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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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"Das ist meine Mutter. Sie hat mich gerufen, deshalb bin ich hier."
    Charlene wurde auf einmal übel. Mit allem hatte sie gerechnet nur nicht damit. "Woher weißt du das denn?"
       "Ich kann sie spüren.
       Angela nickte Charlene zu, was heißen sollte, dass sie im Moment nicht mehr weiterfragen sollte. "Ich werde mit Ian reden", flüsterte sie und legte beruhigend eine Hand auf Charlenes Arm.
       Ein schwacher Wind bewegte die Gräser, die noch vom Vorjahr übrig geblieben waren. Dunkle Wolken überzogen den Himmel und die Sonne war mit einem Mal verschwunden. Es wurde kühl.
       Fröstelnd zog Charlene die Schultern hoch. "Wir sollten zurück, ehe es anfängt zu regnen", sagte sie. "Der Himmel sieht nicht aus, als würde es sich nur um einen kurzen Schauer handeln."
       Angela war sofort damit einverstanden. Sie warf einen abschließenden Blick auf den Grabstein, dann ging sie zum Wagen zurück, den sie vor dem etwas schiefen Holztor abgestellt hatten.
       Charlene trat neben ihre Tochter und legte ihr einen Arm um die Schultern. "Kommst du, Christina?"
       Langsam drehte das Mädchen ihrer Mutter das Gesicht zu. "Sie ist es, ich kann sie deutlich spüren", murmelte sie mit von Tränen erstickter Stimme. "Glaubst du es mir? Ich weiß, dass es so ist", fügte sie wie zur Bekräftigung ihrer Feststellung hinzu.
       "Natürlich glaube ich dir."
       "Sie hat mich gerufen, weil sie mir etwas sagen will. Aber ich kann sie nicht verstehen." Christina barg ihr Gesicht im Arm der Mutter.
       "Wir werden die Antwort finden."

   "Versprichst du es mir?"
       "Ich verspreche dir, dass ich alles dransetzen werde, um dieses Geheimnis zu lüften. Ich habe dich sehr lieb, und ich möchte, dass du endlich glücklich wirst." Charlene war so froh, endlich etwas tun zu können, das Erfolg verhieß, dass ihr sogar Tränen in die Augen traten.
       "Ich hab dich auch so lieb, Mum."
       "Komm, Christina, gehen wir zurück. Es wird Regen geben. Da möchte ich vorher zuhause sein."
       "Wir müssen im Keller nachsehen", begann das Mädchen unvermittelt, als sie am Wagen angekommen waren.
       "Du sagtest schon so etwas", rief Angela vom Wagen herunter und streckte dem Mädchen ihre Hand entgegen, um ihm beim Aufsteigen zu helfen. "Aber jetzt beeilt euch, es wird Sturm geben."
       "Hoffentlich ist Ashton inzwischen zuhause", sagte Charlene, als sie bei strömendem Regen ankamen. "Ich kann den Wagen nirgends sehen."
       "Vielleicht hat er ihn schon abgespannt", vermutete Lady Angela, obwohl sie in ihrem Innern nicht daran glaubte. Sie hatte kein gutes Gefühl, wenn sie an die nächsten Tage dachte. Zumindest war sie davon überzeugt, dass diese Tage endlich die Klärung all dieser seltsamen Geschehnisse bringen würden.
       "Ashton?"
       "Er ist nicht da", flüsterte Christina der Mutter zu. "Ich kann ihn spüren, wenn er im Haus ist."
       "Ashton, melde dich doch." Charlene konnte es nicht glauben. Sie waren mehrere Stunden unterwegs gewesen, und noch immer keine Spur von ihrem Mann. Was war nur geschehen in der letzten Nacht? Wohin war er gegangen in seiner geistigen Umnachtung?
       Womöglich hatte er sich nun doch etwas angetan.
       "Der Baum", fiel ihr plötzlich ein. "Womöglich ist er wieder zu diesem alten Baum gegangen und will seine Tat vollenden, von der ich ihn vor ein paar Tagen abgehalten habe." Das Entsetzen griff mit gierigen Fingern nach ihr.
       "Das könnte schon möglich sein", flüsterte Angela zurück. "Doch bei diesem Wetter können wir nicht nach ihm suchen gehen. Was hältst du davon, wenn wir jetzt Christinas Wunsch erfüllen und den Keller inspizieren? Ich war noch nie da unten."
       Charlene schüttelte sich innerlich und äußerlich. Nicht nur, weil ihr vor den dunklen Räumen graute sondern auch, weil sie nicht die Angst um ihren Mann empfand, die sie angesichts dieser Situation eigentlich haben müsste.
       "Du musst nicht, wenn du nicht willst", wiegelte Angela ab, denn sie hatte Charlenes Reaktion bemerkt.
       "Doch, ich will", antwortete Charlene nach kurzer Überlegung. "Aber vorher trinken wir noch einen heißen Tee."
     
    20. Kapitel
     
       Schmerzhafte Nadelstiche holten ihn in die Wirklichkeit zurück. Ashton Darwin öffnete mühsam die Augen und wusste im ersten Moment nicht, wo er sich befand. Doch dann schaute er sich um und erkannte entsetzt, dass er auf dem Friedhof von Glannagan war und die Nacht offensichtlich sitzend, an einen alten

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