fehlenden Seiten gefunden worden waren. Er würde gerne bezahlen, was immer Jonathan Wyatt von ihm verlangte. Verdammt, vielleicht würde er ihn sogar dauerhaft einstellen.
    »Fertig zum Ablegen«, brüllte er. »Leinen los und Anker lichten.«
    Er würde auf dieser Fahrt selbst der Kapitän sein.
    Er hörte auf das Summen der beiden 1800 PS starken Deutz-Motoren. Sie waren der neueste Stand der Technik. Beide gaben kaum ein Geräusch von sich und erzeugten so gut wie keine Vibration. Es dröhnten auch keine Generatoren. Vielmehr sorgte eine Reihe Lithium-Polymer-Akkus für Strom. Die DynaRig-Segel waren sicher in den Rahen verstaut und erwarteten den Befehl eines der zwanzig Computer an Bord, um sich zu entrollen und in den Wind zu drehen. In der Nähe des Ocracoke Inlet, das zum Atlantik führte, würde es so weit sein.
    Er bemerkte, dass seine drei Gefangenen in den Hauptsalon geführt wurden.
    »Nicht doch«, rief er. »Lassen Sie unsere Gäste auf dem Achterdeck in der Nähe des Schwimmbeckens warten. Ich habe eine besondere Überraschung für sie.«
    Wyatt setzte das Nachtsichtgerät wieder auf, das er in seinem Rucksack mitgenommen hatte. Carbonell stand wenige Meter entfernt, klug genug, sich niederzukauern. Sie wandte ihren Kopf in der Dunkelheit hin und her, doch ihre Augen waren keine Hilfe. Vielmehr lauschte sie wahrscheinlich auf eine Veränderung im Rauschen des steigenden Wassers.
    Er blickte nach unten.
    Das Wasser reichte ihm bis zu den Oberschenkeln.
    Der wirkliche Wendepunkt würde kommen, wenn die zwei Meter hohen Stollen sich aus ihren Höhlen speisten. Das hieß, dass ihm noch etwa eine halbe Stunde blieb.
    Im Hintergrund, wo bisher alles still gewesen war, geriet plötzlich etwas in Bewegung.
    Ein Mann kam hinter einer der Ecken hervor. Er hielt eine ausgeschaltete Taschenlampe in der einen Hand und eine Pistole in der anderen.
    Clifford Knox.
    Willkommen.
    Und hier ist ein Geschenk.
    Wyatt schaltete seine Taschenlampe ein und warf sie der kauernden Andrea Carbonell direkt zu.
    82
    Malone zog sich in einen Frachtraum am Bug zurück. Zwei Ausschiffungsboote, vielleicht je zehn Meter lang, waren zu beiden Seiten der Luke an Deck festgezurrt. Er bewunderte die riesige Slup, deren Stahlrumpf mit den schnittigen Linien vollkommen aerodynamisch war. Und hoch war sie. Sie ragte fünfzehn Meter aus dem Wasser, und dazu kamen weitere zehn Meter Aufbauten. Ihre drei Masten waren beinahe sechzig Meter hoch. Sie war eindeutig ein Meisterwerk der Technik und des Designs.
    Die Jacht setzte sich in Bewegung.
    Interessant, dass man die Motoren kaum hören konnte. Gerade hatten sie noch festgelegen, und schon ging es unvermittelt los. Er spähte durch die Luke nach draußen. Der Nebel hüllte das Deck schützend ein.
    Er verließ den Frachtraum und kam zu einer Tür, die sich zu den oberen Kajüten hin öffnete.
    Ein Korridor führte nach achtern, und eine Reihe eigenartiger Lampen entlang eines Schotts verlieh dem Ganzen ein Gefühl von Höhe und Tiefe. Aus Sprühdüsen an der Decke kam der Duft von Magnolien und grünem Tee. Der Gang endete mittschiffs, wo drei Decks an einer Wendeltreppe zusammenliefen, die sich um den Hauptmast wand. Oben gestatteten transparente Deckböden dem Licht tagsüber den Zutritt. Er nahm die wunderschöne Mischung aus Edelstahl, Glas, edlen Hölzern und Stein wahr.
    Eine Bewegung weiter oben erregte seine Aufmerksam-keit.
    Er schlüpfte in einen Eingang, der zu einem Fitnessraum führte. Es brannte kein Licht darin. Er blieb dicht bei der Wand stehen und beobachtete zwei Männer, die rasch die Wendeltreppe herunterkamen. Sie stiegen, ohne zu verweilen, zum Unterdeck herunter.
    Malone hatte Hale gehört.
    Das Achterdeck.
    Dorthin waren Cassiopeia und die anderen Frauen gebracht worden.
    Hale trat aufs Achterdeck. Hier hatte er sich mit seinem verräterischen Buchhalter befasst, und hier würde er sich auch des neuen Problems annehmen. Er hatte den Frauen gesagt, er habe eine besondere Überraschung für sie, und als er näher kam, sahen sie

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