Die Wiedergeburt (German Edition)
Schwertstreiche streckte er sie nieder, und ihre zerfetzten Leichname färbten das Wasser augenblic k lich tiefrot. Nachdem ihm zwei weitere Kedanier zum Opfer gefallen waren, deren Lebenskraft er im Schutz des Nebels in sich aufnahm, wurde er von einem Kaysaren erspäht, der sofort Alarm schlug.
Bewaffnete Scharen hünenhafter Kedanier kamen nun auf Larkyen zugerannt. Er steckte den Faustschlag eines kedanischen Hünen , der manch anderes Gesicht einfach hätte zerplatzen lassen, mühelos weg. Den nächsten A n griff empfing er mit der offenen Handfläche. Seine Fi n ger schlossen sich wie ein Schraubstock um die Faust des Gegners und drückten zu. In den Augen des Hünen spi e gelte sich Fassungslosigkeit; er schrie wie ein Tier, als Larkyen seine Faust zu Brei zermalmte. Dann explodierte Larkyens rechte Faust im Gesicht des Kedaniers, dessen Schädel in einem blutigen Regen aus Knochensplittern und Gehirnmasse zerscholl.
Am Ufer schloss Khorgo sich dem Kampf an und fäl l te seine Gegner mit dem kunstvollen Säbel eines Maj u naysoldaten. Längst hatte der Majunay eine blutige Schneise in die Reihe seiner Angreifer geschlagen.
Larkyen hielt Ausschau nach Boldar, doch die Bestie war nirgendwo zu sehen.
„Boldar!“ brüllte er. „Stell dich zum Kampf!“
Larkyen packte einen verwundeten Kedanier am Hals.
„Wo ist dein Herr?“ schrie er ihn an.
„Er sucht dich ebenso, wie du ihn suchst!“ rief der Kedanier, ehe Larkyen ihm die Lebenskraft nahm.
„Larkyen!“ rief Khorgo plötzlich. „Sieh!“
Der Majunay deutete panisch auf das andere Seeufer, wo sich eine riesige kedanische Reiterschar versammelt ha t te, die nun auf das Lager zuritt. Boldar die Bestie war als größter Kedanier deutlich unter ihnen zu erkennen. Wie ein Sturm preschte das Heer los. Es mussten Hunde r te sein! Boldar die Bestie wusste ohne jeden Zweifel, über welche Macht ein Kind der schwarzen Sonne ve r fügte, deshalb war es eine ganze Armee, die er – getri e ben von seinem Wahn und der Gier nach mächtigen Blut – gegen ihn und Khorgo errichtet hatte.
„Zieh dich zurück, Khorgo!“ rief Larkyen. „Es sind zu viele! Du hast noch eine Familie.“
Der Majunay hingegen verharrte nun Schulter an Schulter bei Larkyen.
Mit einem spöttischen lächeln sagte Khorgo: „Du gönnst einem alten Krieger wohl keinen Kampf mehr, wie?“ Und sein Gesicht wurde ernster, als er fortfuhr: „Ich bleibe an deiner Seite! Wie könnte ich meiner Toc h ter je wieder vor die Augen treten, mit dem Wissen, einen G e fährten im Stich gelassen zu haben. Bei allem, was mir lieb und teuer ist, ich bleibe an deiner Seite.“
Larkyen hatte nichts anderes erwartet, doch er würde es nur schwer ertragen, den tapferen Krieger sterben zu sehen.
Die Kedanier begannen einen schallenden Kriegsg e sang, der von hunderten Kehlen ausgestoßen, die Luft wie Donnerschläge durchdrang.
Khorgo flüsterte ein Gebet in den Wind. Worte an die Götter, die ihn erhören mochten, so dass er, wenn nicht siegreich, dann zumindest lebendig aus diesem ungle i chen Kampf hervorgehen mochte, auch wenn es au s sichtslos schien.
Larkyens Lippen blieben jedoch geschlossen. Ein Kind der schwarzen Sonne brauchte nicht um den Be i stand der Götter zu bitten. Larkyen war sich sicher, dass er und nur er den Ausgang dieser Schlacht bestimmen würde.
Plötzlich ertönte am Himmel über ihnen ein bedrohl i ches Surren.
Glaubte Larkyen im ersten Moment an einen weiteren Angriff ihrer Feinde, so wurde er rasch eines Besseren belehrt. Eine Wolke aus Hunderten von Pfeilen sank auf die kedanischen Reiter nieder und lichtete deutlich ihre Reihen.
Khorgo wandte sich um, ein freudiges Lächeln im G e sicht.
Hinter ihnen erklang nun ebenfalls das dumpfe Do n nern vieler Pferdehufe, und als Larkyen sich umdrehte, musste auch er zu seiner Überraschung lächeln.
Das Bannertuch mit dem schwarzen, schlangenähnl i chen Drachen wehte im Wind. Darunter erblickte Lark y en eine Front aus schwarzen Reitern. Ihre dunklen Rü s tungen waren von athletischen und eleganten Konturen geprägt. Von ihren schmalen Helmen mit dem breiten Nacke n schutz ragten lange, gewundene Hörner auf. Grimmig starrten ihre Eisenmasken über das Uferfeld hinweg.
Schweigend ritten die Soldaten Majunays in geordn e ter Formation heran. Ihre Zahl war bei weitem geringer als die der Kedanier, doch Larkyen hoffte, ihre Kamp f kunst würde das ausgleichen. Schon einmal hatte er mi t erlebt, wie eine gute Kampftechnik
Weitere Kostenlose Bücher