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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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schluchzen anfing. Aber sie lächelte nur und sagte, sie würde wiederkommen und mich holen, wenn die Zeit dazu reif wäre." Ashton war bei dieser Erinnerung sichtlich bewegt.
       "Warum hast du nie darüber gesprochen?", fragte Marvin verwundert. "Das erklärt zumindest dein immer wieder so seltsames Verhalten damals zu unserer gemeinsamen Studienzeit", fuhr er fort. "Wenn ich gewusst hätte, was du erlebt oder vielleicht auch nur geträumt hast, hätte ich mit dir sicher anders umgehen können."
       "Das verstehe ich nicht." Ashton erhob sich. Er wollte auf einmal nicht mehr über dieses Thema reden, auch nicht mehr darüber nachdenken. "Ich hatte es die ganze Zeit einfach vergessen", murmelte er vor sich hin.
       "Es muss einen Zusammenhang geben zwischen all den Vorfällen", überlegte Marvin weiter. "Wenn du einverstanden bist, dann lass uns morgen noch einmal über alles reden. Ich möchte dieses Buch lesen, denn ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es da zumindest eine Teilerklärung geben wird."
       Ashton zuckte die Schultern. "Ich werde morgen am späten Nachmittag wieder hier sein", entschied er, dann ging er zur Tür. Ehe er das Sprechzimmer seines Freundes verließ drehte er sich noch einmal um. "Danke, dass du dir die Zeit genommen hast", sagte er leise.
       Marvin nickte nur. Er spürte, dass sich etwas verändert hatte. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, Ashton verstehen zu können. Und nicht nur das. Er mochte ihn auch.
     
    14. Kapitel
     
       Christina hatte sich wieder vollständig erholt. Sie musste noch einige Tage im Bett liegen, doch nach einer guten Woche war ihr alles zu langweilig geworden. Sie wollte wieder nach Rochester Castle zu ihrem Freund Benjamin McGregor. Die beiden Kinder verstanden sich sehr gut, und Benjamin hatte Christina während ihrer Genesung einige Male in Dragon House besucht.
       Heute hatte Charlene ihre Tochter schon ziemlich früh zum Castle gebracht, denn Ian McGregor hatte versprochen, die Kinder nun endlich mal mit nach Lairg zu nehmen, wo er einen wichtigen Termin hatte. In der Zwischenzeit wollte Benjamin seiner kleinen Freundin die Stadt zeigen.
       Jetzt stand Charlene am Fenster und schaute nach draußen. Sie fühlte sich so allein wie schon lange nicht mehr. Ashton war ebenfalls nicht da, er hatte in Glannagan zu tun und wollte anschließend noch zu Marvin, mit dem er seinen Worten nach einiges zu besprechen hatte.
       Seufzend wandte sich die junge Frau vom Fenster ab und trat an ihren Schreibtisch. Sie zog die Schublade auf und holte das Buch heraus, in dem sie wegen Christinas Krankheit nicht mehr gelesen hatte.
    Sie setzte sich und schlug es einfach irgendwo in der Mitte auf. Eigentlich interessierte sie sich gar nicht mehr so sehr dafür, und doch war da etwas, das sie regelrecht dazu zwang, zu lesen.
       " Peter war wieder einmal zuhause ", las sie leise und hatte Mühe, die etwas seltsam verschnörkelte Schrift zu entziffern. " Ich kenne ihn fast nicht mehr wieder . Er ist ständig betrunken, und wenn ich versuche mit ihm zu reden, dann schlägt er mich ."
       Entsetzt schob Charlene das Buch ein Stück von sich weg und stützte die Hände auf die Tischplatte. Dann legte sie ihren Kopf auf die beiden Handflächen. "Er hat sie geschlagen", murmelte sie vor sich hin.
       Mitleid mit der ihr unbekannten Frau erfüllte ihr Herz. Zu gern hätte sie die Schreiberin gekannt und ihr in ihrer Not beigestanden. So jedoch blieb ihr nichts anderes übrig, als in dem Buch weiter zu lesen.
    " Thissa kann nachts nicht mehr schlafen und ich weiß nicht mehr weiter. Das Kind, das ich unter dem Herzen trage, wird mein Leben zerstören. Peter wird mich dafür umbringen. Ich darf es ihm nicht sagen, muss versuchen, es so lange wie möglich zu verheimlichen. Vielleicht hat der Himmel ein Einsehen und bringt mir die Lösung, die ich nicht kenne ."
       Thissa!
       Als Charlene diesen Namen las zuckte sie zusammen. Thissa war allem Anschein nach die Tochter dieser unglücklichen Frau gewesen, also auch die Tochter von Peter Barrymore, der seine Frau geschlagen hatte. "Wenn ich nur mit dir reden könnte", murmelte sie vor sich hin. "Was für ein Mensch warst du, wie heißt du, was ist mit euch beiden passiert, dass es so enden musste, im Alkohol und in unberechtigten Schlägen?" Sie merkte gar nicht, wie ihr vor lauter Mitleid Tränen in die Augen gestiegen waren.
       "Serena…"
       Charlene fuhr zusammen. Hatte sie diese sanfte

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