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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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bedeckt war.
    Er war wütend. Und hungrig.
    Die anderen der Horde, die sich um den Anführer geschart hatten, respektierten ihn nicht. Er spürte ihre Verachtung in jedem Wort, das sie sprachen, in jeder Geste, die sie machten. Sein Name hatte keine Bedeutung in der Welt der Dämonen. Selbst unter diesen Kreaturen war er ein Sklave.
    Seinen menschlichen Namen hatte er längst vergessen, wenn er ihn denn jemals kannte. Nun riefen sie ihn Zaas’al. Ein Sklavenname der dunklen Engel. »Zaas« stand für wertlos, »al« für Sklave. Ein wertloser Sklave. Mehr war er nicht. Seine Hände ballten sich zu mächtigen Fäusten.
    Wertlos.
    Er schnaubte zornig.
    Dann dachte er an seinen Herrn, der ihn unter seinen Willen gezwungen hatte und dem er nun dienen musste. Er war ein Jäger, aber der Herr ließ ihn nicht von der Leine. Noch nicht. Doch er war ungeduldig. Er sehnte sich danach, seinen Namen in Blut zu schreiben. Engel zu jagen und sie mit seinen Pranken zu zerfetzen.
    Irgendwo, nicht weit entfernt, schreckten Nachtvögel auf und flatterten davon. Der Dämon beachtete sie nicht. Ein wunderbarer Duft von pelzigem Fleisch strömte plötzlich durch seine Nüstern.
    »Katze«, brummte er.
    Seine Augen mit den gelben, geschlitzten Pupillen durchforschten die Umgebung. Dort unter dem zugeschneiten Busch saß das Tier.
    Er ging in die Hocke.
    Bleckte die Zähne.
    Wenigstens würde er diese Nacht nicht hungern.
     
    Damian kannte die Vögel nicht, die er versehentlich aufgestöbert hatte und die nun protestierend einen neuen Schlafplatz suchten. Die Dunkelheit drang in den Wald vor. Nur noch fahles Licht fiel zwischen den Bäumen herab. Ein eisiger Wind war aufgekommen und pfiff durchs Unterholz. Damian verlangsamte seinen Schritt.
    Plötzlich erklang das Fauchen eines Tieres. Wütend und rasend vor Angst zugleich. Damian hielt inne. Etwas stimmte plötzlich nicht mehr. In diesem stillen Wald gab es keinen Grund für Angst und Zorn. Es sei denn …
    Er trat zwischen den Stämmen zweier riesiger Eichen hervor und schritt auf eine kleine Lichtung, die genauso groß war wie eine entwurzelte Fichte, die sich darauf erstreckte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er den Dämon entdeckte, der einen pelzigen Körper in der Faust hielt und gierig daran schnupperte. Gelblicher Atem strich über die Katze hinweg, die verzweifelt versuchte, sich aus dem Griff zu befreien.
    Damian sah, wie sich die Gestalt des Dämons abrupt aufrichtete. Auch er spürte instinktiv die Anwesenheit des anderen und wirbelte herum. Das Tier in seiner Pranke schleuderte er achtlos beiseite. Damian erkannte am Rascheln des Unterholzes, dass die Katze unverletzt floh. Er lächelte.
    Der Dämon ließ die Schultern herabfallen. Seine langen Arme pendelten vor dem gedrungenen Körper. Lauernd und in Kampfstellung kam er auf Damian zu.
    Damian verwandelte sich. Die menschliche Kleidung verschwand, ein einfaches Leinentuch bedeckte nun seinen Körper. Er legte den Kopf in den Nacken und auf dem Rücken breiteten sich weiße Schwingen aus. Dann sprach er das heilige Wort der Macht. Ein goldenes Schwert aus feurigem Licht erschien in seiner Faust.
    Der Dämon öffnete und schloss seine Pranken mit den langen Krallen, die einen Leib bis auf die Knochen zerfetzen konnten. Fauliger Atem quoll keuchend aus seinem Maul. Der bevorstehende Kampf erregte ihn.
    Damians Blick verfolgte jede Bewegung des Monsters. Vorsichtig schob er den rechten Fuß nach hinten, um in einen sicheren Stand zu gleiten.
    Auf seinem Gesicht lag immer noch ein Lächeln.
    Er streckte die linke Hand einladend in Richtung des Dämons aus.
    »Komm!«

22.
    Lara betrat das Billardcafé im Zentrum von Rottenbach nur widerwillig. Sie war noch nie hier gewesen, denn die billigen, schreiend bunten Aufkleber, die das Schaufenster über die ganze Fläche beklebten, wirkten nicht gerade einladend, sondern eher, als gäbe es etwas zu verbergen.
    Drinnen war es überraschend hell. Zahlreiche Deckenstrahler leuchteten den Raum aus. Lara zählte drei Billardtische, ein Airhockey, mehrere Tischfußbälle und jede Menge Glücksspielautomaten an den Wänden, die mit blinkenden Lichtern zum Geldausgeben verleiten wollten. Es roch nach Mandeln. Warum gerade nach Mandeln?, fragte sie sich, aber zumindest wurde hier drinnen nicht geraucht. Leise Musik erfüllte den Raum.
    Mehrere Jugendliche, die sie aus der Schule kannte, hingen hier ab. Die meisten schlürften an Colas herum und quatschten, nur einer der

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