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Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition)

Titel: Die Wasserratte von Wanchai / eBook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Hamilton
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Spezifikationen Mist gebaut und hafte für den Verlust. Der Verpacker hat mir daraufhin die E-Mails von Antonelli geschickt, in denen dieser Anweisung gibt, die Spezifikationen zu ändern. Sie sprechen eine deutliche Sprache.«
    »Und dann?«
    Er schwieg kurz. »Dann antworteten sie nicht mehr auf meine E-Mails und gingen nicht mehr ans Telefon.«
    »Wo ist Seafood Partners eingetragen?«
    »In Hongkong.«
    »Bankkonto?«
    »Ebenfalls in Hongkong, aber es wurde leergeräumt.«
    »Ist es das Konto, auf das Sie überwiesen haben?«
    »Ja.«
    »Nur nach Hongkong?«
    »Ja.«
    »Vielleicht hat Seafood Partners noch ein Offshore-Konto.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Ava lutschte ein saures Drops. »Sagen Sie, Andrew, wie ist der Kontakt zu Seafood Partners zustande gekommen? Wer hat Sie mit denen zusammengebracht?«
    »Ein alter Schulfreund von mir. Er hat Seto durch einen anderen Freund in Hongkong kennengelernt. Seto hat erwähnt, dass er auf der Suche nach einer Auftragsfinanzierung ist, und der Schulfreund hat ihn an mich verwiesen. Allzu gut kannte er Seto wohl auch nicht.«
    »Ich habe mir die Zahlen angeschaut; die Gewinnspannen sind ziemlich dürftig. Kam Ihnen das nicht komisch vor?«
    »Seto meinte, das wäre in der Branche Standard. Zudem hat er angedeutet – mehr als angedeutet –, er würde am Schluss vom Verpacker entschädigt.«
    »Als der Verkaufspreis auf Wunsch von Major Supermarkets gesenkt wurde – hat Sie das immer noch nicht stutzig gemacht?«
    »Doch, natürlich. Aber sämtliche Rechnungen und Zinsen wurden immer noch bezahlt, und Seto hat gesagt, er würde vom Verpacker bekommen, was er braucht.«
    »Haben Sie die Rechnungen bearbeitet?«
    »Ja, aber das war kein großer Aufwand. Normalerweise kamen nicht mehr als sechs Rechnungen pro Woche, die innerhalb von dreißig Tagen nach Erhalt fällig wurden, sodass wir nie übermäßig viele ausstehende Rechnungen hatten.«
    »Warum haben Sie sich nicht das Eigentumsrecht an der Ware vorbehalten?«
    »Haben wir.«
    »Wie kommt es dann, dass Ihre Ware sich in Luft aufgelöst hat?«
    »Seafood Partners war ermächtigt, die Ware zu verschiffen. Uns fehlen die Mittel für Lagerung, Logistik und dergleichen. Zwischen Hongkong und den Vertriebszentren von Major Supermarkets besteht ein zwölfstündiger Zeitunterschied, und manchmal kamen die Bestellungen sehr kurzfristig. Ich habe nicht genug Leute, um die Verschiffung zu organisieren.«
    Ava schlenderte zum Fenster hinüber. Es war ein Spätnachmittag im Winter, und draußen wurde es bereits dunkel. Über die Avenue Road wälzte sich, Stoßstange an Stoßstange, eine Blechlawine. So würde es bis sechs Uhr weitergehen. »Haben Sie eine Vermutung, wo die Ware geblieben ist?«
    »Nein. Ich habe mich mit dem Lager in Verbindung gesetzt, und dort hat man mir den Namen der Speditionsfirma genannt, die die meisten Lieferungen durchgeführt hat. Der Spediteur weigerte sich, mir zu helfen. Er sagte, da nicht ich, sondern Seafood Partners sein Kunde sei, könne er mir keine Auskunft erteilen.«
    »Stehen die Namen der Speditionen in den Unterlagen, die Alice mir gegeben hat?«
    »Nicht alle.«
    »Können Sie sie mir per E-Mail schicken?«, bat sie.
    »Sobald ich ins Büro komme.«
    »Was haben Sie sonst noch unternommen, um Ihr Geld und die Shrimps zurückzubekommen?«
    »Ich habe Inkassounternehmen beauftragt.«
    »Mehrere?«
    »Eins in Bangkok, eins in Seattle und eins Hongkong.«
    »Legale?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Dass sie keine Macheten benutzen.«
    »Ms. Lee, wir sind ein seriöses Finanzdienstleistungsunternehmen.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Die Firmen wurden mir von diversen Freunden empfohlen. Sie sind – waren – äußerst professionell, wenn auch nicht erfolgreich.«
    »Deshalb haben Sie sich an Ihren Onkel gewandt.«
    »Ich musste mich jemandem anvertrauen – und er hat schon zahlreiche schwierige Situationen gemeistert.«
    »Wie von China nach Hongkong zu schwimmen.«
    »Ja, genau. Mit Ihrem Onkel.«
    »So ist es«, sagte sie.
    »Und sie haben uns zusammengebracht«, erwiderte er.
    Sie nahm den Unterlagenstapel zur Hand, um darin nach persönlichen Informationen über Seto und Antonelli zu suchen. Als sie keine fand, fragte sie Tam danach.
    »Ich habe Telefonnummern, ein paar Adressen.«
    »Keine Kopien von Pässen, Hongkong-Personalausweisen, Führerscheinen, keine Fotos?«
    »Nein.«
    »Mailen Sie mir bitte, was Sie haben. Außerdem bräuchte ich den Namen und die Nummer des

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