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Die Wiedergeburt (German Edition)

Die Wiedergeburt (German Edition)

Titel: Die Wiedergeburt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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nen Füßen, der zum Ufer hin immer höher wurde und in einen breiten Kamm zerfurchter Felsen mündete. Sie mussten klettern, um an Land zu gelangen.
    Eine Reihe lichter Bäume und Sträucher, deren Wu r zeln sich im Laufe vieler Gezeiten zwischen Fels und G e stein im Boden verankert hatten, würde ihnen zumindest eine Nacht lang Schutz vor Wind und Wetter bieten und sogar ein Versteck vor ihren Feinden bieten.
    Khorgo schlotterte vor Kälte und stützte sich ke u chend gegen einen Baum. Er schien am Rand seiner Krä f te, während Larkyen die Kälte und Anstrengung um ein vie l faches leichter ertrug.
    Er sammelte Holz vom Boden und legte es in eine ti e fe Senke zwischen den Felsen. Das meiste davon war feucht, dennoch schaffte Larkyen es, durch das stetige Aneinanderreiben zweier Äste ein kleines Feuer zu en t zünden. In der Senke waren die Flammen vor Wind und der Aufmerksamkeit der Kedanier am anderen Ufer g e schützt. Khorgo kauerte vor den spärlichen Flammen.
    „Danke“, sagte er bibbernd. „Du hast gut und mutig gegen die Kedanier gekämpft.“
    „Ja, doch gegen die Bestie war ich nicht stark genug. Vielleicht hattest du recht, als du zu mir sagtest, es sei Wahnsinn, mir diesen Kampf herbeizusehnen. Ich nannte dich an jenem Tag einen Feigling. Das war töricht von mir.“
    „Es war nicht töricht“, sagte Khorgo, „Wenn ihn einer besiegen kann, Larkyen, dann du. Das Kind der schwa r zen Sonne. Ich habe noch nie jemanden so kämpfen s e hen wie dich, du ertrugst Verletzungen und Schläge, bei denen jeder andere Mann ausgeblutet hätte. Aber du bist am Leben und stehst vor mir in der Kälte der Nacht, wä h rend ich alter Veteran am Feuer sitze und mir die Kn o chen wärme.“
    „Sicher suchen die Kedanier schon nach uns.“
    „Heute nicht mehr“, erklärte Khorgo. „Sie hatten ein i ge Verluste zu beklagen, und Boldar weiß nun um unser beider Kampfkraft. Er wird sich hüten, seine Männer blindlings in die Nacht hinauszujagen. Selbst die erfahr e nen Kaysaren nicht. Er braucht jeden einzelnen von ihnen für sein großes Ziel.“
    „Ich denke, die Kaysaren wissen längst, wo wir sind. Es gibt nicht viele Plätze am Kharasee, die Schutz davor bieten, gesehen zu werden, außerdem werden sie ei n schätzen können, wie weit wir ungefähr geschwommen sind.“
    „Die Bestie wird den morgigen Tag abwarten, dann werden ihre Männer das Ufer absuchen und früher oder später hierher gelangen. Wir aber werden sie erwarten.“
    „Du denkst an einen Hinterhalt?“
    Der Majunay nickte.
    „Dieser Ort“, sagte er. „scheint dafür der geeignete Platz zu sein, und die Bäume bieten genug Möglichkeiten für den Bau von Menschenfallen. Wir werden die Ked a nier mitsamt ihren Verbündeten gebührend empfangen!“
     
    Während Larkyen mit Hilfe eines brennenden Astes die Umgebung  erkundete, gönnte sich Khorgo noch e t was Erholung. Larkyen wusste, wie wichtig es für den Majunay war, sich auszuruhen. Er fühlte den aufmerks a men Blick des Kriegers auf sich ruhen, der zusammeng e kauert an dem kleinen Feuer saß und sich die Muskeln warm rieb.
    So zäh und ausdauernd Khorgo auch war, so war er eben doch nur ein Mensch. Die Kedanier hatten ihn wä h rend seiner Gefangennahme nur mäßig mit Speise und Trank versorgt. Doch ungeachtet seines Hungers, seiner Schmerzen und seines Mangels an Schlaf würde der kle i nere, drahtige Mann schon bald an Larkyens Seite den geplanten Hinterhalt vorbereiten.
    Als Khorgo sich wieder erhoben hatte, kam er mit e i nem brennenden Ast zu Larkyen gelaufen. Die Erschö p fung stand dem Majunay ins Gesicht geschrieben, trot z dem prüfte er zusammen mit Larkyen die Umgebung.
    Beiden war weder Schwert noch Messer geblieben, doch die Natur würde ihnen immer bieten, was sie brauchten, und ihr Wissen würde ihnen dabei helfen, alle Pläne umzusetzen. Sie begannen mit ihren Vorbereitu n gen.
     
    Rasch hatte Larkyen einen flachen Stein entdeckt, den er an den rauen Felsen auf die Schärfe eines Messers z u rechtschleifte. Wie Khorgo es ihn gelehrt hatte, schälte Larkyen damit die Rinde in schmalen Streifen von den Bäumen und flocht diese zu Seilen. Khorgo legte mit den Seilen einige Stolper- und Schlingfallen, von denen sie wussten, dass zumindest die Kaysaren sie sofort entd e cken würden. Doch vielleicht würde gerade das ihre Fei n de von den eigentlichen Fallen ablenken.
    Larkyen brach lange Äste von den Bäumen und spit z te ihr Ende an den Felsen zu, danach härtete

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