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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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verliert.«
    »Klar! Das wird’s sein. Lasst uns gehen«, erklärte Adrian. »Der gewaltige Steinhaufen vor uns ist unser nächstes Ziel. Tapferer Erik, willst du uns anführen?«
    »Du kannst mich mal«, gab der zurück und stapfte los. Nur kurz fragte er sich, warum sie nichts Schwereres in die Flammen geworfen hatten. Seine Antwort war, dass sie gar nicht wissen wollten, wie das Experiment ausgegangen wäre. Ihm selbst war es auch lieber, weiterhin an eine Illusion zu glauben. Alles andere war auch Unsinn. Im Nachhinein betrachtet war es ihm sogar peinlich, geglaubt zu haben, dass Aeneas sie quer durch ein Feuerfeld schicken würde.

    Lennart sah in den Kegel über der Glaskugel und schmunzelte zufrieden vor sich hin. Gerade hatte auch Holly das Lavafeld verlassen. Sie konnte zwar noch keine längeren Illusionen aufrechterhalten, was ihr den Beinamen
Kurzschluss
eingebracht hatte, aber ihr magisches Gespür war gut ausgeprägt. Und Erik schien ein mutiger, junger Mann zu sein. Dass ausgerechnet er sich als Erster durch das Feld gewagt hatte, nötigte Respekt ab. Nach der guten Leistung rückte Rhanmarú in erreichbare Nähe. Er hatte die Wettkämpfe schon oft gesehen, aber als Trainer dabei zu sein, war etwas Anderes. Er beglückwünschte sich stumm dazu, bei der Auswahl seiner Mannschaft auf Aeneas gehört zu haben. Wie hatte der gesagt? »Wenn du wie Ralf nur nach Gardemaß gehst, bekommst du eine Garde und nichts Anderes. Sieht gut aus, ist auch nicht unbedingt schlecht. Besser sind allerdings die Individualisten. Die erkennst du weder an Geschlecht noch an Größe, sondern an ihrer Ausstrahlung. Sechs Einzelkönner, die im Team arbeiten, sind allemal besser als sechs Gardisten, die hübsch anzusehen sind. Lass dich nicht von den Augen täuschen, vertraue deinem Gefühl!«
    An einen Sieg konnte auch er nicht glauben, aber blamieren würde sein Team sich und ihn nicht. Wenn es darauf ankam, brachte jeder Höchstleistung. Die war jetzt nicht gefragt. Es stand lediglich eine längere Wanderung an. Er konnte die Kugel eine Weile vernachlässigen und sich seiner Physikarbeit widmen.

7
    Aeneas saß derweil in seinem Büro und suchte in PC-Akten nach Hinweisen auf Eriks Herkunft. Es waren auf der Erde etliche Rhan zur infragekommenden Zeit geboren worden, nur passte keine Lebensgeschichte zu ihm. Er dehnte den Zeitraum noch weiter aus und gab erneut die wenigen Suchkriterien ein, die er besaß.
    Sein Handy klingelte. Erstaunt vernahm er Leanders Stimme.
    »Ich benötige deine Hilfe. Hab den Aufenthaltsort von Leona Haiden gefunden. Irgendjemand hält sie offensichtlich gefangen. Gehen viele Kerle im Haus ein und aus, die weder Rhan noch Marú sind. Sie zu besiegen, dürfte mir nicht schwerfallen. Nur, ob ich die Frau nebenher auch in Sicherheit bringen kann, weiß ich nicht.«
    »Du traust dir zu wenig zu«, spottete van Rhyn. »Du ...«
    »Hör auf mit dem Mist! Die Frau hat vielleicht einen schweren Fehler begangen, doch nicht einmal das Tribunal von Xerxas wird die Tat einer Jugendlichen hart bestrafen. Ich will ihr helfen. Das Haus ist groß. Wäre ich ein Kopfgeldjäger, der sie lebend oder tot will, wäre ich längst drin. Da ich weder weiß, wer die Herrschaften sind, die dort verkehren, noch was sie von ihr wollen, würde ich lieber auf Nummer sicher gehen. Hilfst du mir?«
    »Ungünstiger Zeitpunkt! Hab eben Magiergruppen in einen Wettkampf geschickt. Da bleibe ich besser in der Nähe. Verschieb die Sache auf morgen, dann bin ich dabei.«
    »Kann ich nicht. Sie haben gerade einen Lieferwagen vors Haus gestellt. Offensichtlich ist eine Abreise geplant. Ob für sie ein Sitzplatz reserviert ist, oder ob sie in einer Plane auf der Ladefläche liegen soll, weiß ich nicht. Kommst du? Zu zweit wird das ein Kinderspiel und garantiert nicht lange dauern.«
    »Gib mir die Koordinaten!«

    Wenig später, nachdem er Lennart mitgeteilt hatte, dass er kurzzeitig nicht erreichbar sein würde, erschien er zwischen Gartenzwergen und Heidekraut.
    Blitze zuckten durch graue Wolken, Donner grollte und spontan schneite es in großen Flocken.
    Ein älteres Ehepaar starrte ihn vom Bürgersteig aus entgeistert an.
    »Hilde, hast du das gesehen?«, krächzte der Mann.
    Aeneas lächelte beide charmant an, während er das Mäuerchen überstieg, das den Vorgarten, in dem er gelandet war, umgab.
    Die Frau hob drohend ihren Handstock. »Kommen Sie uns nicht zu nahe! Ich schlage zu.«
    »Sie haben nichts Ungewöhnliches gesehen«,

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