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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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erfüllt. Er teilte die Erinnerung mit Saphira und sagte: 
Das müssen die Eldunarí gewesen sein, die ich gespürt habe... Ich frage mich nur, wo Murtagh sie versteckt hatte. Dorn trug keine Satteltaschen und ich habe auch keine seltsamen Ausbeulungen an Murtaghs Kleidung bemerkt.
    Ich weiß es nicht,
 sagte Saphira. 
Aber ist dir klar, dass Murtagh die Eldunarí gemeint haben muss, als er sagte, du solltest besser seine Herzen herausreißen, statt dir dein eigenes Herz aus der Brust zu reißen? Seine Herzen, nicht sein Herz.
    Du hast recht! Vielleicht wollte er mich ja warnen.
 Eragon holte tief Luft, um die Beklemmung in seiner Brust loszuwerden, und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Gibt es, abgesehen von Saphiras Seelenhort und dem von Glaedr, noch irgendwelche Eldunarí, die Galbatorix nicht erbeutet hat?«
    Um Oromis’ Mundwinkel erschienen dünne Linien. »Nicht dass ich wüsste. Nach dem Sturz der Drachenreiter hat sich Brom auf die Suche nach Seelensteinen gemacht, die Galbatorix übersehen haben könnte, aber ohne Erfolg. Und auch ich habe in all den Jahren, in denen ich Alagaësia mit dem Geist durchforstete, nicht mal den Hauch eines Gedankens von einem Eldunarí empfangen. Wir wussten über jeden einzelnen Eldunarí Bescheid, als Galbatorix und Morzan ihren Feldzug gegen uns begannen, und keiner davon ist spurlos verschwunden. Es ist schwer vorstellbar, dass irgendwo noch ein größerer Vorrat an Seelensteinen versteckt liegt, die darauf warten, uns zu helfen, wenn wir sie nur finden könnten.«
    Auch wenn Eragon keine andere Antwort erwartet hatte, war er doch enttäuscht. »Noch eine letzte Frage. Nach dem Tod eines Drachenreiters oder seines Drachen ging der überlebende Teil der Verbindung häufig bald darauf zugrunde oder nahm sich das Leben. Und die Übrigen hat der Verlust für gewöhnlich in den Wahnsinn getrieben, hab ich recht?«
    Ja,
 sagte Glaedr.
    »Aber was passiert, wenn der Drache sein Bewusstsein in dieses Herz überträgt, kurz bevor er stirbt?«
    Durch die Sohlen seiner Stiefel verspürte Eragon ein leichtes Beben, als der goldene Drache sein Gewicht verlagerte. Dann sagte er: 
Wenn der Körper eines Drachen stirbt und sein Reiter lebt noch, verschmelzen sie zu einem Indlvarn. Der Übergang ist für den Drachen nicht sehr angenehm, aber es gab viele Reiter und Drachen, die sich schnell an die Veränderung gewöhnten und den anderen Drachenreitern weiterhin ehrenvoll dienten. Wenn allerdings der Reiter starb, zerstörte der Drache oft seinen Eldunarí oder ließ ihn zerstören, um seinem Reiter in die große Leere zu folgen. Aber nicht alle. Manche Drachen - und auch einige Drachenreiter so wie Brom - schafften es, mit ihrem Verlust fertigzuwerden, und unterstützten unseren Orden noch viele Jahre lang, sei es mit ihrem Körper oder mit ihrem Seelenstein.
    Ihr habt uns viel Stoff zum Nachdenken gegeben, Oromis-Elda,
 sagte Saphira.
    Eragon nickte, schwieg aber, denn er war vollauf damit beschäftigt zu verarbeiten, was er gehört hatte.
     
     

DIE HÄNDE EINES KRIEGERS
    E ragon knabberte an einer warmen, süßen Erdbeere, während er in die unergründlichen Weiten des Himmels starrte. Als er die Beere aufgegessen hatte, legte er den Stängel auf das Tablett vor sich, schob ihn mit dem Finger genau an die richtige Stelle und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    Oromis kam ihm zuvor. »Was jetzt, Eragon?«
    »Was jetzt?«
    »Wir haben ausführlich über all die Themen gesprochen, die dir auf dem Herzen lagen. Was kommt als Nächstes? Ihr könnt nicht lange in Ellesméra bleiben, deshalb frage ich mich, ob euer Besuch noch einem weiteren Zweck dienen soll. Oder beabsichtigst du etwa, gleich morgen früh wieder aufzubrechen?«
    »Wir hatten gehofft«, erwiderte Eragon, »unsere Ausbildung nach unserer Rückkehr hierher wieder aufnehmen zu können. Offenkundig fehlt uns dafür die Zeit, aber etwas anderes würde ich gerne tun.«
    »Und was wäre das?«
    »Meister, ich habe Euch nicht alles erzählt, was sich ereignet hat, als Brom und ich in Teirm waren.« Dann schilderte Eragon ihm, wie die Neugier ihn in Angelas Kräuterladen geführt hatte, wo die Heilerin ihm die Zukunft vorhersagte und die Werkatze ihm jenen rätselhaften Rat gab.
    Oromis strich sich nachdenklich über die Oberlippe. »Ich habe im letzten Jahr immer wieder von dieser Wahrsagerin gehört; von dir und auch in den Berichten, die Arya aus dem Lager der Varden geschickt hat. Diese Angela scheint die

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