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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Hinsicht eindeutig. Wir wollen einfach nur, dass unsere Regierung zu ihrem Wort steht.«
    »Er ist ein verdammter Pirat«, brach es aus Daniels heraus. »Und dasselbe gilt für die anderen drei.«
    Malone nickte. »Die Kaperfahrt war die Wiege des Piratentums. Das ist nicht meine Feststellung, sondern eine Beobachtung von Captain Charles Johnson. Er hat im 18. Jahrhundert ein Buch geschrieben: A General History of the Robberies and Murders of the Most Notorious Pyrates – Eine allgemeine Geschichte der Raubzüge und Morde der berüchtigtsten Piraten. Damals ein Bestseller und heute noch immer im Druck. Eine Originalausgabe ist ein Vermögen wert. Es ist einer der besten Berichte über das Piratenleben, die es gibt.«
    Cassiopeia schüttelte den Kopf. »Ich wusste gar nicht, dass du dich so für das Thema interessierst.«
    »Wer liebt die Piraten denn nicht? Sie hatten der Welt den Krieg erklärt. Ein Jahrhundert lang plünderten und raubten sie nach Herzenslust, danach verschwanden sie, und es blieben kaum Unterlagen über ihre Existenz zurück. In einer Hinsicht hat dieser Hale tatsächlich recht. Ohne die Kaperfahrer wäre Amerika wohl gar nicht da.«
    »Ich muss zugeben, dass mir nicht bewusst war, wie viel wir diesen Glücksrittern zu verdanken haben. Viele tapfere und ehrliche Männer verschrieben sich der Kaperfahrt. Sie opferten ihr Leben, und Washington fühlte sich ihnen offensichtlich verpflichtet. Aber das Gesocks, mit dem wir es heute zu tun haben, ist nicht ganz so edel. Sie können sich nennen, wie sie wollen, aber sie sind schlicht und ergreifend Piraten. Doch so unglaublich es klingt, der Kongress hat 1793 ihre Existenz gebilligt. Ich wette, es gibt nicht allzu viele Amerikaner, die wissen, dass die Verfassung das zugelassen hat.«
    Sie saßen einen Augenblick schweigend da, während der Präsident in Gedanken versunken schien.
    »Erzählen Sie ihnen den Rest«, forderte er schließlich Davis auf.
    »Nach dem Ende des Unabhängigkeitskriegs bildeten Archibald Hale und seine drei Genossen ein Commonwealth. Mit Hilfe ihrer Kaperbriefe füllten sie sich gemeinsam die Taschen. Sie füllten auch die Staatskasse auf, da sie die geforderten zwanzig Prozent an die junge amerikanische Regierung abführten. Wieder so etwas, wovon die meisten Amerikaner wahrscheinlich keine Ahnung haben. Wir haben an diesen Dieben Geld verdient. Bei der Bande, mit der wir es heute zu tun haben, stehen Einkommensteuererklärung und Lebensstil in krassem Missverhältnis zueinander. Und ja, in den vergangenen Jahrzehnten haben sich unsere Geheimdienste ihrer Talente bedient. Sie haben im Nahen Osten einigen Schaden angerichtet, Konten geplündert, Kapital gestohlen und Firmen, deren Gewinne an Extremisten abflossen, in ihrem Wert gemindert. Sie sind gut. Tatsächlich sogar zu gut. Sie wissen nicht, wann sie aufhören müssen.«
    »Lassen Sie mich raten«, meinte Malone. »Sie haben begonnen, Leute zu bestehlen, die sie aus unserer Sicht besser hätten in Ruhe lassen sollen.«
    »So ungefähr«, antwortete Daniels. »Es fällt ihnen nicht gerade leicht, sich Anweisungen zu beugen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Zwischen dem Commonwealth und der CIA kam es zu einem Streit«, erklärte Davis. »Der Ärger mit der finanziellen Kernschmelze in Dubai war dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die CIA fand heraus, dass dieses Chaos zum größten Teil auf das Konto des Commonwealth ging. Als die Staatsverschuldung Dubais emporschnellte, pickte das Commonwealth sich die besten Vermögenswerte heraus und zahlte für den Dollar nicht mehr als ein paar Cent. Außerdem sabotierte es die Restrukturierung von Schulden durch Nachbarstaaten Dubais, die damit die Krise lösen wollten. Insgesamt benahm es sich vollkommen daneben. Aber wir konnten nicht zulassen, dass Dubai unterging. Es ist einer der wenigen gemäßigten Staaten in der Region. Eine Art Verbündeter. Das Commonwealth erhielt Anweisung aufzuhören, versprach auch, diese zu befolgen, machte dann aber einfach weiter. Daher hetzte die CIA ihm die Steuerbehörde auf den Hals. Dann nahm sie die Schweizer Banken in die Zange, die einknickten und Finanzunterlagen aller vier Mitglieder des derzeitigen Commonwealth zur Verfügung stellten. Es wurde festgestellt, dass die vier Steuern im Wert von Hunderten Millionen Dollar hinterzogen haben. Wenn wir es richtig anstellen, können wir ihre sämtlichen Vermögenswerte beschlagnahmen, die sich auf Milliarden

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