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Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Titel: Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Hamilton
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die Tatsache, dass Sie mich zum Narren halten wollten oder dass Sie mich weiter für dumm verkaufen wollen, obwohl ich Ihnen auf die Schliche gekommen bin. Im Moment glaube ich, es ist Letzteres, und ich warne Sie, damit fortzufahren.«
    Sie schloss die Augen. Was habe ich mir bloß dabei gedacht? Wie zum Teufel hat er es so schnell herausgefunden? Sie verwünschte ihn und ihren Versuch, das Geld zu behalten, war aber noch nicht bereit, irgendetwas zuzugeben. »Wie soll ich mich verteidigen, solange Sie mir nicht sagen, wo das Problem liegt?«
    »Das Geld ist nicht da.«
    »Wie bitte?«
    »Verschonen Sie mich mit dem Schwachsinn.« Seine Stimme klang rau.
    »Ich verstehe nicht«, insistierte sie und war froh, dass er die Schweißperlen auf ihrer Oberlippe nicht sehen konnte.
    »Sie haben das Geld nicht überwiesen.«
    »Captain …«
    »Meine Beziehungen zu meiner Bank sind ebenso gut wie die, die Sie vermutlich zu Ihrer in Hongkong haben. Ich bekomme Rund-um-die-Uhr-Service, obwohl ich nie geglaubt hätte, dass ich ihn einmal brauchen würde – bis ich mit Ihnen ins Geschäft kam. Tja, weil ich heute Morgen nicht schlafen konnte, habe ich meine Bank angerufen, die Überweisungsnummer durchgegeben und um Auskunft gebeten, wie weit sie damit sind. Sie hatten nichts vorliegen, Ms. Lee, und nichts im System. Nichts, rein gar nichts.«
    Ava holte tief Luft und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Schwer vorstellbar, wie das möglich sein soll, es sei denn, es gab beim Datenübertragungsprozess eine Panne. Lassen Sie mich in Hongkong nachfragen, damit der Sache dort auf den Grund gegangen wird. Ich versichere Ihnen …«
    »... dass alles, was Sie von sich geben, Scheiße ist. Das ist alles, was Sie mir versichern können.«
    »Captain …«
    »Meine Bank hat Ihre Bank angerufen«, sagte er mit Nachdruck.
    Gott , man hat ihnen doch wohl hoffentlich nicht von der gefälschten Überweisung erzählt?
    »Eine ausgesprochen freundliche junge Dame der internationalen Servicehotline hat der freundlichen jungen Dame von meiner Bank mitgeteilt, dass es keinerlei Nachweis über die Überweisung gibt. Kein Nachweis, keine Überweisung. So einfach ist das.«
    Es hätte schlimmer sein können!  – ihre Gedanken überschlugen sich bei dem fieberhaften Versuch, eine Ausrede zu finden, irgendeine Erklärung, die ihr etwas Zeit verschaffen würde. »In Anbetracht der Art der Überweisung haben meine Leute vielleicht nicht den Standardweg benutzt. Sie müssen mir erlauben, in Hongkong anzurufen oder zumindest eine E-Mail zu schreiben.«
    Robbins schwieg. Er überlegt , dachte sie mit einem Hoffnungsschimmer. »Ja, wie wir beide wissen, müssen Sie Hongkong kontaktieren und Ihren Leuten sagen, dass sie das Geld diesmal tatsächlich schicken«, entgegnete er langsam. »Eins muss ich Ihnen lassen, Sie verstehen es, bei einer Geschichte zu bleiben. Die Sache ist die: Je länger ich Ihnen zuhöre, desto wütender werde ich.«
    »Captain, bitte …«
    »Was? Haben Sie wirklich geglaubt, das würde funktionieren? Halten Sie so wenig von mir, dass Sie eine derartige Dummheit versuchen?«
    Oh Gott, dachte Ava. Wann hatte sie sich zuletzt derart verkalkuliert, jemanden derart unterschätzt? »Ich kann das in Ordnung bringen«, erwiderte sie, denn sie konnte ihren Fehler nicht eingestehen, wollte noch nicht zu Plan B übergehen.
    Er ignorierte sie; Ava spürte, wie er ihr entglitt. »Wissen Sie, das hätten Sie nicht tun dürfen. Wir hatten eine Vereinbarung, und ich war absolut gewillt, meinen Teil einzuhalten. Sie haben alles über den Haufen geworfen. Jetzt muss ich mir überlegen, was ich tun soll.«
    »Ich kann das in Ordnung bringen«, wiederholte sie.
    »Ja, bestimmt, aber die Bedingungen ändern sich vielleicht. Ich werde im Hinblick auf Sie nichts überstürzen, also haben Sie keine Angst, dass ich voreilig handle. Ich werde einige Zeit zum Nachdenken brauchen. In der Zwischenzeit machen Sie sich Gedanken darüber, was Sie getan haben. Sie müssen Buße tun. Strafe muss sein, Ms. Lee. Ihnen muss eine Lektion erteilt werden.«
    »Captain, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid mir dieser Systemfehler tut. Geben Sie mir die Chance, alles in Ordnung zu bringen.«
    »Diese halbherzige Entschuldigung ist keine angemessene Wiedergutmachung für Ihre Verfehlung«, sagte er.
    Sie wusste, was er wollte, konnte es ihm jedoch nicht geben. Es bestand ein Unterschied dazwischen, ob er fast oder hundertprozentig sicher war. Ein

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