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Die Wasser des Mars

Die Wasser des Mars

Titel: Die Wasser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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irre ich mich, wenn ich der Meinung bin, daß du, Stan Baker, die gleiche Hypothese hattest wie Karel und ich?«
    Baker sah erstaunt auf, aber dann zuckte er mit den Schultern.
    Rena Michailowa bekam von der anschließenden Debatte nicht mehr allzuviel mit. Sie machte sich Sorgen um Peew. Zwar hatte sie innerlich frohlockt, als offenbar wurde, daß das, was da auf der Autobahn herumturnte, Roboter waren. Sie hatte in diesem Augenblick Peew den Dämpfer gegönnt. Allzu überzeugt hatte er von seiner Theorie gesprochen, keinen Einwand gelten lassen.
    Sobald sie aber sah, wie sehr er unter seiner Voreiligkeit litt, tat er ihr doch leid. Als er nach Abschluß der Besprechung still den Beratungssaal verließ, hielt sie sich in seiner Nähe.
    Peew hatte das Glas genommen und beobachtete die Landekapsel. Die Spinnen waren verschwunden. Die silbernen Bahnen wirkten aus der Entfernung dunkler, fast schwarz. Peew machte sich Gedanken über die Herkunft dieser kleinen Maschinen. Er hatte das Gefühl, als sei er der Lösung ziemlich nahe, konnte aber den vagen Gedanken nicht greifen. Wie ein riesiges Ei saß die Kapsel auf der Straße. Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Hinter ihm stand Henner Geisler, der Erste Funker der Station Ziolkowski. Er war erst vor wenigen Stunden zurück zur Erde kommandiert worden, um Funkkontakt mit den »Fremden« aufzunehmen. »Die ersten Kommentare sind eben eingetroffen«, sagte er und lächelte ein wenig. »Die Menschen haben die Nachricht, daß es sich nicht um Lebewesen, sondern um Roboter handelt, ohne Enttäuschung aufgenommen. Die Sensation, überhaupt Gäste aus dem Weltraum hier zu haben, reicht ihnen völlig aus.«
    Plötzlich wußte Peew, welche Lösung es war, an die er vorhin gedacht hatte, und er fühlte, daß ihm das Blut in den Adern stockte: Vielleicht hatte der Franzose Montagne tatsächlich recht, und es handelte sich wirklich um einen Flugkörper der Erde, der vor zwei-, vielleicht sogar dreihundert Jahren gestartet worden war.
    Henner Geisler war verblüfft, als sich der Bulgare plötzlich umwandte und mit großen Schritten in den nächsten Iglu lief. Durch die offene Tür sah er, wie Peew in eine der kleinen Zellen stürzte, in denen die drahtlosen Videofone standen. Henner winkte Rena Michailowa zu, die in der Tür des Zentraliglus stand und Peew offenbar beobachtet hatte, und ging ihr entgegen.
    »Kommen Sie, Rena!« rief er schon von weitem. »Ihr Chef ist mir eben weggelaufen, ohne daß ich ihm das Wichtigste sagen konnte. Die fremde Raumkapsel hat ihre Sendungen unterbrochen. Lediglich die Trägerfrequenz läuft weiter.«
    Henner machte ein Gesicht, als habe er noch eine ganze Anzahl Neuigkeiten mitzuteilen, aber er wurde durch Montagne und den schwarzhaarigen Kerntechniker unterbrochen. Sie kamen erregt näher und blickten sich suchend um.
    »Wo ist Peew?« rief Montagne und schwenkte ein Stück Stoff in der Hand.
    »Er ist zum Iglu hinübergelaufen. Ganz plötzlich!« Henner deutete mit dem Kinn nach der Tür, durch die Peew eben verschwunden war. Dann hielt er den Franzosen, der auf dem Absatz kehrtmachen wollte, am Arm fest. »Gibt es etwas Neues, Monsieur Montagne?«
    »Unserem Freund hier ist es gelungen, ein Stück von dem silbernen Stoff zu stibitzen, ohne daß die Spinnen daran Anstoß nahmen.«
    »Und wissen Sie schon, um was für einen Stoff es sich handelt?«
    Montagne drückte Rena Michailowa die silberne Folie in die Hand und blickte sie erwartungsvoll an. »Können Sie sich vorstellen, was das ist?«
    Die Bulgarin drehte das Stück in den Händen und betrachtete es aufmerksam. Es war eine silbrig spiegelnde Schicht, über der sich ein matter, aber durchscheinender Film befand. Rena Michailowa wiegte den Kopf. »Könnte sich um irgendeine Halbleiterschicht handeln, die auf eine stark reflektierende Grundsubstanz aufgebracht wurde«, sagte sie zögernd.
    Montagne nickte. »Ausgezeichnet! Unser Techniker behauptet, es handele sich um Halbleiterbatterien, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln.«
    Henner Geisler zog die Brauen zusammen. »Das paßt!« murmelte er. »Das paßt alles genau zusammen!«
    »Was paßt genau zusammen?« Montagne schob den Kopf vor und blickte den Funker aufmerksam an. Geisler war ein gutes Stück größer als er. Montagne blinzelte. Das Licht der hochstehenden Sonne blendete ihn.
    »Die Kapsel hat ihre bisherigen Sendungen, die sie wahrscheinlich mit Hilfe bordeigener Batterien bestritten hat,

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