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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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grinsend begrüßte und dann nachdenklich Liano nachblickte, die zu ihrem Schreibtisch ging.
    »Man sagt, daß Sie sich mit Sprachstudien beschäftigen. Haben Sie die Kultur aufgegeben?«
    »Nicht ganz. Aber vor ein paar Minuten ist mir ein neues Prinzip für Ihr Handbuch eingefallen: Nur ein außergewöhnlich begabtes Volk kann mit leerem Magen einen Sinn für Schönheit entwickeln .«
    Strunk lachte.
    »Das ist gut. Das ist sehr gut. Warum schlagen Sie nicht vor, daß man dieses Prinzip in das Handbuch aufnimmt? Wissen Sie, daß das IBB einen guten Bonus für jeden Vorschlag zahlt, der seinen Weg ins Handbuch findet?«
    »Sind die klassischen Prinzipien, die ich bereits kenne, auch auf diese Weise ins Handbuch gelangt?«
    Strunk nickte.
    »Seltsam, daß noch niemand vom IBB auf den Gedanken gekommen ist, die Kultur auf den Planeten gerechter zu verteilen und einen entsprechenden Paragraphen in das Handbuch aufzunehmen. Auf Branoff IV hat die untere Klasse, repräsentiert durch die Ols, überhaupt keine, die höheren Klassen dagegen haben die ganze Kultur. Das ist doch unausgeglichen.«
    »Hm – ja.« Strunk blickte Farrari aufmerksam in die Augen. »Ein interessanter Gedanke. Wie unsere politisch-technische Formel verbessert wird, so könnte sich auch Ihre kulturelle Formel verbessern. Man könnte Ursachen und Wirkungen aufzeigen.«
    »Was wäre hier die Ursache und was die Wirkung?«
    Strunks Augen weiteten sich.
    »Wollen Sie etwa andeuten, daß eine Verbesserung der kulturellen Verteilung auch eine politische Verbesserung mit sich brächte?«
    »Ich weiß es nicht. Warum nicht? Es ist leicht, Prinzipien auszudenken, aber schwer, sie anzuwenden.«
    »Die Interplanetarischen Beziehungen haben das schon mehrmals festgestellt«, sagte Strunk trocken.
    »Ich glaube, wann immer Ihre technisch-politische Formel eine Verbesserung erreicht, müßte damit auch eine Verbesserung der kulturellen Verteilung Hand in Hand gehen.«
    » Die Demokratisierung einer Gesellschaft bringt die Demokratisierung ihrer Kultur mit sich. Eine weitere Binsenwahrheit.«
    »Da wir nicht wissen, was die Ursache und was die Wirkung ist, warum nicht so: Die Demokratisierung der Kultur bringt die Demokratisierung der Gesellschaft mit sich .«
    »Das riecht nach Ketzerei. Sehen wir einmal nach, ob wir etwas dergleichen im Handbuch finden.« Er holte seine persönliche Kopie und begann darin zu blättern, Farrari holte sein Buch und Liano das ihre. Zu dritt saßen sie dann am Tisch und blätterten eifrig. Semar Kantz kam vorbei, und als sie ihm das Problem erklärten, meinte er, man könne eine ähnliche Theorie über die Demokratisierung militärischen Trainings aufstellen. Die drei Männer stritten lautstark, und Liano hörte furchtsam zu, als der Koordinator eintrat.
    »Man hat sich schon über den Lärm beklagt. Was geht hier vor?«
    »Farrari hat eine neue Theorie«, sagte Strunk lahm. »Wir sahen gerade nach, ob sich irgend etwas Ähnliches im Handbuch findet, und dann kam Kantz mit seiner Theorie, und …«
    »Was ist das für eine neue Theorie?« Koordinator Paul zog sich einen Stuhl heran.
    Strunk erklärte sie, und Paul sagte: »Ursache und Wirkung sind trickreiche Begriffe, und eure beiden sehen problematischer aus als alle, die mir bisher untergekommen sind. Aber laßt euch nicht entmutigen. Ich würde ein Studium dieses Problems nur begrüßen.«
    »Genau das möchte ich«, sagte Farrari. »Was muß ich tun, um ein Agent zu werden?«
    »Agent!« stöhnte Paul. »Sie müssen ein anstrengendes Trainings- und Studienprogramm absolvieren und vorher mehrere Tests machen, damit Ihre Eignung festgestellt werden kann, überhaupt mit dem Lernprogramm zu beginnen. Für beide Stufen muß der Koordinator seine Zustimmung erteilen, die Sie nicht bekommen werden, und wenn Ihnen durch irgendein Versehen gelingen sollte, beide Stufen zu absolvieren, brauchen Sie erst Peter Jorruls Einwilligung, bevor Sie in den Außendienst gehen, und die werden Sie noch schwerer bekommen. Nein, Farrari, ich möchte diese Frage nicht einmal mit Ihnen diskutieren. Von zehn Kandidaten scheiden normalerweise neun aus, und nur die Hälfte aller Qualifizierten geht tatsächlich in den Außendienst. Ihre Chancen würden vielleicht eins zu hundert stehen, Farrari, und das würde nicht die Mühe rechtfertigen, die es kosten würde, Sie auszubilden. Außerdem sind Sie für uns viel zu wertvoll auf Ihrem eigenen Gebiet.«
    »Ich verstehe.«
    »Außerdem wäre es ein sinnloses

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