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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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ist ein Hauptrequisit in allen Sklavenwelten. Die Peitsche, die Sie soeben sahen, ist ein besonders teuflisches Exemplar. Sie stammt von einem Zrilmbusch. Die Blätter dieses Busches haben messerartige Auswüchse, die nicht nur das Fleisch zerfetzen, sondern auch ein giftiges, ätzendes Sekret absondern. Nun, Sie brauchen wohl nicht die Aussage eines Arztes, um zu wissen, daß die Frau sich nicht mehr erholt hat. Sehen Sie sich den nächsten Film an. Dann erfahren Sie, was mit dem Neugeborenen geschehen ist.«
    »Lieber nicht.«
    »Die Zuschauer und das Baby erhielten je zwölf Schläge, nur weil sie dabei waren. Das Kind hat nicht überlebt. Der Vorfall zählte zu den alltäglichen. Ein Olleben ist nicht viel wert. Es gibt mehr Ols, als durchgefüttert werden können. Wie werden Sie diese Erkenntnisse in Ihren kulturellen Studien verwerten?«
    Farrari schüttelte den Kopf.
    »Kann man denn nichts dagegen tun?«
    »Jetzt noch nicht. Vielleicht in ein paar tausend Jahren. Die Ols scheinen nicht einmal zu merken, wie schlecht es ihnen geht. Und wenn Sie es einmal herausfinden, so können noch immer Jahrhunderte vergehen, bevor ihnen bewußt wird, daß sie etwas dagegen unternehmen könnten. Eine Invasion der Nomadenstämme könnte die Entwicklung beschleunigen, aber die wenigen Pässe sind gut bewacht, und die Nomaden haben gelernt, daß es für sie besser ist, den Pässen nicht zu nahe zu kommen.«
    »Können wir es nicht arrangieren, daß so ein Aufseher, ein Durrl, tot umfällt, sobald er seine Peitsche gegen ein Ol erhebt?«
    »Gewiß nicht«, sagte Paul seufzend. »Sie müßten einmal die Formulare sehen, die ich ausfüllen muß, bevor wir zufällig den ungerechten Tod eines Eingeborenen herbeiführen.«
    »Zweitausend Jahre«, murmelte Farrari. Erzwungene Arbeit, Hunger, Qual. Sicher war der Tod für diese Frau das Beste gewesen.
    »Sehen Sie sich auch die anderen Filme an.« Paul stand auf. »Und, Farrari …«
    Farrari blickte erwartungsvoll zu ihm hoch.
    »Machen Sie sich nicht allzu große Sorgen, weil wir nichts dagegen unternehmen können. Das erste, was ein IBB-Mann lernen muß, ist, daß eine drastische Änderung extensive Vorbereitungen erfordert. Und Zeit.«

 
4.
     
    Gelegentlich erledigte Liano Kurne Routinearbeiten irrt Informationszentrum. Am Morgen, nachdem Farrari die schreckliche Erfahrung über die Qual der Ols gemacht hatte, spannte sie methodisch seine Diktatkapseln in den Transkribator. Dabei schimmerte das Licht des Geräts auf ihrem Gesicht.
    Atemlos trat Farrari einen Schritt zurück. Hatte auch Liano die Peitschenhiebe der Durrls erdulden müssen?
    Ihr Mann war getötet worden. Vielleicht hatte auch sie ein Dutzend Schläge empfangen, weil sie dabeigewesen war. Und jetzt ging sie still und zurückgezogen ihrer Arbeit nach, und alle waren sehr freundlich zu ihr …
    Farrari erschauerte.
    Liano sah die Bewegung, richtete sich auf und musterte ihn neugierig. Er fragte sich, ob er ihre unausgesprochene Frage beantworten sollte, als Strunks plötzlicher Eintritt Lianos Aufmerksamkeit auf sich zog.
    »Ich habe etwas für Sie«, sagte er zu Farrari.
    Er legte einen Film in einen Projektor, und Farrari starrte auf den Lebenstempel des Kru, über dem der massive Turm der Tausend Augen ragte. Er hatte das Gebäude genau studiert. Seine Mauern waren mit unzähligen Reliefs bedeckt. Jetzt hingen weiße Wandteppiche vor seinen Fassaden, auf die die verschiedenartigsten Szenen gemalt waren: Schlachtenszenen, Zeremonien, und alle wurden von der überlebensgroßen Gestalt des Kru beherrscht.
    Farrari blickte ein zweites Mal hin und korrigierte sich. Das war nicht gemalt, sondern gewebt.
    »Wunderbar! Was ist das?«
    »Unsere Leute in Scorv glauben, daß eine bestimmte Zeremonie zu erwarten ist.«
    »Aber sie wissen es nicht sicher?«
    Strunk schüttelte den Kopf.
    »Das ist ja unser Problem, daß wir so wenig von den Aktivitäten des Adels wissen.«
    »Eine einzigartige Biographie! Man kann sehen, wie der Kru älter wird. Hier ist sein gefeierter Sieg über die Fremden.«
    Strunk schnaufte verächtlich.
    »Seine Armee hat ein paar abgerissene Nomaden von einem südlichen Paß verjagt, während der Kru auf einem seiner Sommerpaläste geweilt hat.«
    »Trotzdem war es ein Sieg des Kru. Auch auf diesen Szenen kann man wundervolles Getreide sehen. Können Sie mir eine Kopie machen lassen?«
    »Schon geschehen. Sie können Sie mitnehmen.« Strunk griff nach dem Schalter des Projektors, um ihn

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