Die widerspenstige Braut (German Edition)
führte sie nicht. Sie begann sich schneller zu bewegen und probierte verschiedene Bewegungen aus. Das Kribbeln wurde zu etwas anderem, vertiefte sich und wurde zu einer Hitze, die auf ein neues Geheimnis hindeutete.
Sein Griff auf ihren Hüften verstärkte sich. Nun führte er und hielt sie zu seinen Stößen. Sie überließ sich dieser Macht und traf ihn Atemzug für Atemzug und Stoß für Stoß. Das Kribbeln wurde zu einem wundervollen Schaudern. Überirdische Empfindungen, die anders waren als alles, was sie zuvor gekannt hatte, begannen in ihrer Mitte, wo er sich in ihr bewegte. Dann breiteten sie sich wellenförmig aus, und die Welle wurde zu einer riesigen, alles mit sich reißenden Woge.
Immer wieder schrie sie auf, während diese Woge sie mit ihrer unbekannten Herrlichkeit überflutete und sich schließlich mit Hawkeswells Höhepunkt brach. Es war anders als jede Klimax, die sie bisher erlebt hatte, und er versetzte sie in Erstaunen.
Dann brach sie erschöpft auf ihm zusammen, ein wenig wund von der Art und Weise, wie sie sich ohne Zurückhaltung geliebt hatten. Er legte seine Arme um sie und zog sie an seine Brust.
Irgendwann schlief er ein, aber sie blieb wach. Sie blickte in ihr Herz und betrachtete die Emotionen der letzten Tage. Dann drehte sie sich um und küsste erneut seine Brust, ohne dass er es merkte. So blieb sie, ihre Lippen an seiner Haut, und spürte seine Nähe auf so vielfältige und unerwartete Weise.
Indem sie diese Ehe akzeptiert hatte, hatte sie auch ihr Schicksal angenommen, ob sie es sich ausgewählt hatte oder nicht. Doch war es nur das gewesen? Wenn sie doch noch ihre Freiheit zurückerlangen könnte, würde sie es wirklich wollen? Die Frage schockierte sie selbst.
Verity kannte die Antwort nicht, aber ein paar Dinge wusste sie. Es würde sie schmerzen, sich jetzt von ihm zu trennen. Sie würde die Innigkeit und Leidenschaft vermissen. Mit Michael würde sie niemals so kühn oder so von Begierde angetrieben sein.
Sie wusste, dass sie dadurch, dass sie in dieser Ehe blieb, dieses Leben nicht hassen würde, das eigentlich nicht für sie vorgesehen war.
Sie bewegte sich erst wieder, als Hawkeswell sich rührte. Dann schlüpfte sie aus dem Bett und zog ihr Nachthemd wieder an, da sie in ihr Zimmer zurückkehren wollte. Er wachte genug auf, um es zu bemerken, und streckte seine Hand nach ihr aus.
Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss. »Ich glaube, dass es an der Zeit ist, nach London zurückzukehren. Ich weiß nun fast alles, was ich hier jemals erfahren werde. Aber zuerst muss ich noch Lady Cleobury einen Besuch abstatten. Es war nachlässig von mir, es noch nicht zu tun. Danach können wir abreisen.«
21
Lord Cleoburys Anwesen war der einzige Grundbesitz in der Nähe von Oldbury, der von einem Adligen bewohnt wurde, der dort tatsächlich auch einen Großteil des Jahres verbrachte. Die meisten anderen waren an Bauern oder an Minenbesitzer verpachtet. Daher besaß Lord Cleobury einen beträchtlichen Einfluss in der Grafschaft Staffordshire.
»Normalerweise besucht er alle Versammlungen, die die Grafschaft betreffen, egal wie groß oder wichtig sie sind. Die Ankunft von ihm und Lady Cleobury wird immer voller Aufregung erwartet«, erklärte Mrs Geraldson, während sie in der Kutsche an erntereifen Feldern vorbeifuhren. »Er nimmt seine Position in der Gegend sehr ernst und sieht es als seine Pflicht an, die örtlichen Vorgänge im Auge zu behalten.«
»Ich nehme an, dass er ein Mitspracherecht bei der Ernennung der Friedensrichter, Coroner und so weiter hat«, sagte Verity.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas ohne sein Einverständnis geschieht.«
Mrs Geraldson hatte sich diesem Besuch einfach angeschlossen, indem sie verkündet hatte, es sei eine gute Gelegenheit, ihre teure Freundin Lady Cleobury nach ein paar Wochen der Trennung endlich wiederzusehen. Da hatte sich Colleen ebenfalls entschlossen mitzukommen. Mit einer solchen Entourage als Schutz, einschließlich des Kutschers und einem Diener, hatte Hawkeswell entschieden, dass er nicht selbst dabei sein musste.
Lord Cleobury zeigte sich über diese Entscheidung enttäuscht. Er war so gnädig gewesen, die Damen gemeinsam mit seiner Frau zu empfangen, hatte dann aber vergeblich darauf gewartet, dass Hawkeswell ebenfalls den Salon betrat.
»Höchst bedauerlich«, murmelte er nach Veritys Erklärung, dass sich ihr Gatte entschieden hatte, einen Ausritt durch die Grafschaft zu machen, um ein Gefühl
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