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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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dass Sie die Übungsräume zu sehen bekommen. Ich glaube, Sie sind bereit dafür. Stimmen Sie mit mir überein, Ms Ossare?«
    Olivias Miene erstarrte. »Ich stimme mit Ihnen überein, General«, sagte sie knapp. »Der Zeitpunkt ist gekommen.« Sie ging mit großen Schritten an Tom vorbei und drückte die Fahrstuhltaste.
    Sie fuhren zu den Übungsräumen für Simulationen im zwölften Stockwerk hinauf. Marsh warf einen Blick auf die Infotafeln an einer Tür und legte einen Finger auf die Lippen. »Hier hinein.«
    Als er die Tür öffnete, kam ein riesiger, dunkler Raum zum Vorschein. Nachdem sich Toms Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, entdeckte er eine Gruppe von etwa einem Dutzend Teenagern. Mit geschlossenen Augen und lang ausgestreckt lagen sie auf kreisförmig aufgestellten Feldbetten.
    Ihr zombieartiges Schweigen, ihre Reglosigkeit und die EKG -Monitore, auf denen ausschlagende Linien ihre Herzfrequenz registrierten, brachten Tom aus der Fassung. Was machten die da? Marsh nannte es eine Simulation, aber Tom sah weder VR -Helme noch Datenhandschuhe, ja nicht einmal eine der altmodischen Sensorleisten. Niemand gestikulierte oder winkte. Eigentlich bewegte sich überhaupt niemand. Sie wirkten alle eher wie Patienten auf einer Komastation.
    Schließlich bedeutete ihm General Marsh, den Raum wieder zu verlassen. »Das hier sind Rekruten«, erklärte er Tom. »Sie absolvieren gerade eine Gruppenübung. Bevor sie mit dem fortgeschrittenen taktischen Training beginnen, werden die Anfänger gründlich bei Teamworkübungen gedrillt. Außerdem gewöhnen sie sich dadurch daran, dass sich die Neuronalprozessoren in ihrem Gehirn noch mit etwas anderem verknüpfen als ihrem Körper.«
    Tom brauchte einen Moment, um die Worte zu begreifen: Neuronalprozessor en … in ihrem Gehirn …
    Er blieb stehen. »Moment mal, was?« Er drehte sich ruckartig um und schaute die beiden Erwachsenen an. »Was meinen Sie damit, Prozessoren in ihrem Gehirn? «
    Weder Marsh noch Olivia reagierten. Es war, als hätten sie beide diese Reaktion erwartet.
    Schließlich sagte Marsh: »Um hier Auszubildender zu werden, Mr Raines, müssen Sie sich einen Neuronalprozessor in den Kopf implantieren lassen. Es handelt sich dabei um einen ausgesprochen hoch entwickelten Computer, der direkt mit Ihrem Gehirn interagiert. Danach sind Sie nach wie vor ein Mensch, bloß kommt noch etwas Besonderes hinzu.«
    Olivia legte ihm die Hand fest auf die Schulter. Tom entzog sich ihr. »Sie haben nichts davon gesagt, dass …«, fing er an.
    »Was haben Sie denn gedacht, mein Junge?« General Marsh zog seine schmalen Brauen nach oben. »Unsere Kombattanten steuern Maschinen und bekämpfen Maschinen. Sie, Tom, haben selbst schnelle Synapsen. Aber so schnell wie eine Maschine reagiert Ihr Gehirn nicht. Noch nicht. Aber bei diesen Kids da? Deren Gehirne tun es.«
    Nun verstand Tom die zombieartige Reglosigkeit dieser Jugendlichen: Die Computer befanden sich in ihrem Kopf. Die Simulation, die sie übten, lief in den Computern in ihrem Gehirn ab.
    »Dieser Operation haben sich alle Auszubildende unterzogen, Tom. Sie ist ungefährlich.« Marshs Blick heftete sich auf Toms Stirn. »Was ihr Teenager reichlich habt – und wir Erwachsene nicht –, ist neurale Elastizität. Euer Gehirn ist noch anpassungsfähig . Erwachsene und Neuronalprozessoren sind nicht kompatibel miteinander. Wir haben es versucht, aber es ging übel aus . Das Gehirn von Erwachsenen konnte sich der implantierten Hardware nicht mehr anpassen. Deshalb nehmen wir nur Teenager. Aufgrund eurer Jugend ist euer Gehirn für Erweiterungen offen. Tatsache ist, dass sich indo-amerikanische Kampfmaschinen im All nicht steuern lassen, wenn man sich nicht mit ihnen vernetzen kann. Um Kombattant zu werden, muss man eine gewisse Strecke zwischen Mensch und Computer selbst überwinden.«
    Tom starrte ihn an. »Also haben alle Rekruten hier – und alle mit Rufzeichen auf den Nachrichtensites – diese Neuronalprozessoren eingepflanzt bekommen? Auch Elliot Ramirez läuft mit einem Computer im Hirn herum?«
    »So ist es. Selbst Elliot hat einen.«
    »Und was ist mit den russisch-chinesischen Kombattanten?«
    »Auch die haben welche. Diese Information ist streng geheim. Die Öffentlichkeit ist darüber nicht informiert, aber die Computer sind der Schlüssel zu allem. So wird der Krieg heute ausgetragen. Kombattanten nutzen Neuronalprozessoren, um sich mit den unbemannten Drohnen im All zu verbinden, sie zu lenken und

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