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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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nach Berlin muss.«
    »Der Fürst geht kein Risiko ein. Er will dafür sorgen, dass du zum entscheidenden Zeitpunkt in Berlin bist. Nichts soll das verhindern, und wie man an Ben sieht, ist diese Maßnahme gerechtfertigt. Außerdem gibt es jede Menge Dämonen in dieser Welt, von denen man nicht weiß, ob sie sich den Aufständischen in der Hölle angeschlossen haben. Glaub mir, die Dämonen haben ein echtes Interesse daran, dass du es nicht bis Berlin schaffst.«
    Er sagte ihr nicht, dass sie alles daran setzen würden, sie zu vernichten.
    »Sie wollen mich töten«, stellte Lara ruhig fest.
    »Ja.« Es halfen nun auch keine Ausflüchte mehr. »Satan hat seine Krieger gesandt, damit dies nicht passiert, aber … dieses Angebot müssen wir wohl ablehnen.« Er lächelte bitter.
    Lara richtete sich auf. »Lass uns weitergehen.«
    Damian sah, wie sie einen Schritt vorwärts machte und zögerte. Er wirbelte herum, sah aber keinen Feind.
    »Was ist?«, zischte er leise.
    »Ich weiß nicht. Ich dachte, ich hätte einen Mann gesehen.«
    »Wo?«
    Sie nickte in die entsprechende Richtung. Damian kniff die Augen zusammen und starrte auf die angegebene Stelle. Nichts. Da war niemand. Trotzdem hatte auch er ein komisches Gefühl.
    »Egal, lass uns gehen«, sagte er zu Lara.
    Sie lächelte gequält. »Bis zum Bahnhof sind es noch zwei Kilometer. Meine Lunge tut wie ein alter Blasebalg. Ich hätte wohl früher nicht so faul sein dürfen und joggen sollen.«
    Damian lächelte sie an. Er beugte sich zu ihr, hauchte einen Kuss auf die von der Kälte gerötete Wange und nahm ihre Hand.
    »Das schaffst du.«
    Dann liefen sie los.
     
    An der Ecke des Gebäudes trat ein Mann aus dem Schatten des Hauseingangs, in dem er sich verborgen hatte, und sah den beiden nach.
    Gabriel ahnte, dass Damian und Lara zum Bahnhof unterwegs waren. Züge waren für sie die einzige Möglichkeit, aus Rottenbach herauszukommen. In dem kleinen Ort gab es keine Taxis. Busse fuhren nur von Dorf zu Dorf, und ein Auto anzuhalten, um eine Mitfahrgelegenheit zu finden, dürfte so gut wie aussichtslos sein.
    Wenn ich das vermute, werden auch Ben und die gefallenen Engel auf die Idee kommen.
    Gabriel wusste nicht, wo sich Damian und Lara in den letzten Stunden versteckt hatten, aber dass sie nun aufgetaucht und zu Fuß auf der Flucht waren, bedeutete nichts Gutes.
     
    Aber gab es einen anderen Weg? Nein, entschied Gabriel. Damians übernatürliche Fähigkeiten, sich wie jeder Engel in Gedankenschnelle von Ort zu Ort zu bewegen, half Lara nicht. Es gab keine Möglichkeit, einen zweiten Körper bei dieser Reise mitzunehmen. Und Lara selbst schien diese Fähigkeit nicht von ihrem satanischen Vater geerbt zu haben oder sie hatte diese Möglichkeit schlichtweg noch nicht in sich entdeckt.
    Alles war durcheinandergeraten. Der ursprüngliche Plan, Lara zu beschützen und sicher nach Berlin zu bringen, war gescheitert. Nun war das Mädchen auf der Flucht und die Zeit wurde knapp. Gabriels Gedanken verfinsterten sich. Lara sollte sich am Tag des Rituals aus freiem Willen für die eine oder andere Seite entscheiden. Gabriel war sich sicher gewesen, dass sie die richtige Entscheidung treffen würde. Aber nun waren die Karten neu gemischt. Wie würde Lara reagieren, wenn ihr Leben bedroht wurde? Falls die Möglichkeit bestand, dass Damian sterben musste? Was würde sie im entscheidenden Moment tun? Gestresst und unter Anspannung? Konnte sie dann noch frei entscheiden? Oder würde sie in Panik falsch reagieren?
    Gabriel wusste, er musste handeln.
    Seine Engel waren über die Stadt verstreut, aber trotzdem war es den Höllenkriegern gelungen, die Flüchtenden aufzustöbern, während seine Brüder noch die Gegend absuchten.
    Die Augen geschlossen, sandte er seine Gedanken an alle Engel und befahl ihnen, zum Bahnhof zu kommen. Alle antworteten, auch Danas, und machten sich auf den Weg.
    Zufrieden wandte sich Gabriel um und folgte den Flüchtigen.
     
    Der Bahnhof lag verlassen vor ihnen. Der Schneefall hatte zugenommen. Nun trieb der heftige Wind eine Wand aus weißen Flocken vor sich her, sodass man keine zehn Meter weit sehen konnte. Das Licht der Bahnhofsbeleuchtung kam nur schwer gegen das Schneetreiben an und so waren es kaum sichtbare helle Flecken in der Dunkelheit, die ihnen den Weg wiesen.
    Entgegen seiner Hoffnung waren kaum Menschen unterwegs. Damian konnte einen Mann ausmachen, der den Kragen seines grauen Mantels hochgeschlagen hatte und in der Kälte fröstelte. Nicht

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