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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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ging jetzt im Raum auf und ab und blieb immer wieder stehen, um sie mit eng zusammengekniffenen Augen drohend anzustarren. Denn Alister dachte darüber nach, was er noch erwähnen sollte, damit diese aufmüpfige Person keine Möglichkeit hatte, ihren Kopf durchzusetzen. Diese Hochzeit war eine sehr wichtige Verbindung, auf die er fast schon nicht mehr zu hoffen gewagt hatte, denn Malcolms war unberechenbar und stets ein gefährlicher Feind gewesen. Nun würde er zu seinem Schwiegersohn werden – damit war ein weiterer mächtiger Clan Chief mit ihm verbündet, und er konnte daran denken, seine Hände nach den fruchtbaren Gegenden im Süden auszustrecken.
    »Ich will Malcolms MacLead nicht heiraten«, schallte es trotzig in seine Wunschträume hinein.
    In jäher Wut fuhr her herum und packte Rodena grob bei den Schultern, um sie zu schütteln.
    »Du wirst tun, was ich will«, keuchte er. »Oder ich gebe dich dem erstbesten Landstreicher zur Ehefrau. Hüte dich wohl, Rodena, denn du weißt, dass ich meine Drohungen wahr mache!«
    Er stieß sie von sich, sodass sie einige Schritte zurücktaumelte und dann gegen eine der Truhen stolperte.
    »Raus jetzt!«, befahl er.
    Sie blickte in sein wutverzerrtes Gesicht und wagte keinen weiteren Widerspruch. Wortlos ging sie zur Tür und zog sie auf, stieß dort auf zwei verstört dreinblickende Knappen und lief an ihnen vorüber die Treppe hinab. Ein einziger, verzweifelter Gedanke beherrschte ihr Hirn. Sie sollte zu einer Heirat gezwungen werden, obwohl sie einen anderen liebte. Doch der hatte bisher feige seine Liebe verborgen.
    Im Burghof starrte man ihr entgegen, und sie begriff, dass allen klar war, was sich oben in Alisters Turmgemach abgespielt hatte. Knechte und Mägde tuschelten leise miteinander, senkten dann scheu die Köpfe und gingen wieder ihren Beschäftigungen nach. Doch die Ritter, die sich von ihren Übungen neben dem Brunnen ausruhten, blieben an Ort und Stelle und bedachten Rodena mit neugierigen Blicken. Auch Roger de Brionne und sein Schüler Ewan waren unter den Männern. Wie immer hatten sie sich ein wenig entfernt von den anderen niedergelassen, und als Rodena Ewans Blick suchte, fand sie seine Züge wie versteinert. Trotzig presste sie die Lippen aufeinander und ging mit entschlossenem Schritt auf ihn zu.
    »Ihr habt Grund, mir Glück zu wünschen«, sagte sie in herausforderndem Ton. »Malcolm MacLead ist auf Brautschau, und er hat sein Auge auf Duncans Tochter geworfen.«
    Jetzt endlich sah er sie an, und sie las die Verzweiflung in seinen Augen. Ihre Hoffnung war also doch nicht umsonst gewesen – er liebte sie. Doch er schwieg, nur seine Fäuste ballten sich so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Malcolm MacLead«, sagte Roger de Brionne langsam und verwundert. »Was für eine Überraschung! Wenn er es tatsächlich ernst meint, dann sollte es eine gute Nachricht für uns alle sein.«
    Gemurmel erhob sich unter den Männern, denn Malcolm MacLead war kein Unbekannter, sein Name erinnerte viele an blutige Kämpfe und harte Zeiten der Belagerung. Nun schien also Friede in Aussicht zu sein. Konnte man dem glauben?
    Rodena starrte immer noch in Ewans unbewegliche Züge, und sein Schweigen brachte sie in Rage. Warum sagte er nichts? Warum hatte er keinen Mut, sich zu ihr zu bekennen?
    »Hältst auch du das für eine gute Nachricht, Ewan Turner?«, fuhr sie ihn an.
    Sie konnte sehen, dass es in ihm arbeitete, denn seine Brust hob und senkte sich in raschen Abständen. Doch er gab seine Antwort mit scheinbar großer Gelassenheit.
    »Malcolm MacLead ist ein Ehemann, der Euer würdig ist, Lady. Ihr werdet Macht und Wohlstand an seiner Seite genießen und dafür sorgen, dass der alte Streit vergessen wird. Warum sollte das keine gute Nachricht sein?«
    Sie hätte ihm gern ins Gesicht gespuckt, diesem jämmerlichen Feigling. Wie hatte sie nur jemals Liebe für ihn empfinden können? Er war nichts als ein unterwürfiger Speichellecker, ein Bauer, der sich willenlos seinem Laird unterwarf. Sie, Rodena, war bereit gewesen, jahrelang auf ihn zu warten, doch er ließ sie freudig zu einem anderen ziehen.
    »Du hast recht, Ewan«, gab sie verbittert zurück. »Ich werde davonreisen, wie Fiona es getan hat, und niemals zurückkehren. Ich werde meinen Ehemann lieben bei Tag und bei Nacht, und unsere Söhne und Töchter werden zahlreich sein wie die Sterne am dunklen Himmel.«
    Triumphierend sah sie, dass er totenblass wurde, und obgleich sie innerlich mit der

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