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Die Wasser des Mars

Die Wasser des Mars

Titel: Die Wasser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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abgebrochen. Jetzt werden sich die Batterien wieder aufladen, und dann wird mit Sicherheit etwas geschehen.«
    Über den kleinen Platz kam ihnen Peew mit langen Schritten entgegen. Sie berichteten ihm schnell von den letzten Ereignissen, aber der Bulgare schien gar nicht zuzuhören.
    »Ich habe eben mit Baikonur gesprochen«, sagte er mit gesenktem Kopf. »Sie sollen nochmals genau alle Flugkörper, die in den letzten dreihundert Jahren gestartet worden sind, untersuchen.«
    »Au weh!« Henner Geisler schüttelte den Kopf. »Jetzt glaubt er nicht einmal mehr an ein fremdes Raumschiff!«
    Peew blickte ihm fest in die Augen: »Im Moment glaube ich in dieser Angelegenheit an nichts mehr, ehe ich mich nicht genau davon überzeugt habe.«
    Henner machte eine vage Handbewegung. »Na ja, gebranntes Kind scheut das Feuer.«
    Ein Ausruf Montagnes ließ sie wieder hinüber zu der Kugel blicken. Die von Henner vorausgesagte Veränderung war eingetreten: Deutlich sahen sie, daß die Parabolantenne nicht mehr in ihrer Ruhelage verharrte, sondern langsam auf- und abschwenkte, sich drehte, als suche sie einen weit entfernten Empfänger. Karel Peew begriff sofort. Er eilte zur Funkkabine und war schon mindestens zehn Meter voraus, ehe ihm Rena Michailowa folgen konnte.
    Kopfschüttelnd wollte Henner ihnen nachgehen, um seinen Dienst wiederaufzunehmen, als ihm jemand auf den Rücken klopfte. Hinter ihm stand der Engländer.
    Baker entblößte sein Gebiß. »Wo rannte denn eben unsere kleine Rena hin?« fragte er und lachte. »Will sie den guten Karel in seinem Kummer trösten, oder habt ihr etwa festgestellt, daß doch noch in irgendeiner Ecke der Kapsel eine lebendige Spinne haust, die die kleinen niedlichen Roboter nach ihrem Bilde geschaffen hat, wie die von Karel zitierte Bibel sich auszudrücken beliebt?« fragte er.
    Henner war nahe daran, wütend zu werden. Ausgerechnet Baker hatte es nötig, auf Peews Steckenpferd, die Auslegung der Bibel, anzuspielen, und dann noch in einem derart ironischen Ton. Baker hatte schließlich die gleiche Theorie wie Karel vertreten. Henner sah, daß auch der Franzose Bakers Verhalten mißbilligte, und in Bruchteilen von Sekunden beschloß er, dem Engländer eine Lektion zu erteilen, an die dieser lange denken würde. Er blinzelte dem Franzosen zu und machte ein äußerst erstauntes Gesicht.
    »Woher wissen Sie?« stotterte er. »Sie sind ganz nahe an den Tatsachen, Stan. Sehen Sie dieses kleine französische Gerät an meinem Gürtel? Es handelt sich um einen Alpha-Adapter…«
    Henner winkte dem Franzosen zu, der das Gerät, das zum Nachweis kleinster Rückkopplungen im Radarbereich diente, sehr gut kannte, und Montagne ließ es mit innerer Genugtuung geschehen, daß Henner Geisler dem Engländer einen Bären aufband. »Dieser Adapter«, fuhr Henner fort, »nimmt seit mehreren Minuten mehrfach überlagerte Alpharhythmen auf, die nur von lebenden Gehirnen stammen können. Sie unterscheiden sich zwar grundsätzlich von den Alpha-Ausstrahlungen der Menschen, sind aber klar als Hirnemissionen erkennbar.«
    Montagne sah den offenen Mund des Engländers und wandte sich ab. Er konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken.
    Doch nach einem Augenblick des Staunens schüttelte Baker den Kopf und drohte mit dem Finger: »Kleiner Spaßvogel unser Funker, was?«
    Aber Henner Geisler machte ein treuherziges Gesicht, schaltete den Rückkopplungsmesser ein und deutete achselzuckend auf den Bildschirm an der Seite des kleinen Gerätes. Auf der grauen Fläche von der Größe eines Siegelringes verschlangen sich bunte Linien zuckend ineinander.
    »Aber das bedeutet doch…«, sagte Baker und unterbrach sich sofort wieder.
    »Genau das…«, hakte Henner ein. »Das bedeutet, daß es sich nicht um normale Roboter handeln kann, sondern mindestens um Kyborgs, wenn es sich nicht sogar um die normale Lebensform des Planeten, der die seltsamen Spinnen ausgesandt hat, handelt.«
    »Unsinn!« Stan Baker schüttelte den Kopf. »Das gibt es nicht. Die Natur kann keine Metallwesen schaffen, die in einer Sauerstoffatmosphäre leben können. Nehmen wir aber an, sie wären gegen den Einfluß unserer Sauerstoffatmosphäre geschützt, und es handele sich wirklich um Lebewesen aus Metall, dann können sie kein Hirn haben, das ähnliche Impulse sendet, also ähnlich aufgebaut ist wie das unsere.«
    Henner wiegte den Kopf. Er frohlockte innerlich, denn der Engländer hatte offensichtlich doch angebissen. »Ich bin überzeugt«, sagte

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