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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Falls es jemandem gelingt, bis zu uns durchzudringen, ist er ein mächtiger Gegner, und dann will ich, dass er auf euch trifft. Denn man könnte genauso gut versuchen, einen Berg zu versetzen, wie einen Zwerg zu besiegen.«
    Nicht gänzlich besänftigt, brummte Narheim eine mürrische Antwort, die Nasuada jedoch nicht verstand, da in diesem Moment die Varden durch das offene Tor des Walls hinausstürmten. Der Lärm der trampelnden Füße und das Klirren der Waffen wurde schwächer, als die Männer sich vom Lager entfernten. Der Wind dagegen frischte auf und wehte erneut das irre Gelächter vom Schlachtfeld zu ihnen herüber.
    Kurz darauf überwand ein geistiger Aufschrei von ungeheurer Wucht Eragons Schutzwall, fegte durch sein Bewusstsein und erfüllte ihn mit Qual.
Ah, nein, hilf mir!,
 hörte er einen Mann brüllen. 
Sie sterben nicht! Angvard soll sie holen, sie wollen einfach nicht sterben!
 Dann riss die Verbindung zwischen ihnen schlagartig ab, und Eragon schluckte schwer, als ihm klar wurde, dass der Mann getötet worden war.
    Nasuada rutschte unbehaglich in ihrem Sattel herum. Ihre Miene war angespannt. »Wer war das?«
    »Du hast ihn auch gehört?«
    »Es scheint, wir alle«, meinte Arya.
    »Ich glaube, es war Bärden, einer der Magier, die mit König Orrin reiten, aber...«
    »Eragon!«
    Dorn hatte sich immer höher in den Himmel geschraubt, während König Orrin und seine Kavallerie sich auf die Soldaten stürzten. Jetzt verharrte der Drache auf halber Strecke zwischen den Angreifern und dem Lager reglos am Himmel. Murtaghs durch Magie verstärkte Stimme schallte über die Ebene: »
Eragon!
 Ich sehe dich, wie du dich dort unter Nasuadas Rock versteckst. Kämpfe gegen mich. Das ist deine Bestimmung! Oder bist du zu feige, 
Schattentöter

    Saphira antwortete statt Eragon. Sie hob den Kopf und stieß ein Gebrüll aus, das noch lauter war als Murtaghs donnernder Ruf. Dann spie sie einen baumlangen, blau glühenden Feuerstrahl. Die Pferde neben ihr, auch Nasuadas Donnerkeil, scheuten und gingen durch, sodass Saphira und Eragon plötzlich allein mit den Elfen auf dem Wall standen.
    Arya trat zu Saphira, legte Eragon eine Hand aufs Bein und schaute aus ihren schräg stehenden grünen Augen zu ihm auf. »Nimm dies von mir, Shur’tugal«, sagte sie. Er spürte, wie eine Energiewelle ihn durchströmte.
    »Eka elrun ono«,
 murmelte er.
    »Sei vorsichtig, Eragon«, erwiderte Arya, ebenfalls in der alten Sprache. »Ich möchte nicht, dass du von Murtagh besiegt wirst. Ich...« Es schien, als wollte sie noch mehr sagen, doch sie zögerte, nahm die Hand von seinem Bein und stellte sich wieder neben Bloëdhgarm.
    »Fliege gut, Bjartskular!«, riefen die Elfen, als Saphira sich vom Boden abstieß und in die Luft schnellte.
    Während Saphira auf Dorn zuflog, ließ Eragon seinen Geist mit ihrem verschmelzen und verband sich dann mit Arya, die als Vermittlerin zwischen ihm und den Elfenmagiern fungierte. So konnte Eragon sich auf die Gedanken von Arya und Saphira konzentrieren, die ihm so vertraut waren, dass sie ihn während des Kampfes nicht ablenken würden.
    Er packte den Schild fest und zückte das Krummschwert, das er hoch erhoben hielt, damit die Klinge nicht versehentlich Saphiras auf- und abschwingende Flügel, den Hals oder ihre Schultern traf, die ebenfalls ständig in Bewegung waren. 
Zum Glück habe ich die Klinge letzte Nacht noch mit Magie verstärkt,
 teilte er Saphira und Arya mit.
    Hoffen wir, dass der Zauber hält,
 erwiderte der Drache.
    Vergiss nicht, dich möglichst nicht zu weit von uns zu entfernen,
 ermahnte ihn Arya
. Sonst wird es schwerer, die Verbindung aufrechtzuerhalten.
    Dorn machte keine Anstalten, Saphira anzugreifen, während sie auf ihn zuflog. Stattdessen drehte er ab und ließ sie auf seine Höhe aufsteigen. Dann umkreisten die Drachen sich im Abstand von knapp fünfzig Yards. Sie schlugen mit den zackenbesetzten Schwanzspitzen und zogen drohend die Lefzen hoch.
    Dorn ist größer,
 sagte Saphira. 
Unsere letzte Begegnung liegt kaum zwei Wochen zurück und seitdem ist er bestimmt vier Fuß gewachsen, wenn nicht mehr.
    Sie hatte recht. Dorn war vom Kopf bis zur Schwanzspitze länger und seine Brust breiter als bei ihrem Kampf über den Brennenden Steppen. Er war kaum älter als ein Drachenjunges, aber schon fast so groß wie Saphira.
    Widerwillig ließ Eragon den Blick vom Drachen zu seinem Reiter wandern.
    Murtagh war barhäuptig und sein langes schwarzes Haar wehte

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