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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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an ihr Bett stellte.
    »Gut«, sagte er zufrieden. »Alles ist in Ordnung. Es gibt kein Hämatom, keine Schwellung des Gehirns und auch keinen Tumor, aber das hatte ich auch nicht erwartet.«
    »Dann kann ich jetzt gehen?«, fragte Lara.
    Der Arzt sah sie ernst an. »Ich weiß, du fühlst dich wieder gut, aber ich würde dich gern für eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik behalten.« Er blickte zu ihrer Mutter, die auf einem Stuhl neben dem Bett saß.
    »Ist das wirklich nötig?«, fragte Rachel Winter.
    »Nötig ist das falsche Wort«, entgegnete Dr. Leypoldt. »Es wäre angebracht. Auch wenn es keine Anzeichen für eine Gehirnerschütterung gibt, können noch Stunden nach der Ohnmacht Symptome wie Schwindelanfälle, starke Kopfschmerzen, Panikattacken und Ähnliches auftreten. Ich will einfach auf Nummer sicher gehen, bevor ich die junge Dame entlasse.«
    »Mama«, mischte sich Lara ein. »Mir geht es prima. Ich …«
    »Du hast gehört, was der Arzt gesagt hat. Eine Nacht im Krankenhaus schadet dir nicht. Morgen früh hole ich dich ab. Das geht doch in Ordnung?«, wandte sie sich an Dr. Leypoldt.
    »Sicher. Wenn morgen keine neuen Auffälligkeiten auftreten, kann ich sie entlassen.«
    »Mir ist jetzt schon langweilig. Ich habe keine Klamotten, keinen Schlafanzug, mein Handy ist sonst wo und zu lesen habe ich auch nichts.«
    »Das Lesen lass mal lieber sein«, meinte der Arzt. »Bitte auch kein Fernsehen, das könnte zu Schwindel und Übelkeit führen.«
    »Lebendig eingemauert«, stöhnte Lara.
    Dr. Leypoldt lachte laut auf. »So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Flug. Versuch, dich ein wenig zu entspannen.«
    »Morgen schreiben wir eine Matheklausur«, wagte Lara einen letzten Versuch.
    »Die wird ohne dich stattfinden müssen. So etwas kann man nachholen.« Er blickte auf seine Armbanduhr. »So, jetzt muss ich aber weiter. Ich sage der Stationsschwester Bescheid, dass sie dir ein Mittagessen und etwas zu trinken bringt. Wir sehen uns dann morgen.«
    Und dann war er fort.
    »Mist, verdammter Mist.«
    »Hör auf zu fluchen.«
    Lara verzog das Gesicht. »Du musst ja nicht hierbleiben und dich zu Tode langweilen.«
    »Übertreib nicht. Ich fahre gleich nach Hause, bringe dir einen Schlafanzug, frische Kleidung und deinen iPod.«
    Lara seufzte. »Mein Handy. Es müsste noch in der Schultasche sein.«
    »Das brauchst du doch jetzt nicht. Ruh dich aus.«
    »Mom!«
    »Mein Gott, du benimmst dich wie ein kleines Kind.«
    Es klopfte an der Tür. Lara erwartete, die Stationsschwester mit einem Essenstablett zu sehen, aber stattdessen betraten Jasmin und Simone den Raum.
    Lara strahlte über das ganze Gesicht. »Uff, ich bin gerettet.«

11.
    Der Nachmittag war wie im Flug vergangen. Jasmin und Simone blieben, bis die Abenddämmerung vor dem Fenster aufzog. Ihre Mutter war nach Hause gefahren und mit den versprochenen Sachen zurückgekommen.
    Viele liebe Grüße von Oma solle sie ausrichten. Sie hätte sich große Sorgen gemacht, aber jetzt sei sie wieder beruhigt. Rachel Winter berichtete, dass Ben angerufen und sich nach ihr erkundigt hätte. Laras Herz begann, bei dieser Nachricht wild zu klopfen. Ben dachte an sie. Er machte sich Sorgen. Laras Mutter hatte ihm versprochen, dass er sie gerne morgen zu Hause besuchen könne.
    Als das Abendessen kam, verabschiedete sich ihre Mutter und Lara war zum ersten Mal an diesem Tag allein. Sie nutzte die Gelegenheit, um über die Ereignisse des Tages nachzudenken. Was alles in wenigen Stunden passieren konnte, war einfach unglaublich. Der schreckliche Traum fiel ihr wieder ein. War es normal, dass man während einer Ohnmacht träumte? Lara nahm sich vor, am nächsten Tag den Arzt danach zu fragen.
    Sie blickte zum Tisch hinüber, auf dem das Abendessen stand. Sie hatte keinen Hunger. Während Simone und Jasmin da gewesen waren, hatte sie das Mittagessen, Gulasch mit Bandnudeln und Salat, verdrückt. Davon war sie immer noch satt.
    Lara stand auf und stellte sich ans Fenster. Es war schon lange dunkel geworden. Die goldenen Lichter der Straßenlaternen erschufen Lichtkegel in der Dunkelheit, ließen das Weiß wie Diamanten funkeln. Sanft fielen Schneeflocken vom Himmel herab, tanzten im Wind, bis sie mit dem bereits vorhandenen Schnee verschmolzen.
    Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie starrte angestrengt durch die Scheibe. Da stand jemand. Außerhalb des Lichtscheins der Laternen. Reglos. Nur ein Schatten, aber Lara hatte

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