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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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belaufen.«
    »Das reicht, um einen Haufen Piraten wirklich nervös zu machen«, sagte Cotton.
    Davis nickte. »Hale kam zu mir und verlangte unter Berufung auf seinen Kaperbrief Schutz. Und er hat tatsächlich ein Argument. Das Schriftstücke verleiht ihm ausdrücklich Immunität für die Verletzung aller Gesetze bis auf Mord. Der Juristenstab des Weißen Hauses weist darauf hin, dass der Brief gesetzlich bindend ist. Er basiert auf der Verfassung der Vereinigten Staaten und beruft sich auf eine Vorschrift des Kongresses.«
    »Und warum wird er dann nicht respektiert?«, fragte Cassiopeia.
    »Weil Andrew Jackson das unmöglich gemacht hat«, antwortete der Präsident.
    19
    New York City
    Wyatt nahm die Erinnerung an seine Entlassung übel. Sicher, Malone hatte Anschuldigungen gegen ihn vorgebracht, eine Anhörung hatte stattgefunden, und drei Schreibtischhengste der mittleren bis höheren Hierarchieebene, keiner von ihnen ein Agent im Außendienst, hatten entschieden, dass sein Verhalten ungerechtfertigt gewesen war.
    Hätte ich mich einfach mit Malone zusammen freischießen sollen? , hatte er das Tribunal gefragt. Er und ich, mit rauchenden Pistolen, in der Hoffnung, dass wir es schaffen, während draußen drei Agenten warten?
    Er hatte die Frage angemessen gefunden – viel mehr hatte er während der ganzen Anhörung nicht gesagt –, aber das Tribunal hatte entschieden, sich Malones Einschätzung anzuschließen, dass er die Männer zu Kanonenfutter gemacht und ihren Schutz gar nicht gebraucht habe. Unglaublich. Er kannte ein halbes Dutzend Agenten, die sich aus geringeren Gründen geopfert hatten. Kein Wunder, dass die Geheimdienstarbeit so problematisch war. Allen schien mehr daran zu liegen, recht zu behalten, als erfolgreich zu sein.
    Ihm war keine andere Wahl geblieben, als seine Kündigung zu akzeptieren und mit seinem Leben weiterzumachen.
    Aber das bedeutete nicht, dass er vergessen hatte, wer ihn oben angeschwärzt hatte. Ja, diese Männer hatten recht. Er war Malone etwas schuldig.
    Und er hatte versucht, diese Schuld heute zurückzuzahlen.
    »Ist Ihnen bewusst, dass Carbonell so gut wie weg vom Fenster ist?«, fragte NSA . »Die NIA ist überflüssig. Weder die Agency noch Carbonell werden mehr gebraucht.«
    »Das Commonwealth wird ebenfalls verschwinden«, stellte CIA klar. »Unsere modernen Piraten werden den Rest ihrer Tage in einem staatlichen Gefängnis verbringen, wo sie hingehören. Aber Sie haben unsere Frage nicht beantwortet. Waren die Piraten für das verantwortlich, was heute geschehen ist?«
    Die Akte, die Carbonell ihm über das Commonwealth zusammengestellt hatte, hatte einen kurzen Überblick über die vier Kapitäne gewährt und festgehalten, dass sie die Nachfolger von Abenteurern des 18. Jahrhunderts waren, direkte Nachfahren von Piraten und Kaperfahrern. Ein Auszug aus einer psychologischen Beurteilung hatte zum Vergleich einen Marinesoldaten herangezogen, der in dem Wissen zur See fuhr, dass er für das Richtige kämpfte. Wenn er siegte, erhielt er Belohnungen in Form von Anerkennung und Beförderung. Aber selbst wenn er verlor, würde die Geschichtsschreibung seine Taten festhalten. Dagegen würde nur ein Mensch von ungewöhnlicher Tapferkeit der Gefahr in dem Wissen ins Auge sehen, dass keiner je von seinen Leistungen erfahren würde. Wenn er allerdings scheiterte, würden die meisten Leute sich vor Freude auf die Schenkel klopfen.
    Kaperfahrer hatten sich unter beiden Bedingungen abgemüht.
    Wenn sie Erfolg hatten, war ihre Belohnung ein Anteil an der Beute. Hielten sie sich aber nicht genau an ihren Kaperbrief, wurden sie als Piraten gehängt. Ein Kaperfahrer konnte einen der großartigsten Kreuzer des Königs von England erbeuten, und kaum jemand würde davon hören. Wenn er dabei sein Leben opferte oder verkrüppelt wurde, Pech für ihn.
    Sie waren auf sich selbst gestellt.
    Da konnte man leicht verstehen, hatte der Bericht geendet, dass sie die Regeln oft nicht besonders ernst nahmen.
    NSA trat dicht an Wyatt heran. »Sie haben Malone reingelegt und dann in eine Falle gelockt. Sie wussten, was heute dort geschehen würde. Sie wollten, dass jemand ihn erschießt, oder? Was ist los mit Ihnen, Wyatt, haben Sie den Geschmack am Töten verloren?«
    Er blieb ruhig und fragte: »Sind wir fertig?«
    »Yep. Sie sind fertig«, antwortete CIA . »Hier. Aber da Sie uns wohl kaum freiwillig etwas erzählen werden, haben wir Leute, die mit mehr Erfolg Antworten von Ihnen einfordern

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