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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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säuberte einen kleinen Dolch mit einem Feuertropfen im Knauf mit einem spitzenbesetzten Taschentuch.
    »Sag Murellin, dass ich ein... Bündel... habe, das er später wegbringen soll, Falion«, erklärte sie ruhig.
    Falions Gesicht blieb so reglos wie polierter Marmor, aber sie machte einen Knicks, der viel Ähnlichkeit mit einem Zurückzucken hatte, bevor sie aus dem Zimmer lief.
    Hanlon behielt die Frau und den Dolch im Augenwinkel, während er zu dem verhüllten Hügel ging und sich bückte, um eine Ecke der Decke zu lüften. Blicklose blaue Augen starrten aus einem Gesicht, das lebendig vielleicht hart gewesen wäre. Die Toten sahen immer weicher aus. Anscheinend war er weder so vorsichtig noch so intelligent gewesen, wie Falion ihn eingeschätzt hatte. Hanlon ließ die Decke fallen und richtete sich auf. »Hat er etwas gesagt, das Euch nicht behagte, meine Lady?«, fragte er sanft.
    »Wer war er?«
    »Er hat mehrere Dinge gesagt, gegen die ich Einwände hatte.« Sie hielt den Dolch in die Höhe, musterte die kleine Klinge, um sich zu vergewissern, dass sie auch sauber war, und schob sie in die mit Gold verzierte Scheide an ihrer Taille. »Sagt, ist Elaynes Kind von Euch?«
    »Ich weiß nicht, wer die Welpe gezeugt hat«, entgegnete er säuerlich. »Warum, meine Lady? Glaubt Ihr, ich wäre weich geworden? Die letzte Schlampe, die behauptet hat, ein Kind von mir zu erwarten, habe ich in einen Brunnen gesteckt, damit sie wieder einen klaren Kopf bekam, und ich habe dafür gesorgt, dass sie da bleibt.« Auf einem Tablett auf einem der Seitentische standen ein silberner Weinkrug und zwei Silberpokale. »Sind die in Ordnung?«, fragte er. Beide Pokale enthielten noch etwas Wein, aber eine kleine Beimischung hätte den Toten zu einem leichten Opfer gemacht.
    »Catrelle Mosenain, die Tochter eines Schmieds aus Maerone«, sagte die Frau so glatt, als wäre das allgemein bekannt, und er wäre beinahe überrascht zusammengezuckt. »Ihr habt ihr den Schädel mit einem Stein eingeschlagen, bevor Ihr sie hineingeworfen habt, zweifellos, um ihr das Ertrinken zu ersparen.« Woher wusste sie den Namen des Mädchens, ganz zu schweigen von dem Stein? Er hatte den Namen nicht mal mehr selbst gewusst. »Nein, ich glaube nicht, dass Ihr weich geworden seid, aber es würde mir gar nicht gefallen, wenn ich zu dem Schluss kommen müsste, dass Ihr Lady Elayne küsst, ohne es mich vorher wissen zu lassen. Das würde ich sogar hassen.«
    Plötzlich bedachte sie das blutige Taschentuch in ihrer Hand mit einem Stirnrunzeln und erhob sich anmutig, um zum Kamin zu rauschen und es in die Flammen zu werfen. Sie blieb dort stehen, um sich zu wärmen, und würdigte ihn keines Blickes. »Könnt Ihr dafür sorgen, dass ein paar der seanchanischen Frauen entkommen? Es wäre am besten, wenn es sowohl die wären, die man Sul'dam nennt, wie auch jene, die man Damane nennt.« Die unvertrauten Worte ließen sie jeweils kurz zögern. »Aber wenn das nicht geht, ein paar der Sul'dam würden reichen. Sie werden ein paar der anderen befreien.«
    »Vielleicht.« Blut und verdammte Asche, sie wirbelte von einem Thema zum nächsten, noch schlimmer als Falion es getan hatte. »Es wird nicht einfach sein, meine Lady. Sie werden streng bewacht.«
    »Ich habe nicht gefragt, ob es einfach ist«, sagte sie und starrte in die Flammen. »Könnt Ihr die Wachen von den Getreidespeichern abziehen? Es würde mich erfreuen, wenn ein paar davon tatsächlich brennen würden. Ich bin die gescheiterten Versuche leid.«
    »Das kann ich nicht machen«, murmelte er. »Es sei denn, Ihr wollt, dass ich danach untertauche. Sie führen Unterlagen über die Befehle, dass es einem Cairhiener zu viel würde. Und das würde sowieso nichts nutzen, denn durch diese verdammten Tore treffen jeden verdammten Tag neue Wagen ein.« In Wahrheit bedauerte er das nicht. Die Methode bereitete ihm Unbehagen, ja, aber es tat ihm nicht Leid. Der Palast würde sowieso der letzte Ort in Caemlyn sein, der Hunger litt, aber er hatte auf beiden Seiten der Linien Belagerungen miterlebt, und er hatte nicht vor, noch einmal aus seinen Stiefeln eine Suppe kochen zu müssen. Aber Shiaine wollte Brände.
    »Noch eine Antwort, die ich nicht verlangt habe.« Sie schüttelte den Kopf und starrte unverwandt in die Flammen. »Aber vielleicht kann etwas dort getan werden. Wie nahe seid Ihr denn daran, Elaynes... Zuneigung zu genießen?«, schloss sie prüde.
    »Näher als an dem Tag, an dem ich im Palast eintraf«,

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