Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)
etwas wie ein ziviler Mitarbeiter sein. Du wirst in Diensten der Regierung stehen, doch in einem begrenzten Rahmen. Du wirst eine traditionelle Ausbildung bekommen …«
Tom zuckte zusammen. Er hatte gehofft, die Schule auf ewig hinter sich gelassen zu haben.
»… ein Stipendium, vergütet mit einem regulären Gehalt, das in einen Treuhandfonds fließt, und du wirst Calisthenics, also Fitnessübungen, sowie mindestens zwanzig Stunden Freizeit pro Woche haben. Dir stehen zwanzig Urlaubstage pro Jahr zu, einige davon während der üblichen Ferienzeiten, die anderen werden von General Marsh festgelegt. An den Wochenenden kannst du frei über deine Zeit verfügen. Du genießt Bewegungsfreiheit, solange du dafür sorgst, dass du um 22 Uhr wieder im Turm bist.«
» Und solange Sie in einem 20-Meilen-Radius rund um diese Anlage bleiben«, fiel ihr Marsh ins Wort. »Das ist die Grüne Zone, Mr Raines, und Sie entfernen sich nicht aus ihr, bevor Sie nicht von mir zuvor die Erlaubnis erteilt bekommen haben. Wenn sich ein Auszubildender aus der Grünen Zone entfernt, gehen wir davon aus, dass das russisch-chinesische Bündnis die Finger im Spiel hat, und wir gehen auf DEFCON -2.«
» DEFCON -2?«, fragte Tom verblüfft.
»So ist es. Einen Auszubildenden zu verlieren ist ein nationaler Notfall. Dann mobilisieren wir die traditionellen Militärs für eine Befreiung aus Feindeshand. So etwas ist vor Kurzem erst passiert. Der Auszubildende – ein junger Mann, der sich davongeschlichen hatte, um sich mit einem Mädchen zu treffen – war nicht glücklich über das, was ihm blühte, als wir ihn fanden. Er hat seine Bewegungsfreiheit eingebüßt. Er kann von Glück sagen, dass er noch immer hier ist, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit nötig war, um diese Geschichte aus dem Internet herauszuhalten.«
Sie kamen in einen ausgedehnten kreisförmigen Bereich mit eleganten schwarzen Tischen.
»Das ist die Patton-Halle«, sagte Olivia. »Es ist die Kantine für junge Auszubildende und diejenigen Offiziere, die in dieser Anlage leben.« Sie manövrierte Tom in Richtung der Aufzüge. »Hier entlang kommen wir zu meinem Büro, Tom.« Sie deutete auf eine Glastür am Ende des Gangs hinter den Aufzügen.
Tom entdeckte das Schild mit der Aufschrift »Olivia Ossare« .
»Wie gesagt, ich bin kein Soldat. Ich bin staatlich geprüfte Sozialarbeiterin, und ich bin hier nur für euch Kids da. Wenn es ein Problem gibt, kannst du vertraulich mit mir sprechen. Ich bin hier als dein Rechtsbeistand, selbst dann, wenn dein Problem mit deinem militärischen Vormund zu tun hat.«
Nun übernahm General Marsh die Führung. Er zeigte Tom den Gebäudeflügel, in dem sich die Krankenstation befand, und den Lafayette Raum. Letzterer war riesig, mit vielen Bankreihen und einer erhöhten Bühne, die von einer US -Flagge und einer Flagge der sechs indo-amerikanischen Konzernverbündeten in der Koalition der Multis eingerahmt wurde: Wyndham Harks, Dominion Agra, Nobridis, Inc., Obsidian Corp., Matchett-Reddy und Epicenter Manufacturing.
Marsh wies in alle Richtungen. »Hier werden die Auszubildenden von zivilen Lehrkräften in den Kernfächern unterrichtet. Diesen Raum werden Sie ziemlich gut kennenlernen. Als Rekrut im ersten Ausbildungsjahr finden Ihre Kurse abwechselnd hier in diesem oder in der MacArthur-Halle im vierzehnten Stockwerk statt.«
Sie nahmen den Aufzug zum fünften Stock und traten in einen eleganten, fensterlosen Raum, eingerichtet mit Plüschsofas, Spielkonsolen, einem Air-Hockey-Tisch, einer Tischtennisplatte, einem Billardtisch und hohen Bücherregalen. Ringsherum befanden sich Schiebetüren. Auf einer von ihnen war eine riesige Axt sowie »Dschingis Division« gemalt worden. Auf der nächsten prangten eine Feder und »Machiavelli Division«, die übernächste zierten eine Steinschleuder und »Hannibal Division«. Weiter hinten erkannte er eine Muskete und »Napoleon Division«, und schließlich waren noch ein Schwert und »Alexander Division« zu sehen.
»Das hier ist der Gemeinschaftsraum für Rekruten«, beschied ihm Marsh. »Wollen Sie wissen, was es mit diesem Zeichen hier auf sich hat? Das sind die Türen zu den fünfWohnbereichen der Soldaten in der Grundausbildung. Die Divisionen sind allesamt nach prominenten Figuren aus der Militärgeschichte benannt – Generälen und einem Strategen. Ein Pentagon hat fünf Ecken, also sind es fünf Divisionen. Das verleiht der Sache eine schöne Ordnung. So, ich glaube, jetzt ist es Zeit,
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