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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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einige Jahre vergangen, seit er gestorben ist.«
    Ihr Kopf schoss herum, sodass sie ihn ansehen konnte.
    »Es ist noch nicht zu spät, um zu heiraten. Mit der richtigen Aussteuer ist es niemals zu spät. Für diesen Teil kann ich jetzt sorgen. Du musst nur einen Mann finden, der deiner würdig ist.«
    In ihren Augen erschienen Tränen. Ihr Mund zitterte. Sie blickte wieder in den Garten. »Vielleicht hast du recht. Ich bin dir wie immer für deine Großzügigkeit dankbar, Hawkeswell.«
    »Dafür sind Brüder doch da, oder nicht?«, neckte er sie mit einer Anspielung auf eine ihrer alten Kindheitsfantasien.
    Nun dachte er wirklich, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste ihn auf die Wange und ging ins Haus.
    »Ich habe nur gesagt, dass ich sie nicht mag«, sagte Audrianna. »Sie will eine von uns sein, aber sie würde die Regeln niemals verstehen. Sie würde niemals einfach akzeptieren, was ist, ohne nachzufragen.«
    Verity betrachtete eine kleine Myrte. Ihr eigenes Treibhaus in London war fast fertig, und sie war nach Middlesex gereist, um die ersten Pflanzen auszuwählen, die es bevölkern sollten. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Colleen sich uns nicht anschließen will.«
    »Natürlich nicht. Sie sieht auf uns herab«, sagte Celia. »Aber Audrianna hat recht. Sie ist sehr neugierig, wie die meisten Frauen.«
    »Dann will sie, dass ihre Freundschaft zu dir die unsere verdrängt«, sagte Audrianna.
    »Das glaube ich ebenfalls nicht«, sagte Verity. »Sie will mir keine Freundin sein. Sondern eine Schwester, damit sie weiterhin seine Schwester sein kann.«
    »Schwestern haben mehr zu sagen als Freundinnen«, meinte Daphne. »Ich nehme an, du wärst natürlich die jüngere Schwester.«
    Verity lachte. Wie wahr! Tatsächlich wollte Colleen nicht nur helfen, sondern auch anleiten. »Sie ist freundlich und gutherzig. Manchmal mischt sie sich mehr ein, als mir lieb ist, und gibt mir Ratschläge, die ich nicht hören will. Doch da sie ein Mitglied meiner Familie bleiben wird, habe ich beschlossen, mich mit ihr zu versöhnen. Ich will mich nicht über unwichtige Dinge streiten. Ich habe wirklich Wichtigeres im Kopf als Colleens Absichten.«
    Daphne stellte eine austreibende Amaryllis auf den Tisch, an dem sie die Pflanzen auswählten, die nach London geschickt werden sollten. »Es tut mir leid, dass dich etwas bedrückt, Verity.«
    Daphne ließ sich ihre Besorgnis nicht anmerken, aber Audrianna tat es mit einem Stirnrunzeln. Celia hingegen beschäftigte sich einfach weiter damit, vertrocknete Blätter an einem großen Gummibaum zu trimmen.
    Draußen im Garten arbeitete Katherine im Gemüsegarten.
    Katherine war hier angenommen worden. Laut Daphne passte sie hervorragend zu ihnen und akzeptierte die Regeln, nach denen sie lebten. Aber sie war nicht dabei gewesen, als Verity noch hier gelebt hatte, also war Verity froh, dass Katherine gerade dem Gespräch nicht beiwohnte.
    »Erinnerst du dich an den Tag, an dem ich euch in meinem Zimmer all diese Zeitungsausschnitte gezeigt habe? Die seltsamen Dinge, die ich daran bemerkt habe?«
    »Natürlich«, erwiderte Celia. »Hast du bei deinem Besuch daheim erfahren, was du wissen wolltest?«
    »Ich befürchte ja, und nun weiß ich nicht, was ich damit anfangen soll. Als wir in Oldbury waren, habe ich erfahren, dass Katys Sohn kurz vor meiner Hochzeit verschwunden ist und dass man seitdem nichts mehr von ihm gehört oder gesehen hat. Und doch hat niemand, nicht einmal seine Freunde, etwas von einer Verhaftung oder Verurteilung gehört.«
    Ihre Freunde rätselten mit ihr über dieses Geheimnis. »Und doch hat dein Cousin damals behauptet, ihn zu haben«, sagte Celia.
    »Ja. Ich glaube sogar, dass er die Wahrheit sagte. Ich denke … ich befürchte, dass er getötet worden ist.«
    Celia hielt in ihrer Arbeit inne. Daphne verlor jegliches Interesse für Pflanzen.
    »Von deinem Cousin?«, fragte Celia.
    »Von ihm und anderen.« Sie erzählte ihnen von Lord Cleobury und seinen Anspielungen darauf, schlechte Wurzeln auszureißen.
    »Das war wohl kaum ein Geständnis. Für mich klingt es so, als wäre Lord Cleobury nicht ganz bei Sinnen. Sich Kanonen auf die Terrasse zu stellen – was für ein Einfall!«, sagte Celia. »Es gibt keine Leiche. Vielleicht siehst du ja eine Verschwörung, wo gar keine ist. Vielleicht ist er nur davongegangen, um sein Glück zu suchen.«
    »Es stimmt, ich habe keinen Beweis. Ich könnte mich irren, und

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