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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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bestraft. Drei Frauen sortierten Getreidebehälter. Eine vierte stand am Rand und streckte die Arme nach einem Kind aus.
    »Großartig!« rief Farrari aus.
    »Isa gefiel es auch so gut, daß er sich eine kleinere Ausgabe für sein Büro machen ließ.«
    Sie kehrten zu den anderen zurück. Rani Holt näherte sich Farrari und fragte: »Was haben Sie mit den Kleidern gemacht, die man Ihnen gegeben hat?«
    »Ich habe sie im Tempel liegen lassen. Wenn ich als Priester durch die Straßen spaziert wäre, hätte mich womöglich irgend jemand gebeten, ihn zu segnen.«
    »Schade, daß Sie sie nicht mitgebracht haben. Sie hätten als Vorlage für ein Duplikat dienen können. Vielleicht wollen wir eines Tages einen Agenten als Kru-Priester kleiden.«
    »Wenn ich das nächste Mal Priester werde, bringe ich das Gewand mit«, versprach Farrari.
    In der folgenden Nacht kehrten sie auf einer Spezialplattform zum Stützpunkt zurück. Auf den Koordinator wartete eine Botschaft. Es wurde ihm schlicht und einfach verboten, ein für eine religiöse Zeremonie bestimmtes Relief durch ein synthetisches zu ersetzen. Außerdem wurde eine neue Order erlassen, daß man mit technischen Hilfsmitteln keine Intrigen spinnen dürfe.

 
9.
     
    Farrari begriff seinen Fehler erst, als er wieder auf dem Stützpunkt war. Ein IBB-Agent als Kru-Priester! Das hätte die vorausgesagten zweitausend Jahre um ein paar Jahrhunderte verringert. Und er hatte diese Chance vertan, weil KB AT/1 Cedd Farrari sich nicht die Mühe gemacht hatte, Rascisch zu lernen.
    Sofort stürzte er sich verbissen in das Studium dieser Sprache. Seine früheren Forschungen beachtete er kaum mehr. Seit dem Erlebnis in Scorv interessierten sie ihn nicht mehr. Er ging rastlos in seinem Zimmer auf und ab oder saß in einem der Konferenzzimmer und starrte auf die Szenerie der Berge. Hier fand ihn Liano Kurne. Strunk hatte sie geschickt, um ihm die Filme von seinem Auftritt im Tempel zu geben.
    Farrari dankte ihr.
    »Die Filme sind sehr interessant«, sagte Liano.
    »Sicher«, murmelte Farrari höflich und wandte sich ab, um wieder düster auf die Berge zu starren. Er hatte jegliches Interesse an der Kultur von Branoff IV verloren, und plötzlich stellte er fest, daß er jetzt zum erstenmal der Aufgabe ins Auge blickte, die er auf diesem Planeten übernehmen sollte.
    Er hatte die Kultur des Planeten studiert, aber er hätte die Probleme des IBB studieren sollen. Er wußte noch immer nicht, was das bedeutete, aber er hoffte, daß die Erkenntnis dessen, was er nicht tun sollte, ihn seiner wahren Aufgabe einen Schritt näher bringen würde.
    Als er sich vom Fenster abwandte, stellte er erstaunt fest, daß Liano wartend stehengeblieben war, die dunklen Augen fragend auf ihn geheftet. Sie hielt ihm ein kleines Trinkgefäß hin, einen hübschen Goldbecher, auf dem Figuren eingraviert waren, ein Krieger auf einem Gril, der ein Bündel Speere in der einen Hand hielt und die andere zum Speerwurf erhoben hatte.
    »Wie wunderbar!« rief Farrari aus.
    »Ist dies – gute Kunst?« fragte sie zögernd.
    »Herrliche Kunst. Woher haben Sie das?«
    »Ein Ol hat es mir gegeben – meinem Mann und mir. Ich fragte mich oft, woher es den Becher hatte.«
    Farrari betrachtete stumm das Kunstwerk und drehte es zwischen den Fingern.
    »Wir dachten nie über Kunst nach«, fuhr sie fort. »Vielleicht, weil wir mit den Ols arbeiteten. Dies ist das einzige Kunstwerk, das ich je gesehen habe.«
    Farrari sprang auf und packte ihren Arm.
    »Das ist es!« Erstaunt starrte sie ihn an, und er fuhr erregt fort: »Ich soll die Probleme des IBB vom Standpunkt des Kulturellen Beobachtungsdienstes aus studieren. Die Ols sind das Hauptproblem des IBB auf diesem Planeten, und die Ols haben keinerlei Kultur. Nicht im begrenzten Sinn des Wortes. Keine bildende Kunst, keine Musik, keine Literatur. Kein Wunder, daß ich mir den Kopf zerbreche, um herauszufinden, was ich eigentlich studieren soll. Jetzt weiß ich die Antwort: nichts. Hier kann es keinen Standpunkt des Kulturellen Beobachtungsdienstes geben, denn es ist keine Kultur da.«
    »Könnten Sie den Ols nicht ein wenig Kultur bringen?« fragte Liano ängstlich.
    »Man kann einem Volk genausowenig Kultur bringen wie Demokratie. Die Ols wären nicht imstande, sie anzunehmen, wenn wir sie anbieten würden. Sie sind von Kultur umgeben, von einer hochstehenden Kultur, und sie scheinen überhaupt nichts davon zu merken.«
    Er ging mit Liano ins Informationszentrum, wo Strunk ihn

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