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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Frauen Ausschau hielten. Dann hatte sie also Konkurrentinnen?
    Aber die Worte des Bronzereiters hatten so geklungen, als sei nur sie in der Lage, die Aufgabe zu erfüllen. Der Mann war reichlich eingebildet und arrogant, soviel stand fest. Aber er besaß zum Glück nicht die Brutalität von Fax.
    Sie sah, wie der Bronzedrache sich auf einen Bock stürzte und ihn auf einen entlegenen Steinsims trug. Instinktiv zog sie sich zum Höhleneingang zurück.
    Der Anblick der hungrigen Drachen rief die Erinnerung an grausige Erzählungen wach. Erzählungen, über die sie gelacht hatte, aber nun ... Stimmte es etwa doch, dass Drachen Menschenfleisch fraßen? Oder ...
    Lessa zügelte ihre Gedankengange. Drachen waren nicht weniger grausam als Menschen. Aber sie handelten wenigstens aus Not und niemals aus Gier.
    Lessa hoffte, dass der Drachenreiter eine Weile ausbleiben würde. Sie durchquerte die große Höhle und betrat das Schlafgemach. Dort hob sie die Kleider und den Beutel mit der Waschkleie auf und ging weiter in den Baderaum.
    Er war nicht groß, genügte aber vollkommen für seinen Zweck. Ein breiter Felsvorsprung bildete eine Art Stufe in das kreisförmige Badebecken. An einer Seite standen eine Bank und ein paar Regale mit Handtüchern. Ein Teil des Beckens war mit Sand aufgeschüttet, so dass man bequem im Wasser stehen konnte.
    Endlich! Sie atmete befreit auf. Mit spitzen Fingern streifte sie die Lumpen vom Leib und schob sie mit dem Fuß zur Seite.
    Dann verrieb sie eine Handvoll Kleie zu einem Brei.
    Sie scheuerte die Arme und das Blaugeschlagene Gesicht sauber. Dann schrubbte sie ihren Körper, bis halb vernarbte Wunden wieder zu bluten begannen. Zuletzt sprang sie ins tiefe Wasser und tauchte unter. Sie holte noch mehr Kleie und verrieb sie im nassen Haar.
    Immer wieder spülte sie die Strähnen, bis sie das Gefühl hatte, dass sie einigermaßen sauber waren. Schmutziger Schaum trieb bis zur Höhlenwand und flöß mit der Strömung ab. Noch einmal bearbeitete sie ihren Körper mit Kleie.
    Es war eine geradezu rituelle Waschung. Ihre Haut brannte und prickelte.
    Schließlich verließ sie zögernd den Badeteich. Sie steckte das triefende Haar hoch und trocknete sich mit einem frischen Handtuch ab. Dann streifte sie ein zartgrünes Kleid aus einem weichen Stoff über. Es war zu locker, aber sie schnürte es mit Hilfe einer Schärpe eng um die Taille. Ein Lächeln glitt über ihre Züge. Noch nie im Leben hatte ein Stoff ihre Haut so umschmeichelt. Der Saum des Kleides fiel glatt und gerade bis zu ihren Knöcheln und schwang bei jedem Schritt aus. Sie nahm ein neues Handtuch und rieb ihr Haar trocken.
    Ein gedämpfter Laut drang an ihre Ohren, und sie hielt den Kopf schräg. Angespannt horchte sie.
    Ja, sie hatte richtig gehört. Der Drachenreiter und sein Tier waren zurückgekommen. Sie schnitt eine ärgerliche Grimasse und bearbeitete ihr Haar noch stärker. Widerspenstige Locken kringelten sich auf der Stirn. Sie suchte in den Regalen, bis sie einen groben Metallkamm fand. Damit zerrte und riss sie an den Strähnen, bis sie endlich entwirrt waren.
    Jetzt, da es trocken war, schien ihr Haar ein eigenes Leben zu entwickeln. Es knisterte und richtete sich auf, sobald sie den Kamm hob. Und es war lang, sehr viel länger, als sie geglaubt hatte.
    Lessa horchte nach draußen. Nichts rührte sich. Vorsichtig hob sie den Vorhang zurück. Das Schlafgemach war leer. Aber in der äußeren Felskammer hörte sie die schläfrigen Bewegungen des Drachen. Sie atmete erleichtert auf. Nun musste sie dem Mann wenigstens nicht allein gegenübertreten.
    Sie wollte das Schlafgemach durchqueren und blieb wie angewurzelt stehen, als sie in den polierten Metallspiegel an der Wand sah. Eine Fremde starrte ihr entgegen. Erst als sie sich mit der Hand über die Stirn fuhr und ihr Gegenüber die Geste imitierte, erkannte sie, dass sie sich selbst sah.
    Aber... das Mädchen im Spiegel war ja schöner als Lady Tela! Nur so mager...
    Sie betrachtete die vorstehenden Schlüsselbeine und die zerbrechlich dünne Taille. Mit neu erwachter Eitelkeit zupfte sie das Kleid zurecht und glättete ungeduldig das widerspenstige Haar.
    Stiefel scharrten über den Boden. Sie zuckte zusammen.
    Jeden Moment konnte der Mann auftauchen. Mit einemmal stieg Angst in ihr hoch. Jetzt, da ihr die Strähnen nicht mehr ins Gesicht hingen und sie die schmutzigen Lumpen ausgezogen hatte, besaß sie keine Anonymität mehr.
    Sie war verwundbar.
    Eisern bezwang sie den

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