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Die Welt der Kelten

Die Welt der Kelten

Titel: Die Welt der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnulf Krause
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Ausführungen im
Gallischen Krieg
, wonach sich die Ritter |37| stets kampfbereit hielten und mit anderen Stämmen in häufigen Händeln und Fehden lagen. Umso wichtiger war daher die Anhängerschaft:
     »Wer von ihnen die vornehmste Herkunft oder die meisten Mittel hat, der hat auch die meisten Clienten und Sklaven um sich.
     Sie kennen nur dies eine Kriterium für Ansehen und Macht.«
    Das Alltagsleben der meisten Kelten war völlig unspektakulär: Die bäuerliche Großfamilie versammelte sich am offenen Herdfeuer,
     das mangels Fenster und anderer Abzugsmöglichkeiten alles verräucherte. Möbel gab es kaum, man schlief auf dem Stroh des Lehmbodens.
    Der Kriegeradel zeigte gemeinsam mit den adligen Druiden seinen konkurrenzlosen Einfluss in den politischen Einrichtungen
     des Stammes – im Rat und in der Stammesversammlung, in denen auch Beamte auf Zeit gewählt wurden.Von den gallischen Verhältnissen
     weiß der griechische Geograf Strabon zu berichten, dass die meisten Stämme unter einer solchen Adelsherrschaft standen. In
     früherer Zeit wählten sie alljährlich einen Häuptling, ebenso wurde für den Krieg ein Mann durch die Gemeinschaft als Heerführer
     bestimmt. Nach Caesars Eroberung richteten sie sich meistens nach den Anordnungen der Römer. Eigentümlich sei, was in ihren
     Versammlungen vor sich gehe.Wenn jemand einen Redner störe und unterbreche, gehe ein Ordner hin, ziehe sein Schwert und verlange
     mit Nachdruck Ruhe; falls der Störer nicht aufhöre,wiederhole er dies ein zweites und drittes Mal,und schließlich schneide
     er so viel von dessen Mantel ab, dass der Rest unbrauchbar werde. Demzufolge herrschten unter den vermeintlich undisziplinierten
     gallischen Stämmen durchaus Regeln und Institutionen des politischen Lebens.
    Aber sie lassen sich keineswegs mit modernen Vorstellungen von Demokratie und Parlamentarismus vergleichen. Selbst in der
     so genannten Volksversammlung hatte letztendlich nur der Adel die entscheidende Macht. Frauen waren davon grundsätzlich ausgeschlossen,
     und von der überwiegenden Mehrheit der männlichen |38| Bevölkerung berichtet Caesar durchweg Trostloses: Nach seinen Worten werde die untere Volksschicht fast wie Sklaven behandelt;
     sie wage nicht, selbstständig zu handeln, und werde zu keiner Beratung hinzugezogen. Da zudem die meisten unter dem Druck
     von Schulden oder hohen Steuern lebten oder aber durch rechtswidriges Verhalten der Mächtigen bedrängt würden, begäben sie
     sich in die Sklaverei. Die Adligen besäßen ihnen gegenüber alle Rechte, die ein Herr seinen Sklaven gegenüber habe. Auch wenn
     man dem römischen Feldherrn unterstellen muss, er habe die gallischenVerhältnisse ausnehmend drastisch geschildert, um als
     gerechter Befreier aufzutreten, so spricht doch alles dafür, seinen Ausführungen im Kern Glauben zu schenken.
    Denn die Mehrheit der keltischen Bevölkerung setzte sich aus Bauern zusammen, die von ihren Häuptlingen und adligen Herren
     abhängig waren. Als ein Lichtblick ihrer sozialen Unfreiheit blieb die Tatsache, dass sie von diesen in Notfällen Unterstützung
     und Schutz erwarten durften. Anders als die Masse der Landbevölkerung dürften sich Händler und Handwerker wie Schmiede aller
     Art eines recht großen Ansehens erfreut haben, garantierten sie doch Reichtum und Luxus der herrschenden Aristokratie.
    Am untersten Ende der keltischen Gesellschaftspyramide standen Sklaven beiderlei Geschlechts.Sie konnten unter anderem als
     Kriegsgefangene oder zahlungsunfähige Schuldner in diese trostlose Situation geraten sein, in der sie auf keine Rechte hoffen
     durften.Von ihrem harten Los künden im Oppidum von Manching gefundene eiserne Halsfesseln.
    |36| Der Mont Lassois erhebt sich über dem engen oberen Seinetal in der Nähe der heutigen Stadt Châtillon-sur-Seine. Diesen seit
     der Vorzeit markanten Landschaftspunkt wussten die einheimischen Häuptlinge zu nutzen. Sie befestigten sein Plateau mit einem
     Graben und einem Erdwall, der streckenweise noch mit einer Steinmauer versehen war. Dahinter lebte die Fürstenfamilie mit
     ihrer Gefolgschaft, getrennt von ihnen fanden die gewöhnlichen Kelten ihre Wohnstatt. Die Adelsschicht profitierte von den
     Handelsinteressen Massalias, dessen Kaufleute die Route am Mont Lassois nutzten. Zu seinen Füßen lud man das britannische
     Zinn von den Schiffen, die bis hier die Seine befahren konnten. Am Ufer bereitete man dann den Transport mit Lasttieren vor.
     Deshalb dürfte

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