Die widerspenstige Braut (German Edition)
Gesichtsausdruck, als wir Thompson an seinem Halstuch hineingezerrt haben, war amüsant.« Er imitierte die weit aufgerissenen Augen und den offen stehenden Mund, mit denen der Innenminister auf ihren überraschenden Besuch reagiert hatte.
Summerhays hatte schicklicher sein und Hawkeswell es einfach nur hinter sich bringen wollen. Castleford hatte entschieden, dass Hawkeswells Gleichgültigkeit die Wahl zu seinen Gunsten entschied und damit sein Plan, das Innenministerium zu stürmen, angenommen war.
Sie hatten sich an diesem Morgen an Justizbeamten und Staatssekretären vorbeigedrängt und die Einwände diverser Funktionäre ignoriert. Dann waren sie einfach in Sidmouths Büro geplatzt, mit einem entsetzten Bertram Thompson im Schlepptau.
Ohne Umstände hatte Hawkeswell Sidmouth angewiesen, sich zu setzen und zuzuhören. Dann hatte Bertram, der irgendwie zu der Ansicht gekommen war, dass er entweder gestehen oder sterben musste, auf Befehl hin begonnen, eine Geschichte von Selbstjustiz zu erzählen, die erschreckend genug war, um die Seele jedes Engländers zu erschüttern.
»Ich war verärgert, dass Sidmouth behauptete, hiermit hätte sich sein Verdacht bestätigt«, sagte Castleford. »Das war nicht mehr als Stolz und Dünkel. Er wollte bloß nicht zugeben, dass wir eine Verschwörung aufgedeckt haben, die ihm entgangen ist.«
Eigentlich hatte Verity die Verschwörung aufgedeckt. Ohne ihre hartnäckigen Bemühungen, Michael zu finden, hätten Cleobury und die anderen immer weiter unliebsame Männer verschwinden lassen.
»Ich glaube Sidmouth, dass er einen Verdacht gehegt hat. Ich denke, dass er dort eine Kontaktperson hat, die Licht ins Dunkel zu bringen versucht. Ich habe ihn getroffen. Es handelt sich um niemand anders als Albrighton.«
»Albrighton? Kaum zu glauben. Er ist zurück?«
»Ja. Und er genießt das Leben eines Landjunkers oben in Staffordshire.«
»Wie langweilig! Er muss kurz davorstehen, sich eine Kugel in den Kopf zu jagen.«
»Genau das Gleiche dachte ich auch. Daher mein Verdacht, dass es sich bei ihm um Sidmouths Mann handeln könnte. Aber nicht als Lockspitzel. Seine Rolle als Friedensrichter macht ihm das unmöglich. Also, was könnte er sonst dort treiben?«
»Nun, dank mir wird er jetzt nicht mehr gebraucht.«
»Wie ich sehe, lässt du dir den ganzen Verdienst anrechnen.«
»Das steht mir schließlich auch zu. Es war meine Idee, die Gefängnisschiffe abzuklappern, meine Jacht hat uns dorthin gebracht, mein Kammerdiener musste Bowman säubern, und es war meine Überredungskunst, die Thompson davon überzeugt hat zu gestehen.«
Das alles traf zu, insbesondere der letzte Punkt. Hawkeswell war nicht dabei gewesen, als diese Überredung am Tag zuvor stattgefunden hatte, aber sie war äußerst effektiv gewesen.
»Was hast du zu ihm gesagt? Oder ihm angetan?«
»Egal was es war, es hat funktioniert, oder nicht?«
Hawkeswell starrte ihn an.
Castleford erwiderte seinen Blick. »Besser ich als Albrighton, schätze ich.«
Die Kutsche bog ab. Hawkeswell erkannte den Weg, der zu The Rarest Blooms führte. Er versuchte den Stich zu ignorieren, den er bei der Erkenntnis, dass sie angekommen waren, in seinem Herzen gespürt hatte.
»Was ist das hier für ein Ort?«, fragte Castleford, als die drei Kutschen stehen blieben. Er steckte seinen Kopf aus dem Fenster und inspizierte das Haus und den Vorgarten.
Hawkeswell griff nach der Türklinke. »Die Freundinnen meiner Frau und Lady Sebastians leben hier.«
»Sind diese Freundinnen so hübsch wie deine Gattin?«
Hawkeswell, der dabei war, die Tür zu öffnen, hielt kurz inne. »Denk nicht einmal daran! Ich bin sicher, dass ich auch für Summerhays spreche. Diese Frauen sind einander wie Schwestern, und er und ich werden für jegliches schlechte Benehmen deinerseits büßen müssen.«
»Verdammt noch mal, ich habe doch nur gefragt, ob sie hübsch sind!«
»Schlaf noch eine Runde!«
Er stieg aus der Kutsche. Summerhays stand bereits an der Eingangstür. Hawkeswell wartete an seiner Kutsche, bis Audrianna heraustrat. Sie und Summerhays kamen zu ihm.
»Meine Güte, das muss ja eine beeindruckende Parade gewesen sein!«, sagte sie, während sie die drei Kutschen betrachtete. »Verity ist oben in ihrem Zimmer, Hawkeswell. Die anderen sind im Gewächshaus.«
Summerhays übergab ihre Reisetasche seinem Kutscher. »Warum kommt ihr nicht ein paar Tage mit nach Essex, Grayson?«
»Ja, bitte. Ich denke, Verity hat es an der Küste gefallen und
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