Die Wiederkehr des Meisters
ausging.
„. die Erde wird wieder den Alten Mächten gehören.“ „Wir holen die Polizei!“ keuchte Willow, während sie mit Xander und Jesse durch den Wald raste. „Es ist nur noch ein paar Blocks weit.“ Doch dann brach sie abrupt ab.
Alle drei blieben wie angewurzelt stehen und starrten in abgrundtiefer Verzweiflung auf das Hindernis.
Drei Vampire warteten auf sie. Und als sie zurückwichen, prallten sie gegen Darla, die hinter ihnen stand und teuflisch grinste.
Buffy zwang sich, die Augen zu öffnen. Zitternd kam sie auf die Beine. Keinen Augenblick ließ sie Luke aus den Augen.
„. und die Hölle selbst wird Einzug halten in der Stadt“, beendete Luke die Beschwörung.
Buffy versuchte, sich zur Seite zu bewegen, ihm zu entkommen - aber er versetzte ihr einen gewaltigen Schlag mit der Handkante, der sie hilflos zurücktaumeln und in dem Sarkophag landen ließ. Sie fiel so hart auf den Rücken, daß die Luft aus ihren Lungen entwich. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und sah die verdorrte, verwesende Leiche des Sargbewohners.
Sie wußte, daß sie schwer verletzt war. Sie konnte Luke nicht mehr sehen. So sehr sie ihre Augen auch anstrengte, in der
Dunkelheit etwas zu erkennen - sie sah nichts außer den feuchten, schimmeligen Wänden des Sarkophags.
Er kann überall sein, wurde ihr plötzlich bewußt.
Langsam und unter Schmerzen hob sie den Kopf. Nun hatte sie wirklich Angst - mehr Angst als jemals zuvor in ihrem Leben. Vorsichtig spähte sie über eine Wand des Sarkophags.
Nichts.
Da war überhaupt nichts.
Mit wild klopfendem Herzen wandte sich Buffy der anderen Seite zu.
Und mit einem triumphierenden Gebrüll sprang Luke aus dem Nichts hervor, nahm ihr die Sicht und warf sich auf sie.
Außer sich vor Verzweiflung, versuchte sie ihn abzuwehren, aber er drückte sie mit Leichtigkeit nieder. Und dann starrte er sie an, betrachtete sie mit dem gierigen Hunger eines wilden Tieres.
Von seinen Zähnen tropfte ein dicker Speichelfaden. Sie spürte, wie er über ihre Wange glitt.
„Amen“, flüsterte Luke.
Dann stießen seine Zähne auf sie herab.
11.
Wie durch einen Nebel sah Buffy Lukes gräßliches Gesicht - Lippen, wie die Lefzen eines Wolfs vom Zahnfleisch zurückgezogen, das gierig aufgesperrte Gebiß, das sich näher und näher auf ihren Hals herabsenkte. Sie kämpfte mit all ihrer Kraft, doch es war vergebens.
Mit einem blitzschnellen Schnitt seiner Fingernägel riß Luke ihr Hemd auf, gerade so weit, daß ihr Hals frei lag. Buffy schnappte nach Luft, wappnete sich gegen den brennenden Schmerz des Bisses - doch statt dessen stieß Luke einen schrillen Schrei aus und ließ von ihr ab.
Buffy starrte verblüfft zu ihm auf. Ihr Kopf dröhnte. Von seiner Hand stieg Rauch auf. Er starrte mit vor Schrecken geweiteten Augen auf seine Handfläche.
Als Buffy auf ihre eigene Brust blickte, sah sie dort das silberne Kreuz liegen - das Kreuz, das ihr der Fremde auf der Straße vor wenigen Stunden gegeben hatte. Irgendwie war es aus der Innentasche des Hemdes gerutscht und während des Kampfes mit Lukes Hand in Berührung gekommen.
Buffy verlor keine Zeit. Mit neugewonnener Kraft trat sie mit beiden Beinen nach Luke und schleuderte ihn aus dem Sarkophag. Und bevor er sich wieder aufrappeln konnte, hatte sie die Tür schon erreicht.
Doch der Kampf hatte sie mehr mitgenommen, als sie wahrhaben wollte. Sie stolperte durch den Wald, kämpfte gegen den Schwindel, der ihre Beine zu Gummi werden ließ. Jeder Atemzug schmerzte. So schnell sie konnte, rannte sie über den Friedhof. Als sie den Waldrand erreichte, hielt sie an und blickte zum Mausoleum zurück.
Nichts.
Niemand schien ihr zu folgen, nicht einmal die Schatten der Bäume bewegten sich.
Und dann hörte sie Willow schreien: „Nein! Neeein! Laß mich los!“
Mit neuer Energie rannte Buffy in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Schon von weitem sah sie Willow auf dem Boden liegen und mit einem Vampir ringen. Gnadenlos hielt die Kreatur Willow umklammert. Er wollte sich eben über ihren Hals beugen, als er von Buffy überrascht wurde und aufblickte.
Auf diese Gelegenheit hatte Buffy gewartet. Mit einem raschen Tritt mitten ins Gesicht schickte sie ihn zu Boden, wo er ausgestreckt liegenblieb. Er stöhnte, rappelte sich aber wieder hoch, hielt sich die schmerzende Nase und wandte sich zur Flucht.
Buffy stand einen Augenblick still und schöpfte Atem. All ihre Sinne waren nun angespannt, und mit wütenden Blicken suchte sie
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