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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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nicht Mr Travis. Herrje, Mr Travis ist ja älter als Sie selbst!«
    Wenn ihr Mund während des Lachens nicht so betörend aussehen würde, hätte er es ihr übel genommen, dass sie von ihm sprach, als wäre er ein Greis. Unbewegt wirkte dieser Mund klein und elegant. Doch wenn sie lachte, wirkte er größer, sinnlich und üppig.
    »Ich bin erst einunddreißig, Verity. Auch wenn ich Ihnen zehn Jahre voraushabe, muss ich mich wohl kaum mit Gehstöcken und falschen Zähnen begnügen.«
    »Ich meinte doch nur, dass Mr Travis zu alt für mich ist. Ich habe nicht vor, ihn zu heiraten. Und selbst wenn ich jemanden heirate, bekommen Sie immer noch das Einkommen, das ich Ihnen versprochen habe. Wie ich schon sagte, werden wir das arrangieren, bevor irgendein Ehemann eingreifen kann, und auf eine Art, die selbst ein möglicher Ehemann nicht rückgängig machen kann. Mein Vater hat immer gesagt, dass man in England mit dem richtigen Vertrag alles festlegen kann.«
    »Nun, ich muss es ja wissen.«
    »Das dachte ich mir.« Sie sagte es freundlich, als würde sie etwas vom männlichen Geist verstehen und davon, warum er es wissen musste. »Sind wir uns also einig, Lord Hawkeswell? Werden Sie sich mir bei dem Versuch anschließen, dieses Unrecht ungeschehen zu machen?«
    »Ich denke immer noch darüber nach«, hörte er sich selbst sagen.
    Er hatte vorgehabt, das hier schnell hinter sich zu bringen, doch ein Großteil seiner Aufmerksamkeit war plötzlich von einer Locke abgelenkt worden, die ihrer Haube entkommen war und nun neckisch über ihrer Braue hing. Diese eine Locke und die Art, wie sie ihre blasse Haut streifte, wirkten aus irgendeinem Grund unerträglich erotisch auf ihn. Sie machte ihn wahnsinnig. Alles von ihr tat das.
    »Vielleicht sollten Sie versuchen, mich zu überreden.«
    »Sie zu überreden?«
    »Mit einem Kuss. Wenn ich zustimme, werden Sie wahrscheinlich sagen, dass es mit den Küssen zusammen mit meinen Ansprüchen auf Sie vorbei ist. Ich hätte gerne noch einen sehr netten Kuss von Ihnen. Solange wir noch verheiratet sind und bevor unsere Ehe offiziell angezweifelt wird.«
    Er neckte sie, und sie wusste es. Ihr Gesichtsausdruck verriet eher Amüsement als Verärgerung. »Sie wollen, dass ich Sie küsse, bevor Sie mir Ihre Entscheidung mitteilen?«
    »Ja, aber dieses Mal soll es ein süßer Kuss sein, kein flüchtiger wie letzte Nacht.«
    »Ob süß oder nicht, kurz würde er auf jeden Fall sein. Ich finde es albern, sich nun noch über Küsse Gedanken zu machen. Es wäre klüger, es sein zu lassen.«
    »Was kann es schon schaden? Hier wird uns niemand sehen.«
    Sie betrachtete ihn misstrauisch. »Nur einer. Nicht mehr.«
    »Natürlich.« Er zupfte an der Schleife ihrer breitkrempigen Haube. »Diese Dinger wurden geschaffen, um Küsse unmöglich zu machen. Es ist wie bei den Kopfbedeckungen der französischen Nonnen. Damit werden Sie mich nie richtig küssen können.« Er löste die Schleife, nahm ihr die Haube ab und legte sie neben sich ins Gras.
    Verity sah wunderschön aus. Als sie sich ihm zuwandte, betonte die Nachmittagssonne die Farbe ihres Haars und ihrer leicht geröteten Wangen. Kurz dachte sie über ihre Situation nach und kam auf die Knie. Sie wirkte dabei sehr ernst, wie ein Gelehrter, der ein schwieriges Rätsel zu lösen versucht.
    Sie neigte ihren Kopf. Sanft berührten ihre Lippen die seinen und verharrten dort mit ihrer samtenen Weichheit einen zusätzlichen Augenblick. Das sagte ihm alles, was er wissen musste.
    Er legte seine Hand in ihren Nacken, damit sie den Kuss nicht vorzeitig beenden konnte. Er ermutigte sie, noch ein wenig länger zu verweilen. Dann noch ein wenig länger.
    Der Grund dafür, zu dieser einsamen Klippe zu gehen, entfiel seinem Gedächtnis. Nur der zarte Hauch ihres Kusses zählte, genau wie die Hitze, die ihn durchströmte und alle Entschlossenheit und guten Absichten zerstörte.
    Sie erschauderte. Ihre Lippen pulsierten sanft an seinen. Er spürte einen leichten Druck an seiner Hand, als ob sie daran dächte, ihren Kopf zurückzuziehen.
    Das konnte er nicht zulassen. Er legte auch seinen anderen Arm um sie und drehte sie schnell herum, sodass sie in seinen Armen lag. Überrascht von dieser Positionsänderung sah sie zu ihm auf. Er küsste sie, bevor sie etwas sagen konnte.
    Und dieses Mal war es auch nicht sanft. Darüber war er hinaus. Über zarte Verlockung und subtile Spielchen. Stürmisch eroberte er ihren Mund und gab damit einem Verlangen nach, das sich in den

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