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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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jedem Schritt, als sie auf die anderen zuging. Baat’al bewunderte wie stets ihr verführerisches Auftreten, ihren sexy Gang und das alles verheißende Lächeln auf ihrem schönen Gesicht. Knurrend erhob er sich. Die anderen Dämonen taten es ihm nach. Sie bildeten einen Halbkreis, dem Opha’al entgegentrat.
    »Der Herr schickt mich«, sagte sie ruhig. »Er befiehlt euch alle zu ihm.«
    Niemand fragte nach dem Grund. Opha’al hatte ihnen die Befehle des Herrn überbracht und sie würden ihr folgen.
    Baat’al war der erste, der menschliche Gestalt annahm. Nun war er wieder ein junger, gut aussehender Mann mit Baseballjacke und Jeans. Auf seinem jungenhaften Gesicht lag ein charmantes Grinsen, als er sich zu Opha’al beugte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte.
    »Nicht jetzt«, zischte sie ärgerlich. Er lachte nur.
    Um ihn herum verwandelten sich die anderen. Keine zwanzig Sekunden und aus einer Horde Dämonen war eine unauffällige Gruppe Jugendlicher geworden. Sie alle brauchten einen Moment, um sich an ihre menschliche Gestalt zu gewöhnen, aber dann waren sie bereit.
    »Kommt«, sagte Opha’al.
    Und die anderen folgten.
     
    Das Ritual war beendet. Damian ließ sich schwer atmend zu Boden sinken. Keuchend lag er auf dem Rücken und starrte zum Scheunendach empor. Er hatte Danas Energie gespendet, aber nun fühlte er sich selbst sehr erschöpft.
    Als er ein wenig Kraft gesammelt hatte, wandte er den Kopf und sah zufrieden auf den schlafenden Engel. Danas’ Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. Die grauen Linien darin waren nicht verschwunden, aber blasser geworden. Damians Blick wanderte den Körper entlang. Die Wunde im Brustkorb blutete nicht mehr. Ein gutes Zeichen. Danas würde nicht sterben.
    Damian betrachtete ihn lange, dachte darüber nach, wie wenig es bedurfte, um aus Gutem das Böse entstehen zu lassen. Danas hatte sich auf einen gefährlichen Weg begeben. Nicht viel hatte gefehlt und er hätte seine unsterbliche Seele verloren.
    Mühsam erhob er sich. Als er stand, fühlte er sich besser. Langsam kehrte die Kraft in seinen Körper zurück. Damian streckte die Arme und erschrak. Seine rechte Hand ließ sich nicht bewegen. Die Finger blieben gekrümmt, so als wolle er eine Faust ballen.
    Nicht jetzt, dachte er. Bitte, nicht jetzt.
    Er blickte auf seine Hand. Er fragte sich wieder einmal, wie viel Zeit ihm noch auf Erden blieb. Auf diese Frage gab es keine Antwort, aber es würde wahrscheinlich nicht genug sein, um Lara zu schützen, bis sie den 6 666. Tag ihres Lebens überstanden hatte, ohne dem Bösen zu verfallen. Der Moment der Entscheidung war nicht mehr fern. Gut oder Böse, Leben oder Tod, es lag allein an diesem Mädchen, ob die Welt verloren ging.
    Und sie ahnt von nichts, dachte er. Sie ist so unschuldig, so rein und so verletzbar. Würde sie Satans Macht widerstehen können? Er, der große Verführer, würde alles tun, um Lara seinem Willen gefügig zu machen. Mit Worten oder Gewalt, er würde vor nichts zurückschrecken, auch wenn er dadurch seine eigene Tochter zerstörte.
    Ich kenne dich gut. Träger der Morgenröte nannten wir dich. Wir folgten dir voller Bewunderung und wohin hast du uns geführt? In die tiefsten Schlünde der Hölle, verdammt, dir auf ewig zu dienen. Dort unten, wohin kein Lichtstrahl fällt, haben wir ein Reich aus Feuer und Schmerzen errichtet, weil es dir so gefiel. Und was hast du uns dafür gegeben?
    Qualen. Immerwährende Qualen und eine Existenz fernab den Augen Gottes. Wie Gewürm folgen wir dir, jagen und töten, weil du es so willst.
    Aber ich folge dir nicht mehr.
    Und ich werde alles dafür tun, dass Lara das auch nicht tut.
    Vielleicht ist dieses Mädchen die Erlösung für uns alle.
    Aber nicht für dich.
    Nein, nicht für dich.
    Du wirst zu Staub zerfallen.
    Plötzlich durchzuckte ihn ein seltsamer Schmerz. Wie eine Eisnadel bohrte er sich in sein Herz.
    Und Damian wusste, Lara war in Gefahr.

30.
    »Du wirst mir gehorchen«, sagte Ben mit einer Stimme, die Laras Herz gefrieren ließ. »Ich hatte gehofft, dass wir beide zueinanderfinden und unsere Macht vereinen. Friedlich, in Freude an dem Bösen, aber du hast alles zunichtegemacht.«
    »Was … was redest du da?«, stammelte Lara und wich weiter vor ihm zurück. In Bens Augen lag ein irrer Glanz. Sie hatte Angst wie niemals zuvor und nun brabbelte er auch noch so unverständliches Zeug. War er vollkommen übergeschnappt? Eine Stimme in ihr wisperte, dass es noch weitaus schlimmer war.
    »Du

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