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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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bemerkt, dass er sich ziemlich weit vom Dorf entfernt hatte, und machte kehrt. Müdigkeit hatte sich nicht eingestellt. Er seufzte tief. Ob sie lange hier bleiben mussten, vielleicht sogar für immer?
    Morgen wollten sie zum Krater gehen, um zu sehen, ob sie an die Oberfläche gelangen konnten. Dort mussten sie dann ausharren in der Hoffnung, jemand würde sie im All suchen. Wie sagte man so schön: Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Nur welche Hoffnung?

    Er seufzte erneut, spürte eine Hand auf der Schulter und fuhr erschrocken herum. Vor ihm stand Bote Marcks.
    »Sie?«, keuchte Erik.
    »Ich! Nett, dass du mir entgegengekommen bist.« Ein Lächeln begleitete die Worte.
    »Sie haben damals das Feuer gelegt«, war das Erste, was Erik einfiel. »Sie sind ein Brandstifter und Mörder.«
    Das Lächeln des Boten wurde breiter. »Stell dir vor, es hat mir damals so viel Spaß gemacht, dass ich es wiederholt habe. Das schöne Herrenhaus gibt es nicht mehr, es liegt in Schutt und Asche. Halb Waldsee ist entvölkert. Anstelle von Weihnachtsliedern werden Totenlieder gesungen.«
    »Nein!« Erik hatte plötzlich Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Seine Knie knickten fast ein.
    »Doch, mein Kleiner! So ist es.«
    Eriks Blick glitt unwillkürlich zum entfernten Dorf, und der Bote lachte geringschätzig auf. »Erwartest du Hilfe von deinen Freunden? Nicht doch, Eirik! Mich könnten die eifrigen Jungmagier garantiert nicht aufhalten. Hoffentlich leben sie sich schnell ein. Ich fürchte, sie werden hier bis ans Ende ihrer Tage bleiben müssen. Es gibt kein Zurück. Der Einzige, der wusste, dass ihr auf einem missglückten Transport verlorengegangen seid, war euer Ringlord.«
    Erik schluckte und schüttelte wie benommen den Kopf.
    Der Bote fuhr fort: »Du hast richtig gehört. Ich sagte: war. Der mächtige Lord weilt tatsächlich ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden. Ich, Thadäus Marcks, habe ihn besiegt.«
    »Das glaube ich nicht«, stieß der Junge hervor. Unwillkürlich schossen ihm Tränen in die Augen, weil er es doch glaubte. Schließlich stand der Bote vor ihm und nicht Aeneas. Er blinzelte heftig, sah Marcks nur noch verschwommen.
    »Du zitterst? Das tat dein Ringlord auch, bevor er starb. Der heldenhafte van Rhyn Spross zitterte vor mir. Ich hatte mir extra für ihn allerdings auch eine besonders unangenehme und langwierige Todesart ausgedacht.«
    Er schwieg, runzelte die Stirn und fuhr fort: »Ich überlege, ob ich diese Methode auch bei dir anwende. Wir könnten dann eine schöne Zeit miteinander verbringen, Eirik. Oh, ich muss mich berichtigen: Ich werde eine schöne Zeit mit dir verbringen. Du wirst garantiert anders denken. Komm, lass uns gehen! Ich habe lange genug auf diesen Augenblick gewartet. Freust du dich, den Planeten zu verlassen? Du wirst Rhanmarú kennen lernen, wenn auch nur ganz kurz.«
    Erik zitterte vor innerer Kälte, Angst schnürte ihm die Kehle zu. »Was wollen Sie überhaupt von mir? Ich kenne Sie nicht einmal.« Seine Stimme klang dünn und belegt.
    »Du hast recht: Ich bin unhöflich.« Marcks schüttelte gespielt betrübt den Kopf. »Ich hätte mich vorstellen müssen. Ich bin dein Onkel mütterlicherseits, dein Onkel Thadäus!«
    Erik meinte, vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren. »Waaas?«, würgte er mühsam hervor.
    Marcks erzählte ihm nun weitschweifig, wie viel Freude es ihm bereitet hätte, Duncan von Gandar zu töten. Und er sprach vom Selbstmord seiner Schwester und von der Verfluchung Eriks durch die Mutter.
    Der hörte mit stetig wachsendem Entsetzen zu.
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, stieß er im Anschluss an den Bericht hervor.
    Der Bote setzte wieder sein hämisches Grinsen auf.
    »Ihr Rhan seid immer so ungläubig. Julia war wunderschön und eine der größten Seherinnen der Marú. Sie wurde geliebt und geachtet. Dein Vater suchte ein aufregendes Abenteuer und hat sie mitleidslos ins Verderben gerissen. Leider wurde ihr das viel zu spät bewusst. Du warst das größte Unglück für deine Mutter. Da du ein Verbotenes Kind bist, war es ihr nicht mehr möglich, Duncan zu verlassen. Ist es da ein Wunder, dass sie dich – den schrecklichen Tod durch Himmelskraut vor Augen – verfluchte? Irgendwie erschien es mir passend, diese Todesart auch für den Ringlord zu wählen. Genau genommen hatte er ja nichts damit zu tun. Er ist jedoch so halsstarrig, wenn es um Kinder geht. Mit seinen Versuchen, dich zu schützen, hätte er mir irgendwann im Weg gestanden. Es würde

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