Die Wasser des Mars
erklären, zwei Mitarbeiter in seine Versuche einzubeziehen und mit ihnen ein Team zu bilden. Die Frisco bewilligte die hoch veranschlagte Summe nur unter der Bedingung, daß die erzielten Ergebnisse sofort auf ihren Nutzen untersucht und gegebenenfalls der Produktion zugänglich gemacht wurden.
Howard weiß, daß er an dieser Forderung des Leitungsgremiums der Frisco Electric einen nicht gerade geringen Anteil hat, aber er schweigt.
Jeffer hatte als Experimentierfeld den menschenleeren Südteil der Llanos, dieser Salzwüste zwischen Texas und Mexiko, ausgewählt.
Der Hubschrauber erreichte den Einsatzort im Morgengrauen. Jeffer blickte dem Piloten über die Schulter und dirigierte ihn in die Nähe einer Baumgruppe, die ihre mager belaubten Äste in die kalte Morgenluft reckte. Langsam senkte sich der Helikopter auf die Ebene hinab, der Wind der Rotoren preßte das gelbe Gras flach an den Boden und schüttelte es in konzentrischen Ringen.
Als sie ausstiegen, fühlten sie ein intensives Kribbeln in der Nase. Über dem Landeplatz schwebte rötlicher Staub. Es war bitter kalt. Hier und da zeigte sich glitzernder Reif auf den Grasbüscheln, aber sie wußten, daß die Temperatur mit der Sonne steigen würde. Gegen Mittag würden sie unter der Hitze stöhnen.
Unter dem Rumpf, zwischen den spinnengliedrigen Beinen, trug der Helikopter einen vollständig eingerichteten Bungalow. Der Pilot schwang sich zurück in die Kanzel und löste die Riegel. Dann ließ er die Maschine einige Meter steigen und setzte seitlich von dem kleinen Flachbau auf. Wieder mußten sie niesen.
Der vierschrötige Pilot, der auch in der größten Hitze nie seine lammfellgefütterte Jacke auszog und ständig schwarze Handschuhe trug, dachte nicht daran, die Maschine nochmals zu verlassen. Er ließ die hintere Ladeluke aufschwingen und forderte sie auf, sich mit der Entladung zu beeilen. Die beiden Ingenieure setzten den Ausleger des kleinen Ladekrans in Betrieb und stapelten die einzelnen Teile der Ausrüstung auf dem Boden. Sie froren jämmerlich.
Nach einer knappen halben Stunde war die letzte Kiste, ein schwerer, bretterverkleideter Käfig, auf dem Sand abgesetzt. Der Pilot tippte sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand an den Mützenschirm und ließ die Motoren aufjaulen. Der Helikopter verschwand in einer Wolke roten Staubes, es sah wie eine Flucht aus. Jeffer hielt sich ein Taschentuch vor Mund und Nase, Tränen stiegen ihm in die Augen, der Sand brannte wie Feuer.
Die beiden Ingenieure breiteten an einer mit Gras bewachsenen Stelle in ihrer Nähe eine Kunststoffplane aus und befestigten sie in geringem Abstand vom Boden auf Pfählen. In der Mitte, dort, wo die Plane durchhing, schnitten sie ein Loch hinein und stellten einen Kanister unter. Das Atemwasser der Gräser würde ihren Bedarf an Trinkwasser hinreichend decken.
Am Abend saßen sie im Bungalow zusammen. Jeffer betrachtete die beiden Ingenieure, die sich auf das Leben in freier Natur freuten. Sie bereiteten sich ihr Essen unter Scherzen und munteren Zurufen. Die Sonnenbatterien, die sich tagsüber aufgeladen hatten, gaben Strom für die Klimaanlage, die die Luft im Bungalow ständig erneuerte und erwärmte.
Jeffer machte sich an der Funkanlage zu schaffen und setzte den ersten Spruch an die Frisco Electric ab. Er war kurz und ohne überflüssige Worte: »Wir haben uns eingerichtet und werden morgen früh, sechs Uhr, mit den Versuchen beginnen.«
Auch der Mann in San Francisco machte keine langen Reden. »Okay, Mister. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. So long!«
Später spielten sie Karten. Sie hatten sich geeinigt, nicht um Geld zu spielen, aber Verlust oder Gewinn zu notieren, damit wenigstens ein kleiner Anreiz gegeben war. Lange hielten sie jedoch nicht durch. Da sie keine finanziellen Verluste zu befürchten hatten, spielten sie übermütig und ohne Konzentration, so daß Jeffer bald Müdigkeit vorschützte und sich in seine Kabine zurückzog.
Als er am anderen Morgen aufstand, war einer der beiden Ingenieure bereits draußen und entfernte die Bretter von Tarzans Transportkiste. Es war jener Earl Snider, der sich bereits in Frisco als Verbindungsmann zur Firmenleitung bei ihm so unbeliebt gemacht hatte. Beide Mitarbeiter waren von der Firmenleitung ausgesucht worden, und für Jeffers Geschmack waren sie auch danach.
Der schmächtige Snider mit seiner an Penetranz grenzenden aufdringlichen Freundlichkeit, hinter der mit Sicherheit der Wunsch verborgen war, sich in
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