Die widerspenstige Braut (German Edition)
einverstanden war.
»Vielleicht sind es nicht du und ich, die nicht zueinanderpassen, sondern die Ehe und ich«, sagte sie. »Die Einmischung eines jeden Gatten würde mich verärgern.«
»Du wirst lernen müssen, damit zu leben. Denn wir sind verheiratet und ich bin dein Ehemann. Und jetzt komm her!«
Er war wütend. Eine alte, hässliche Angst wollte sich in ihr breitmachen. Sie tadelte sich für diese dumme Reaktion. Dieser Mann war niemals grausam zu ihr gewesen oder hatte in ihrer Gegenwart die Kontrolle verloren. Dennoch weckte die Situation ein instinktives Empfinden, und sie zögerte, bevor sie um den Tisch herum zu ihm ging.
Er schob seinen Stuhl zurück und klopfte auf seinen Schoß. »Setz dich!«
Sie tat es.
»Und jetzt küss mich so, wie du es in der Nacht getan hast, als ich bei dir geblieben bin, gleich nachdem du deine Lust in die Nacht hinausgeschrien hast!«
Ihre Wangen brannten. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass niemand zusah.
Sie war sich nicht mal sicher, ob sie wusste, was er meinte. Sie berührte seine Lippen, und als sie das tat, erinnerte sie sich an diesen Kuss, der das Resultat starker Empfindungen gewesen war. Sie wusste nicht, ob sie so küssen konnte, während sie in einem Frühstücksraum saß.
Doch sie versuchte es. Sie presste ihre Lippen stärker auf seine und tat das, was er mit seiner Zunge und seinen Zähnen getan hatte. Als er es annahm und ihr schließlich viele hungrige Küsse zurückgab, reagierte ihr Körper dementsprechend.
Sie zwang sich aufzuhören, da sich jeden Augenblick die Tür öffnen konnte. Sie fragte sich, ob sie genauso errötet und erregt wirkte, wie sie sich fühlte.
»Und jetzt bitte mich, dich nach Oldbury zu begleiten, damit du geschützt bist und ich dir helfen kann, wenn du auf Schwierigkeiten stößt!«
Sie schluckte den stolzen Impuls hinunter, abzulehnen. »Ich würde heute sehr gerne nach Oldbury fahren. Würdest du mich begleiten?«
Vorsichtig schloss er seine Zähne um ihren Finger. Eine intensive wilde Glut flackerte kurz in seinen Augen auf. Sie konnte nicht wegsehen. In seinem Blick fand sie die lebhafte Erinnerung an jene Nacht, in der er sich tief in ihrem Körper bewegt hatte und in der sie das Gefühl, so vollkommen ausgefüllt zu sein, rasend gemacht hatte.
Er setzte sie wieder auf die Füße und erhob sich. »Ich werde nach der Kutsche rufen lassen und Albrighton, wenn nötig, an einem anderen Tag besuchen.«
»Danke!«, sagte sie und fühlte sich viel zu erregt dabei.
Er hob ihr Kinn an und küsste sie. »Siehst du? Wir passen hervorragend zusammen, Verity.«
Es überraschte Hawkeswell immer wieder, dass die größten Industriegegenden dennoch sehr rustikal wirkten. Fast schon landwirtschaftlich. Genau wie die Eisenhütte. Sie befand sich in einer abgeschiedenen Gegend von Shropshire, eine Meile von Oldbury entfernt, und war umgeben von anderen Grafschaften.
Die Gebäude waren aus Ziegeln und örtlichem Stein gebaut. Sie standen auf dem Grundstück in etwa so wie Nebengebäude auf Bauernhöfen, mit Bäumen, Büschen und dazwischen sogar ein paar Wildblumen. Ein breiter Fluss lief an den Gebäuden vorbei und strömte auf das Werk zu, wo ihn ein Damm kontrollierte, bevor er das große Rad des Schwanzhammers antrieb.
Das hier nannte Verity ihr Zuhause. Ihm war nicht klar gewesen, was das bedeutete. Sie war in jenem Haus dort oben aufgewachsen, mit den Brennöfen und den Schmieden praktisch in ihrem Garten. Er stellte sich vor, wie sie diesen Hügel herunterlief, um mit den Kindern der Arbeiter zu spielen.
»Willst du nicht zum Haus gehen?«, fragte er. »Als wir losfuhren, waren die Thompsons noch in London, also glaube ich nicht, dass sie schon angekommen sind. Die Haushälterin lässt dich bestimmt hinein.«
Sie musterte das Haus. »Ich muss es nicht von innen sehen. Dort ist nichts mehr von ihm. Aber er ist hier, in den Schmieden und den Brennöfen.« Sie deutete auf den Fluss. »Darin ist er ertrunken. Es ist kaum zu glauben, aber der Strom schwoll in jenem Frühling stark an. Er half den Arbeitern gerade dabei, ihre Häuser zu retten, als er mitgerissen wurde.«
Sie ging den staubigen Weg entlang. Jede Person, an der sie vorbeiging, folgte ihr und dem Herrn an ihrer Seite mit ihrem Blick. Am Ende des Geländes, nachdem sie an einem Großteil der Gebäude vorbeigegangen waren, kamen sie zu in den Boden eingelassenen Schienen.
»Das Eisen wird auf diesen Schienen durch spezielle
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