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Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
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alle, oder was! Das Ding hat mich voll erwischt.“
    „Das tut mir leid“, sagte von Stein.
    „Zu viel kosmische Energie“, sagte Sam und lachte.
    „Ha, ha. Sehr witzig. Hab mich schon besser amüsiert.“
    „Wer den Schaden hat ...“, sagte Professor Carlsen und grinste.
    „... braucht für den Spott nicht zu sorgen. Danke, ich weiß. Ich glaube mir reichts hier“, sagte Slinkssons und stieg die Leiter wieder herunter.
    „Jetzt seien sie doch nicht so ein Spielverderber“, sagte Professor Carlsen.
    „Es tut mir wirklich leid“, sagte von Stein. „Das Ding hat noch nicht ganz die Marktreife erreicht oder es hat irgendwie Schaden genommen“, rief er Slinkssons hinterher.
    „Warten sie, ich möchte einen kurzen Blick auf die Scheibe werfen“, sagte Laima.
    „Seien sie vorsichtig“, sagte von Stein, „vielleicht hat sie immer noch eine energetische Ladung.“
    Sie fasste die Scheibe vorsichtig an. Nichts passierte, aber der Stein war warm. Es war, als ginge eine leichte Vibration davon aus. Sie strich den Kot von der Oberfläche. Es waren feine Vertiefungen in einer Rille angeordnet, die sich spiralförmig aus der Mitte heraus bis zum Rand erstreckte.
    „Sieht aus wie eine steinzeitliche Schallplatte“, sagte Schüssli.
    „Es sind winzige Zeichen in die Rille graviert. Ähnlich der sumerischen Keilschrift“, sagte Laima. „Aber ich kann es nicht entziffern. Könnten sie ihn fragen, ob er weiß, was es bedeutet?“
    Von Stein wandte sich an den Dropaolat.
    „Er hat keine Ahnung. Die Dropa kennen keine Schrift. Sie überliefern alles mündlich. Er weiß nur, dass sie aus der Zeit der Ankunft stammen soll. Wenn ihre Vorfahren geschrieben haben, so ist diese Fähigkeit wohl im Laufe der zwölftausend Jahre seit ihrer Ankunft verloren gegangen.“
    Der Dropaolat fuhr mit seinen Ausführungen fort.
    „Es gibt einen Ort, der uns mehr sagen könnte. Aber dort gehen die Dropa nicht hin. Er ist nur über den Fluss im Tal zu erreichen und der Rückweg hierher ist nicht möglich. Niemand ist von dort je zurückgekehrt. Er selbst kennt diesen Ort nur aus den Sagen seiner Vorfahren. Sie nannten ihn die Stadt der Götter.“
    „Kein guter Ort, wie mir scheint“, sagte Schüssli.
    „Riechts schon wieder aus deiner Hose“, sagte Sam.
    „Ach leck mich doch.“
    Die Anderen stiegen die Leiter hinunter.
    Laima hielt immer noch mit beiden Händen die Scheibe und fühlte die Vibration. Es war, als wollte der Stein ihr etwas sagen, für das er nicht die passende Sprache fand. Jetzt wusste sie, dass etwas an dem sein musste, was Professor Bersinsch ihr gesagt hatte. Irgendetwas Unfassbares ging von dieser Scheibe aus. Sie spürte, dass es etwas Bedeutendes war, das sie selbst noch nicht greifen konnte. Diese Platte war der erste Stein eines unsichtbaren Weges, den sie eingeschlagen hatte. Leider war die runde Steintafel zu schwer, um sie zu bewegen, geschweige denn mitzunehmen. So folgte sie den andren. Einerseits schweren Herzens solch einen Fund zurücklassen zu müssen, wo Professor Bersinsch gerade eine ähnliche Scheibe gestohlen worden war, andrerseits voll Zuversicht noch größere Funde und Entdeckungen zu machen, die sie sich noch gar nicht vorstellen konnte.
    Sie warf im darunterliegenden Stockwerk noch einen Blick auf die Mumie. Der Dropaolat stand neben der Öffnung nach unten und wartete mit der Fackel in der Hand auf sie. Der Unterschied zwischen seiner geringen Größe im Vergleich zur Mumie kam ihr im schummrigen Licht riesig vor. Dazu der große Hut, der nicht zum kindähnlichen Körper des Dropaolat passen wollte. Das alles wirkte seltsam.
    Die Anderen warteten bereits im Licht der Schlucht unterhalb der Säulenstatuen. Diese merkwürdige Ähnlichkeit mit den Figuren der Osterinsel? Es gab so viele Ungereimtheiten, die Laima nicht ins Bild passen wollten, das sie im Studium erworben hatte. Unstimmigkeiten waren ihr nie aufgefallen. Sie hatte vieles bereits in der Schule gelernt, was an der Uni einfach wiederholt wurde. Darauf baute das Studium auf. Alles, was die Professoren ihr beigebracht hatten, fußte auf dem, was sie bereits kannte. Hatte es deswegen nie einen Zweifel gegeben? Hatte sie jetzt Zweifel? Sie wusste es nicht. Aber alles, was sie gesehen hatte, erschien ihr auf neue, ungewohnte Weise. Nur Professor Bersinsch hatte immer den Keim des Zweifels gesät.
    Theorien über Aliens und Ufos waren ihr bis jetzt immer abwegig erschienen. Spinnerei von durchgeknallten Freaks. So kippten

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