Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)
Fensterladen, der schräg in den Angeln hing, aber noch nicht herunterfallen wollte. War er davongeritten? Sie wagte nicht, aufzustehen und aus der Fensterhöhlung zu sehen, denn sie fürchtete, entdeckt zu werden.
Das kleine Wesen, das vor ihr geflüchtet war, kehrte mutig zurück, um seinen angestammten Platz zu verteidigen – es war eine Maus, die sie mit runden, glänzenden Augen herausfordernd anschaute. Rodena bewegte sich nicht, und das Mäuschen wagte sich ein wenig näher heran, lief um ihren rechten Fuß herum, beschnupperte einen Zipfel ihres durchweichten Hemdes und kroch dann kurz entschlossen unter ihr Gewand.
Sie hielt es nicht mehr aus und sprang auf, um das Tierchen abzuschütteln, spürte, wie es dicht neben ihrem Bein zu Boden fiel, und schrie leise vor Ekel auf.
»Nur eine Maus, Lady«, ertönte Ewans tiefe Stimme dicht hinter ihr. »Ihr braucht nicht zu erschrecken, denn sie wird Euch gewiss nicht fressen.«
Sie fuhr herum – er stand draußen auf der anderen Seite der leeren Fensterhöhlung und hielt ihr seidenes Kopftuch in den Händen.
Sie hatte das Spiel verloren. Schweigend stand sie vor ihm, biss sich wütend auf die Lippen und schämte sich ihrer Dummheit. Was für einen wunderbaren Hinweis hatte sie ihm gelassen. Wieso hatte sie nicht bemerkt, dass ihr das Tuch aus dem Haar geglitten war?
»Komm heraus«, befahl er. »Ich habe dein Pferd eingefangen. Nun mach schon – wir haben bereits genug Zeit verloren.«
»Da kannst du lange warten!««
Er stieß ärgerlich die Luft aus und trat zum Eingang.
»Was soll das?«, schalt er zornig. »Willst du wirklich, dass ich dich wie eine Gefangene zurückschleppe?«
»Freiwillig werde ich dir nicht folgen!«
»Verflucht noch einmal!«, tobte er. »Was hast du dir vorgestellt? Wie wolltest du hier überleben – mitten in der Wildnis?«
»Das macht dir Sorgen?«, gab sie wütend zurück. »Aber natürlich – in Malcolms Armen wäre ich ohne Zweifel sicherer aufgehoben.«
Er schnaubte ärgerlich und verzichtete auf eine Antwort. Stattdessen trat er durch den Eingang und wollte sie am Arm fassen, doch Rodena wich ihm geschickt aus, kletterte durch das Fenster nach draußen und versuchte, über die Landzunge das Ufer zu erreichen. Er brauchte nur wenige Sprünge, bis er sie erreicht hatte, packte sie bei dem wehenden Gewand, riss sie zu Boden und warf sich über sie. Der Sturz war unsanft, denn sie landeten im morastigen Gras, Rodena wehrte sich mit allen Kräften, wand sich wie ein Aal und biss ihm in den Arm, sodass er Mühe hatte, sie zu bändigen, ohne ihr allzu sehr wehzutun. Schließlich jedoch saß er rittlings auf ihr und presste ihre ausgebreiteten Arme an den Boden.
»Es reicht jetzt, Lady«, keuchte er. »Ich werde Eure Hände mit diesem schönen Seitentüchlein auf dem Rücken zusammenbinden, und Ihr werdet vor mir hergehen.«
»Keinen Schritt!«
»Dann werde ich Euch tragen müssen.«
Sie machte einen erfolglosen Versuch, sich zu befreien, doch gegen die Kraft seiner eisenharten Muskeln hatte sie keinerlei Chancen. Erschöpft ließ sie sich zurückfallen und atmete schwer.
»Warum lässt du mich nicht gehen«, murmelte sie. »Ich werde Malcolm nicht heiraten – lieber stürze ich mich von den Zinnen seiner Burg.«
»Noch vor kurzer Zeit hast du mir erzählt, welch gute Ehefrau du ihm sein wirst, du verdammte Lügnerin.«
Er spürte, dass sie keine Kraft mehr hatte, um ihm Widerstand zu leisten, und lockerte seinen Griff. Sie war schön und verlockend, wie sie mit wild zerzaustem Haar vor ihm auf dem Boden lag und heftig atmete. Ihr Gewand war am Halsausschnitt weit eingerissen, sodass eine ihrer runden Brüste fast unbedeckt war und der Stoff bei jedem ihrer Atemzüge ein wenig weiter zur Seite glitt.
»Ich eine Lügnerin?«, wehrte sie sich. »Du bist es, der mich belogen hat.«
»Ich habe dich niemals belogen, Rodena.«
»Sagtest du nicht, dass du mich liebst?«
»Das ist die Wahrheit!«
Sie lachte höhnisch auf und wand sich wieder unter seinem Griff, wobei sich ihre Brüste vollkommen entblößten. Ewan hielt sie mit verzweifelter Kraft fest, doch der Wirkung ihrer erregenden Weiblichkeit konnte er sich nur schwer entziehen. Zumal er unter seinen Schenkeln den weichen Schwung ihrer Hüften und die kleine Hebung ihres Liebeshügels immer deutlicher spürte.
»Nichts als Lüge!«, rief sie. »Das Einzige, das du wirklich liebst, ist deine verdammte Ehre. Dafür ist dir jedes Opfer recht!«
»Das ist nicht
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