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Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Titel: Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Hamilton
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sich.
    »Cop.«
    »Hätte ich mir denken können.«
    »Wieso? Er sieht schwerlich aus wie einer.«
    »Wie sieht denn ein typischer Cop aus?«
    »Jedenfalls nicht wie das Michelin-Männchen.«
    Robbins stapfte zum Auto zurück, und Davey fügte rasch hinzu: »Besser, wir sprechen nicht zu viel miteinander. Er ist ein misstrauischer Bastard.«
    »Mein Bruder will mit Ihnen sprechen«, sagte Robbins und reichte ihr von hinten das Handy.
    »Captain«, sagte sie.
    »Wenn ich recht verstehe, sind Glückwünsche angebracht, Ms. Lee.«
    »Das Geld ist überwiesen.«
    »Gut gemacht, ganz ausgezeichnet. Jetzt tun Sie mir den Gefallen, und geben Sie meinem Bruder die Bestätigung. Das Handy braucht er ebenfalls.«
    Ava reichte ihm beides. Der große Mann zog sich wieder an die Mauer zurück. Sie versuchte, das Gespräch mit Davey fortzusetzen, doch der wandte sich ab. Also beobachtete sie, wie Robbins seinem Bruder die Überweisungsdaten vorlas. Als er fertig war, stieg er in den Wagen, und ein breites, schmutziges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er reichte ihr das Handy.
    »Ja, Captain?«, sagte sie.
    »Vermutlich brennen Sie darauf, Hongkong über Ihren Erfolg zu informieren?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Ich habe meinen Bruder angewiesen, dass Sie Ihren Laptop benutzen dürfen. Zeigen Sie ihm bitte die Überweisungsaufträge, die Sie zuvor losgeschickt haben, und gehen Sie nach dem gleichen Muster vor.«
    »Natürlich mit dem Unterschied, dass ich unseren Buchhalter diesmal anweise, Ihnen direkt per Fax und E-Mail eine Kopie der Überweisung von unserer Bank auf Ihr Cayman-Islands-Konto zu schicken.«
    »Selbstverständlich. Ich muss sagen, Ms. Lee, es ist ein Vergnügen, mit jemandem Geschäfte zu machen, der Effizienz ebenso schätzt wie ich.«
    »Apropos Effizienz«, sagte Ava, »wenn ich schon am Laptop zu tun habe, würde ich gerne auch gleich einen Rückflug buchen, vielleicht spät am morgigen Tag.«
    »Warum nicht?«, sagte Robbins langsam. »Aber bis zum Abschluss unseres Geschäfts gilt weiterhin unser kleines Arbeitsarrangement.«
    »Das hatte ich nicht anders erwartet.«
    »Gut. Und nun geben Sie mir bitte meinen Bruder.«
    Jack Robbins hörte kurz zu, klappte dann das Handy zu und sagte zu Davey: »Bring uns jetzt zurück zum Appartement.«
    »He, ich muss was essen«, widersprach sie.
    »Wir bestellen was.«

38
    A va hatte tatsächlich Hunger. Die Mahlzeit im Fish and Chips Shop war nur mehr eine schwache Erinnerung, und die Portion Reiscracker mit Hummus am Nachmittag hatte nicht ausgereicht, um das Loch in ihrem Magen zu füllen, das sich jetzt, nachdem die Anspannung aufgrund der Gespräche mit Jeremy Bates abgeklungen war, noch vergrößert hatte.
    Sie wollte Chinesisch. Robbins erklärte, es gebe keine chinesischen Restaurants in Road Town, und als sie entgegnete, das sei unmöglich, wandte er sich an Davey. »Sag du’s ihr.«
    »Es gibt keine, ohne Scheiß.«
    »Was ist mit Italienisch?«, erkundigte sie sich.
    »Mögen Sie Pizza?«, fragte Davey. »Das Capriccio ist nicht schlecht«, sagte er zu Robbins.
    »Bring uns zum Appartement, danach fährst du da hin. Hol uns drei große, mit Salami, Champignons und Oliven. Ist das okay für Sie?«, fragte Robbins an Ava gewandt.
    »Extradünn?«
    »Zwei normale, eine extradünne. Ruf an, wenn du da bist. Wir kommen runter und holen das Essen.«
    Während Ava mit Robbins zum Guilford-Appartementkomplex schlenderte, spürte sie, dass auch seine Anspannung nachließ. Sie fragte sich, ob es mit etwas zusammenhing, was sein Bruder gesagt hatte. Im Appartement fragte er: »Wo wollen Sie den Laptop hinstellen?«
    Der Internetanschluss war in der Küche, neben dem Telefon. Während sie den Computer und ihr Notizbuch aus dem Schlafzimmer holte, nahm Robbins ein Stella Artois aus dem Kühlschrank. Er saß mit der bereits halbleeren Flasche am Küchentisch, als sie zurückkam. »Ich melde mich jetzt bei meinem E-Mail-Account an«, erklärte sie. Er stellte sich dicht neben sie, sodass sein Kopf beinahe ihre Schulter berührte. »Rücken Sie mir bitte nicht so auf die Pelle«, sagte sie. Er wich eine Winzigkeit zurück.
    Im Posteingang befanden sich etwa dreißig Nachrichten. »Ich muss die Mail von Ihrem Bruder öffnen. Darin schickt er mir seine Faxnummer«, sagte sie und ignorierte die anderen. Sie schlug die Seite ihres Notizbuchs auf, wo sie die Bankdaten von Captain Robbins notiert hatte, und schrieb die Faxnummer dazu. Danach klickte sie auf GESENDET

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