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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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nicht auch?«
    »Doch.« Eragon klappte die 
Domia abr Wyrda
 zu und fuhr erneut mit den Fingern über die verschlungenen Muster auf dem Einband, fasziniert von den lebendigen Formen, die in das Leder geprägt waren. »Danke. Ich werde es hüten wie einen Schatz, solange es an mir ist, darüber zu wachen.« Jeod nickte kurz und lehnte sich zurück an die Zeltwand. Er wirkte zufrieden. Eragon stellte das Buch hochkant und versuchte, die Schrift auf dem Buchrücken zu entziffern. »Wo war Heslant eigentlich Mönch?«
    »Bei den Arcaena, einem kleinen geheimen Orden, der in der Gegend um Kuasta entstanden ist. Die Anhänger dieses Ordens, der schon mindestens seit fünfhundert Jahren existiert, glauben, dass alles Wissen heilig ist.« Der Anflug eines Lächelns gab Jeods Gesicht etwas Geheimnisvolles. »Sie sammeln das Wissen der Welt, um es vor der großen Katastrophe zu bewahren, die, wie sie glauben, eines Tages jede Kultur Alagaësias zerstören wird.«
    »Hört sich seltsam an«, sagte Eragon.
    »Sind nicht alle Religionen seltsam für diejenigen, die ihnen nicht angehören?«, konterte Jeod.
    Eragon wechselte das Thema: »Ich habe auch ein Geschenk für dich oder eigentlich für Helen.« Sie neigte den Kopf und runzelte spöttisch die Stirn. »Du stammst aus einer Kaufmannsfamilie, ja?« Sie nickte. »Bist du selbst auch mit diesem Beruf vertraut?«
    In Helens Augen funkelte es. »Wenn ich ihn nicht geheiratet hätte« - sie deutete mit der Schulter auf Jeod - »hätte ich die Familiengeschäfte übernommen, als mein Vater starb. Ich war das einzige Kind, und mein Vater hat mir alles beigebracht, was er wusste.«
    Das hatte Eragon gehofft. Zu Jeod sagte er: »Du behauptest, dass du mit deinem Los hier bei den Varden zufrieden bist.«
    »Das bin ich auch. Meistens jedenfalls.«
    »Verstehe. Aber du hast einiges riskiert, um Brom und mir zu helfen, und noch mehr, um Roran und den Leuten von Carvahall zu helfen.«
    »Den Palancar-Piraten.«
    Eragon schmunzelte und fuhr fort: »Ohne deine Hilfe hätte das Imperium sie sicher gefangen nehmen lassen. Doch wegen dieses rebellischen Akts habt ihr alles verloren, was euch in Teirm am Herzen lag.«
    »Wir hätten es sowieso verloren. Ich war bankrott und die Zwillinge hatten mich an das Imperium verraten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Fürst Risthart mich eingesperrt hätte.«
    »Das mag sein, aber du hast Roran jedenfalls geholfen. Wer könnte dir vorwerfen, dass du gleichzeitig deinen eigenen Kopf gerettet hast? Tatsache ist, dass ihr euer Leben in Teirm aufgegeben habt, um mit Roran und den Dorfbewohnern die 
Drachenschwinge
 zu kapern. Und für dieses Opfer werde ich dir ewig dankbar sein. Das hier ist Teil meines Dankes...«
    Eragon fuhr mit dem Finger unter seinen Gürtel, holte die zweite Goldkugel hervor und reichte sie Helen, die sie zärtlich an die Brust drückte wie ein aus dem Nest gefallenes Rotkehlchen. Während sie sie verzückt betrachtete und Jeod den Hals reckte, um in ihre Hand schauen zu können, fuhr Eragon fort: »Es ist kein Vermögen, aber wenn du es geschickt anstellst, sollte es dir gelingen, es zu vermehren. Nasuadas reger Handel mit Spitze beweist, dass man im Krieg gute Geschäfte machen kann.«
    »Oh ja«, sagte Helen atemlos. »Der Krieg ist für Kaufleute eine wahre Goldgrube.«
    »Beispielsweise hat Nasuada gestern beim Essen erwähnt, dass den Zwergen langsam der Honigwein ausgeht. Wie du dir vorstellen kannst, können sie es sich leisten, so viele Fässer zu kaufen, wie sie wollen - selbst wenn der Preis tausendmal so hoch wäre wie vor dem Krieg. Aber das ist nur so eine Idee. Vielleicht findest du jemand anderen, der noch mehr auf einen Handel aus ist, wenn du dich nur umsiehst.«
    Eragon taumelte einen Schritt zurück, als Helen auf ihn zutrat und ihn umarmte. Ihr Haar kitzelte ihn am Kinn. Plötzlich verlegen ließ sie ihn wieder los, dann überwältigte die Begeisterung sie erneut und sie hielt sich die honigfarbene Kugel vor die Nase und rief: »Danke, Eragon! Vielen Dank!« Sie zeigte auf das Gold. »Das kann ich vermehren. Ich weiß, dass ich es kann. Damit baue ich ein Geschäftsimperium auf, das noch größer ist als das meines Vaters.« Die winzige Kugel verschwand in ihrer geschlossenen Faust. »Du glaubst, meine Ambitionen übersteigen meine Fähigkeiten? Es wird kommen, wie ich es sage. Ich werde es schaffen!«
    Eragon verbeugte sich vor ihr. »Das hoffe ich, und dass dein Erfolg uns allen zugutekommt.«
    Als

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