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Die Wasser des Mars

Die Wasser des Mars

Titel: Die Wasser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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Gürtel keinerlei Rücksicht zu nehmen brauchen. Automaten waren strahlenresistent… Waren sie das wirklich? Natürlich waren die normalen Automaten durch Strahlen nicht beeinflußbar, wie war das aber mit kybernetischen Systemen, deren Steuerung auf Gitterhirnbasis aufgebaut war? Peew überkam ein Gefühl, als schnüre ihm etwas die Kehle zu. Selbstverständlich gab es Automaten, die den Strahlungsgürtel meiden müßten.
    Dadurch entfiel eines seiner wichtigsten Argumente, aber wenn er es genau bedachte, wogen die restlichen immer noch schwer genug. Er würde also beruhigt seine Meinung verteidigen können.
    Als er aufblickte, sah er, wie sich auf der anderen Seite des Tisches Günther Hansen erhob. Peew fand ihn unsympathisch. Er hätte nicht zu sagen gewußt warum, aber die ganze Art des Hamburgers gefiel ihm nicht. Hansen war ein Riese von Gestalt, mit schütterem rotem Haar und wimperlosen blauen Kinderaugen. Er sprach kurz und abgehackt und hielt die Hände dabei völlig unbeweglich. Keine Geste unterstrich seine Worte. Dabei hatte Peew immer den Eindruck, als biege sich die Tischplatte unter der Last der aufgestützten Hände, die fast weiß und mit unzähligen Sommersprossen übersät waren. Hansens Stimme dröhnte durch den Beratungsraum: »Beweise sind das nicht! Wir werden diese Fragen nicht an diesem Tisch klären können, sondern draußen, am Objekt. Die Kapsel ist gelandet und hat den Schirm eingeholt, sie funkt ein aus Punkten zusammengesetztes Bild.« Er blickte sich im Raum um. »Das ist eigentlich alles, was wir wissen. Oder weiß jemand mehr? Die Technik, die uns die Kapsel vorgeführt hat, sagt nichts über ihre Herkunft aus. Die Kapsel kann also bemannt sein oder nicht! Das ist von außen nicht zu erkennen. Also nehmen wir sie unter die Lupe.«
    Peew dachte, daß er recht habe mit seiner Antipathie. Wer die Wissenschaft mit einer derartigen Hemdsärmeligkeit betrieb, der konnte nur sporadische Erfolge erzielen, oder er hatte unverdientes Glück. Und das schien bei diesem Hansen der Fall zu sein, denn er war einer der bestrenommierten Fachleute. Peew hörte noch seinen letzten Satz: »Wir sollten also unser Programm auf beide Möglichkeiten abstimmen, das eine tun, ohne das andere zu lassen.«
    Er wunderte sich nicht über die Zustimmung, die dieser Kompromißvorschlag fand. Es war nicht leicht für die Wissenschaftler, sich mit der Tatsache abzufinden, daß sie die ersten sein sollten, die mit außerirdischen Leben konfrontiert wurden, und deshalb drückten sie sich nur zu gern nach dem Vorbild Hansens vor einer endgültigen Festlegung.
    Peew folgte den abschließenden genauen Abgrenzungen des Programms nur noch mit wenig Aufmerksamkeit, und er war froh, als der Vorsitzende endlich die Beratung beendete und den einzelnen Arbeitsgruppen Erfolg wünschte.
    Rasit Singh aber konnte seine Schlußworte nicht ganz zu Ende bringen. Auf dem Bildschirm gegenüber dem Tisch begann sich das Bild der Landekapsel zu verschieben. Offensichtlich wurden die Kameras zurückgezogen. Zu gleicher Zeit begann die Fernkontrolle der Strahlungsmesser zu blinken.
    Sekunden später wirbelte ein kleiner Südfranzose in der knallgelben Kombination der Mitarbeiter des Instituts für Kernphysik in den Beratungsraum, blickte sich tief atmend im Kreise der Wissenschaftler um und rief: »Es tut sich etwas. Die Radioaktivität steigt sprunghaft. Wir ziehen die Kameras bereits zurück.« Dann verschwand er ebenso schnell, wie er gekommen war.
    Der Bildschirm zeigte ein hektisches Treiben, als die Sicherheitsgruppe die Menschen aus dem Bereich der schädlichen Strahlen zu bringen suchte. Die Vorschriften der modernen Gesellschaft auf diesem Gebiet waren sehr streng.
    Für Karel Peew war das Steigen der Radioaktivität ein weiterer Beweis für die extraterrestrische Herkunft der Ankömmlinge. Nie würden es Menschen der Erde riskieren, ihre Körper den harten Strahlen der atomaren Zerfallprozesse auszusetzen. Die Erbauer dieser Landekapsel mußten äußerst strahlungsresistente Wesen sein, wenn sie es wagten, in einem Schauer nuklearer Gewitter auszusteigen!
    Dann sahen sie, daß von den Stützen, die auf der Betonpiste auflagen, Wolken von Steinstaub aufstiegen. Die Raumkugel begann langsam, aber stetig zu sinken. Sie senkte sich um etwa einen Meter. Die Spitzen der Landestützen bohrten sich unter heftigem Vibrieren immer weiter durch die harte Straßendecke, wohl um den Körper möglichst fest und sicher zu verankern. Alle im

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